Meta stellt die Zukunft von Hard- und Software vor und stellt dabei Metaverse und KI klar in den Vordergrund
Bereitete Meta die nächste große Tech-Revolution vor?
In der vergangenen Woche lud Meta zur alljährlichen Entwicklerkonferenz Meta Connect ein und hatte dabei natürlich so manche Neuheit im Gepäck. Einiges davon ließ sich im Vorfeld bereits erahnen, doch es gab auch Überraschungen zu sehen. In jedem Fall zeichnet sich nun recht klar ab, in welche Richtung der Facebook-Mutterkonzern in der Zukunft gehen möchte.
Meta (US30303M1027) selbst ließ im Vorfeld der Messe bereits durchsickern, dass das VR-Headset Quest 3 ein günstigeres Schwestermodell erhalten würde. Jenes gab es nun zu bewundern. Die Auflösung ist etwas geringer, die Linsen werden günstiger gefertigt und es müssen Kompromisse beim Quest 3S getauften Gerät eingegangen werden. Dafür liegt der Preis mit 329 Euro deutlich näher an der Quest 2 als die 549 Euro, welche für eine normale Quest 3 fällig werden.
Grundsätzlich verfügt das neue Modell über die gleichen Funktionen wie der große Bruder. Meta hat in den vergangenen Monaten fleißig an der Software gefeilt und sich so einiges von Apple abgeschaut. Fenster lassen sich mittlerweile frei im Raum platzieren. Das anhaltende Engagement ist letztlich auch ein Bekenntnis zum Metaverse, für das in den letzten Jahren Milliardeninvestitionen geflossen sind.
Meta präsentiert die KI-Brille
Doch das Highlight der Präsentation, durch die Mark Zuckerberg persönlich leitete, war eine ganz neue Gerätekategorie. Seit zehn Jahren arbeite man an „vollholografischen Brillen“, ließ der Meta-Chef wissen. Nun zeigte man eine solche erstmals gegenüber der Öffentlichkeit. Das Ganze mutet an wie eine recht gewöhnliche Brille, wenn auch nicht unbedingt in einem schlanken Format. Bieten soll das Projekt Orion umfangreiche AR-Funktionen und die Möglichkeit, Bildschirme in Kinogröße im Raum zu platzieren.
Anders als Quest und Vision Pro wird der Nutzer bei der Verwendung nicht abgeschottet und die Realität muss nicht mit Verzögerung aus Bildschirmen wahrgenommen werden. Stattdessen ist es Meta anscheinend gelungen, seine Technik in durchsichtige Gläser zu integrieren. Allerdings gab es bislang nur einen Prototyp zu sehen, der Testern nicht zur Verfügung stand. In einem eigens produzierten Video spielten lediglich prominente Partner wie Nvidia-Chef Jensen Huang etwas mit dem Gerät herum.
Es bleiben viele Fragen offen, doch recht offen ließ Meta wissen, dass das Ganze natürlich mit reichlich KI-Funktionen ausgestattet sein soll. Die KI soll durch die Brille in der Lage sein, dasselbe zu sehen, was auch der Nutzer sieht. Die Vision ist es, dafür genau die passenden Inhalte zu liefern, beispielsweise in Form von Echtzeit-Übersetzungen oder dem Einblenden von Routen innerhalb der Realität. Letzten Endes dürften derart schlanke und leichte Geräte auch die Voraussetzung dafür sein, das Metaverse einem breiten Publikum schmackhaft zu machen.
Schöne neue Welt?
Aus technologischer Sicht sind die Neuerungen bei Meta äußerts spannend zu verfolgen und zumindest in der Theorie ließe sich wohl vorstellen, dass smarte AR-Brillen das Smartphone eines Tages als wichtigster Begleiter der Menschen ablösen könnte. Allerdings bleiben noch viele offene Fragen. Dazu gehören die Akkulaufzeit und die Preise für solche Geräte. Zudem dürften einigen noch Ansätze wie Google Glass bekannt sein, was im vergangenen Jahr krachend scheiterte.
Direkt vergleichen lässt sich das ganze mit dem Ansatz von Meta kaum, doch speziell gesellschaftliche Vorbehalte könnten bei einer Markteinführung noch eine gewichtige Rolle spielen. Träger der Google Glasses wurden seinerzeit zum Teil regelrecht angefeindet, einzelne Berichte sprachen sogar von tätlichen Angriffen. Das ist nur eine Herausforderung von vielen, welche Meta bei seinen Zukunftsvisionen noch zu meistern hat. Die Aktionäre zeigten sich in den letzten Tagen eher zurückhaltend und die Meta-Aktie stagnierte, das allerdings auf sehr hohem Niveau. Zum Wochenende standen 567,36 US-Dollar auf dem Ticker; das Allzeit-Hoch ist schon bei 577,40 Dollar anzuteffen.
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30.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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