Trotz eines Entgegenkommens scheint die EU gegenüber Microsoft weiter Druck ausüben zu wollen
Droht eine Milliardenstrafe?
Schon seit einer ganzen Weile hat die EU Microsoft aufgrund des Umgangs mit der Videokonferenzsoftware Teams auf dem Kieker. Im Raum steht der Vorwurf, dass der US-Tech-Gigant den Wettbewerb bewusst und aktiv verhindere. Darauf reagierte man in Redmond bereits mit Zugeständnissen, womit die EU-Kommission laut „Financial Times“ aber noch nicht zufrieden zu sein scheint.
Im vergangenen Monat kündigte Microsoft (US5949181045) an, Teams und Office in Zukunft weltweit getrennt voneinander anzubieten. Gehofft wurde darauf, dass damit die EU befriedet werden könnte. Dieser Plan scheint aber nicht aufzugehen und Medienberichten zufolge will die EU-Kommission weiterhin gegen den Tech-Giganten vorgehen.
Weitere Schritte wurden allerdings noch nicht offiziell angekündigt und allem Anschein nach wollen sich in den nächsten Tagen Vertreter von Microsoft und der EU zu Beratungen treffen. In die Wege geleitet wurde das Verfahren rund um Teams bereits im Jahr 2020 durch den Konkurrenten Slack, der eine formelle Beschwere gegen die Integration von Teams im Office-Paket einreichte.
Im Falle einer Strafe könnte es für Microsoft schmerzhaft werden. Möglich wären Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten jährlichen Umsatzes, der beim wertvollsten Unternehmen auf dem Planeten letztes Jahr auf 230 Milliarden US-Dollar anschwoll. Im schlimmsten Fall könnte Microsoft also zu einer zweistelligen Milliardenstrafe verdonnert werden. Ob es dazu kommen wird oder nicht, ist für den Moment aber noch offen.
Microsoft: Kein Grund zur Panik
Die Aktionäre nahmen es am Montag gelassen hin und die Microsoft-Aktie wertete kaum spürbar um 0,25 Prozent bis auf 413,72 US-Dollar ab. Das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein, allerdings wird auch Microsoft in der Sache noch das eine oder andere zu sagen haben. Solange es keine offiziellen Ankündigungen seitens des Konzerns oder der EU gibt, bleibt für die Anleger auch kein Grund, um schon prophylaktisch in Panik auszubrechen.
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14.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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