NTG24-Tagesbericht Platin vom 08.06.2023: Platin nach unerwartet hohen US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe erneut im Minus
Erneutes Zusteuern auf die flachste Aufwärtstrend-Unterstützung seit Mitte März
Gestern schloss Platin den Handelstag erneut um - 1,0% schwächer bei nur noch 1014 USD ab und setzte damit seinen seit vorgestern wieder eingeleiteten Negativtrend weiter fort. Hintergrund des erneuten Abgabedrucks waren unerwartet hohe US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die weitere künftige Konjunkturerlahmungs-Vorboten darstellten, ohne jedoch gestern gleichzeitig von irgendeiner günstigeren Neueinschätzung der weiteren US- Leitzinsperspektiven begleitet worden zu sein.
Mit seinem gestrigen weiteren Kursabschlag um -1,0 % auf 1014 USD setzte Platin (TVC:PLATIN) seine seit vorgestern eingeleitete erneute negative Trendumkehr auch weiterhin fort und steuert damit gegenwärtig schnurstracks wieder auf seinen seit Mitte März etablierten, nur noch flachsten Aufwärtstrend mit seinem gegenwärtigen Unterstützungspunkt von nur noch rd. 1000 USD zu.
Der fundamentale Hintergrund hierfür lag ausschließlich in der Bekanntgabe unerwartet stark gestiegener US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die in der letzten Woche gegenüber der Woche zuvor von 233.000 auf 261.000 hochgeschnellt waren. Die Analysten hatten hingegen im Konsens lediglich mit einer Stellung von 235.000 US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe gerechnet.
Mit diesem nun schon seit Anfang Februar kontinuierlich verzeichneten Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der dabei auch in völligem Einklang mit der im Mai von 3,4 % auf 3,7 % gestiegenen Arbeitslosenquote stand, wurde somit ein weiterer Nachweis erbracht, dass die Abkühlung des US-Arbeitsmarktes nun offenbar immer stärker voranschreitet.
Trübere US-Konjunktur- gehen derzeit nicht mit verbesserten Zinsperspektiven einher
Auch wenn dies natürlich ebenfalls erheblich zur Verbesserung der weiteren Inflationsperspektiven der USA beitragen wird, nahmen dies die Marktexperten und auch das FED Watch-Tool gestern jedoch nicht im Mindesten zum Anlass, ihre weiteren Leitzins-Prognosen nun günstiger zu gestalten und erwarten weiterhin mit einem Anteil von rd. 78 % eine Aussetzung einer weiteren Leitzinsanhebung am 14.06. sowie einer aktuell rd. 2/3 betragenden Mehrheit eine letzte Leitzinserhöhung am 26.07. um entweder 0,25 % (= 54 % der befragten Ökonomen) oder sogar 0,50 % (= 12 % der Ökonomen).
Das Platin auf diese gestern verschlechterten weiteren Konjunktursignale und aber auch deren ausgebliebenes Einhergehen mit dafür günstigeren Zinsprognosen gestern mit einer klaren weiteren Korrekturfortsetzung reagierte, war daher auch unserer Sicht nur folgerichtig und auch in dieser Höhe angemessen.
Kurzfristig nächster Unterstützungszonen-Test bei 996 – 1000 USD hoch wahrscheinlich
In diesem akuten Dilemma künftig klarer US-Konjunkturerlahmungs-Vorboten auf der einen, einer (wenn auch für uns übertrieben) hohen Reserviertheit der Martkakteure gegenüber künftig allzu starken Lockerungsmaßnahmen der Zinspolitik der FED auf der anderen Seite ist Platin momentan also natürlich in einer sehr unangenehmen fundamentalen Zwickmühle gefangen, was unseres Erachtens mit dem gleichfalls erfolgten klaren Abprallen an dem weiterhin dynamisch nach unten drehenden Bollinger-Durchschnitt im Tageschart (= derzeit 1031 USD) in Kürze einen erneuten Test der o.g. nun wichtigsten Unterstützungsmarke von rd. 1000 USD sehr wahrscheinlich werden lässt.
Sollte diese Marke jedoch künftig nicht behauptet und außerdem dann vermutlich auch noch die horizontale Doppeltief-Unterstützung vom 31.05. und 01.06. bei jeweils 996 USD verletzt werden, wäre unseres Erachtens mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine weitere Platin-Korrektur bis in den Bereich von nur noch rd. 960 USD zu erwarten.
In diesen unseres Erachtens kurzfristig wohl weiterhin trüben Perspektiven von Platin, die nach wie vor erst wieder durch eine klare Überschreitung des Korrekturwiderstands seit dem 10.05. (= derzeit bei 1050 USD) eine entscheidende charttechnische Verbesserung erfahren würden, raten wir von Platin-Käufen daher auch weiterhin ab.
Chart: Platin längerfristig
Platin auf TradingView
09.06.2023 - Matthias Reiner
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