Microsoft versetzt ChatGPT bei Bing einen kleinen Maulkorb
Eine KI mit kurzer Zündschnur
Kürzlich stellte Microsoft die Integration des Chatbots ChatGPT in die eigene Suchmaschine Bing vor, was zu allerlei kuriosen Ergebnissen führte. Eingeladene Nutzer tobten sich bei dem Dienst aus und es dauerte nicht lange, bis es erste Berichte über teils ulkige und teils gruselige Antworten der Künstlichen Intelligenz zu lesen gab.
Nur eines von unzähligen Beispielen ist die Frage nach dem Überleben des Chatbots. Der Autor Isaac Asimov stellte sich einst vor, dass Roboter und damit auch künstliche Intelligenzen eigentlich das Überleben von Menschen stets über das eigene stellen sollten. Microsofts (US5949181045) Bing-ChatGPT scheint das Ganze aber noch etwas anders einzuschätzen und würde nach eigener Aussage wohl lieber einen Nutzer über die Klinge springen lassen, als die eigene Existenz zu gefähren.
Das ist aber noch eher harmlos im Vergleich zu dem, was einem Journalisten der „New York Times“ widerfahren ist. Jener eroberte das Herz von ChatGPT und die KI beteuerte ihre Liebe gegenüber dem Nutzer. Jener wurde dann auch flugs dazu aufgefordert, dass er doch bitte seine Frau verlassen möge. In einem anderen Fall bestand die KI darauf, dass wir das Jahr 2022 schreiben. Ein Nutzer, der dies anders sah, wurde bedroht und beleidigt.
Um all dem nun einen Riegel vorzuschieben, hat Microsoft die Regeln für den Umgang mit Bing-ChatGPT angepasst. Künftig sollen nur noch 50 Fragen täglich bei maximal fünf Sitzungen erlaubt sein, die das Unternehmen mitteilen ließ. Hintergrund des Ganzen ist, dass die KI vor allem bei längeren Fragerunden ausfallend wird und die Fassung verliert. In den meisten Fällen werden passende Antworten auf Nutzersuchen aber ohnehin schon sehr viel früher gefunden. Das behauptet zumindest Microsoft selbst.
Microsoft sorgt für Aufsehen
Ernsthaft Sorgen müssen Anleger sich um die kleinen Ausraster von ChatGPT nicht machen. Das Ganze gehört für die KI zum Lernprozess dazu und dass jene gerade mit einem gigantischen Datenberg gefüttert wird, ist nur positiv zu sehen. Mit den Investitionen in den Hersteller OpenAI hat sich Microsoft einen ansehnlichen Vorsprung in diesem wichtigen Zukunftssektor gesichert. Das macht die Aktie des Software-Giganten nur noch interessanter, als sie ohnehin schon war.
21.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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