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Microsoft begräbt das Projekt Natick und will künftig keine Rechenzentren mehr im Meer versenken

Versuch macht bei Microsoft offenbar klug

NTG24 - Microsoft begräbt das Projekt Natick und will künftig keine Rechenzentren mehr im Meer versenken

 

Im Jahre 2018 startete Microsoft einen eher ungewöhnlichen Versuch. In der Nähe von Schottland platzierte der Software-Gigant zwölf Server-Racks in einer Kapsel, die sodann in 36 Metern Tiefe im Meer platziert wurde. Die Planungen für das Projekt gehen Konzernangaben bis ins Jahr 2013 zurück. Für die Zukunft wird aber nun nicht mit weiteren Aktivitäten dieser Art geplant.

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2020 holte Microsoft (US5949181045) die Kapsel wieder aus dem Meer und kündigte nun an, das „Natick“ genannte Projekt einzustellen. Es werden also erst einmal keine weiteren Server in die Fluten geschickt. Dennoch sprechen die Verantwortlichen von einem Erfolg und wertvollen Erfahrungen, welche nun in andere Vorhaben einfließen sollen. Weiter ins Detail ging Microsoft diesbezüglich allerdings nicht. Experten zeigen sich von der Entscheidung aber wenig überrascht.

Ins Leben gerufen wurde das Vorhaben von Microsoft in einer Zeit, in der KI nicht annähernd im gegenwärtigen Maßstab eine Rolle spielte. ChatGPT und Konsorten waren noch Zukunftsmusik. Heute baut jedes IT-Unternehmen, das nur halbwegs etwas auf sich hält, die eigene Server-Infrastruktur auf die Bedürfnisse von KI-Anwendungen um. Das bedeutet, dass vor allem brachiale Leistung und möglichst viele Chips benötigt werden. Das ist eher ein Modell für gigantische Rechenzentren als vergleichsweise kleine Kapseln auf dem Meeresgrund.

 

Microsoft und die genügsamen Server

 

Mitgenommen hat Microsoft von Projekt Natick in erster Linie, dass das Modell an sich funktioniert. Berichtet wird über einen deutlich weniger wartungsintensiven Betrieb. Die Ausfall-Rate soll nur ein Achtel dessen betragen, was bei Rechenzentren an Land üblich sei. Zurückgeführt wird dies auf weniger menschliche Eingriffe, die immer auch Fehlerpotenzial mit sich bringen. Abseits von Ausfällen erwies sich die niedrige Temperatur der Kapsel als handfester Vorteil für den Betrieb von Großrechnern.

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.deDem gegenüber stehen aber freilich auch Nachteile. Die Wartung mag weniger unkompliziert ausgefallen sein. Über kurz oder lang ist ein menschliches Eingreifen aber kaum zu vermeiden, und sei es nur für ein Upgrade. Dass dies bei einem Unterwasser-Projekt sehr viel aufwendiger ist als in einem klassischen Rechenzentrum, dürfte keiner weiteren Erklärung bedürfen. Wie hoch die Kosten für das Ganze ausgefallen sind, wolle Microsoft nicht verraten. Billig wird der Spaß aber höchstwahrscheinlich nicht gewesen sein.

Auszahlen sollen die Investitionen sich nun, indem gesammelte Erkenntnisse bei anderen Aktivitäten von Microsoft zum Tragen kommen. Auch hier gab es keine konkrete Ankündigung. Möglich wäre es aber, dass Fortschritte bei der Wartung per Roboter erzielt werden – vielleicht ja auch in Kombination mit ChatGPT. Dass solche Pläne bei Microsoft grundsätzlich verfolgt werden, ist kaum noch als Geheimnis anzusehen. Medienvertretern gegenüber bestätigte der Konzern bereits, neue Möglichkeiten bei der Automatisierung zu untersuchen. Beteuert wurde aber auch, dass dadurch keine massenhaften Stellenstreichungen entstehen sollen.

 

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

 

Was auch immer Microsoft noch geplant haben mag: nüchtern festhalten lässt sich für den Moment nur, dass Projekt Natick zu seinem Ende gefunden hat. Ob dies als Misserfolg interpretiert wird oder nicht, bleibt den Anlegern selbst überlassen. Doch selbst Pessimisten können dem Ganzen noch etwas Gutes abgewinnen. Denn es ist in jedem Fall erfreulich, dass Microsoft sich noch immer bei innovativen Ansätzen austobt und der Konzern kann es sich auch erlauben, dabei manchen Fehlschlag zu produzieren.

Sehr gut über Wasser halten kann sich die Microsoft-Aktie, welche den Handel am Donnerstag mi 452,85 US-Dollar verließ. Die Bullen kratzen hier weiter an den jüngsten Rekordständen und dank des KI-Boom scheint ein Ende des Aufwärtstrends sich noch nicht abzuzeichnen. Verlassen können die Anleger sich aber dennoch nicht darauf, dass es immer weiter in die Höhe gehen wird.

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28.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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