Nestlé will seine Marken wieder vermehrt in den Vordergrund stellen und damit verlorene Kunden zurückgewinnen

Auch über den Preis will Nestlé ein Stück weit punkten

 

Im Zuge der Inflation hat bei den Verbrauchern im Bereich Lebensmittel ein Umdenken stattgefunden. Handelsmarken erlebten ihren großen Moment, was unter anderem bei Nestlé die Absatzzahlen schon mal purzeln ließ. Im dritten Quartal lief es nun wieder etwas besser. Im Vorjahreszeitraum schrumpften die Verkäufe noch um 0,3 Prozent, nun konnte man sich in dieser Hinsicht um 0,5 Prozent verbessern.

Das reicht aber noch lange nicht, um bei den Börsianern Begeisterungsstürme auszulösen. Das ist Nestlé (CH0038863350) auch sehr bewusst und nicht ohne Grund wurde zu Anfang September recht überraschend der Chefposten mit Laurent Freixe neu besetzt. Jener ließ vor Kurzem auch ein wenig seine Strategie durchblitzen, welche sich auf die Stärkung der eigenen Marken konzentrieren soll.

Mit dazu gehören steigende Investitionen. Im Marketing hat Nestlé seine Bemühungen bereits ausgeweitet. 8,1 Prozent des weltweiten Umsatzes gab der Konzern dafür im ersten Halbjahr laut „Handelsblatt“ aus. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 7,1 Prozent. Das ist fraglos ein teurer Spaß, nach Ansicht von Experten aber der richtige Weg. Es könnte auch fruchten, da Verbraucher aufgrund der geringeren Inflation wieder etwas häufiger zu Markenprodukten zu greifen scheinen.

Damit das auch so bleibt und der Trend sich bestenfalls noch verstärkt, will Nestlé bei Preiserhöhungen vorsichtiger vorgehen. Im vergangenen Quartal ging es um nur noch 0,6 Prozent aufwärts. Im ersten Quartal schraubte man die Preise noch um 3,4 Prozent in die Höhe und vergraulte damit sowohl manchen Händler als auch viele Kunden. Das Verkaufsvolumen ging um 1,3 Prozent zurück. Damit scheint sich der neue Chef nicht länger zufriedengeben zu wollen.

 

 

 

Nestlé auf Comeback-Kurs?

 

Die Börse betrachtet die Nestlé-Aktie bislang noch mit Skepsis und der Aktienkurs hinterließ heute kurz nach Handelsbeginn mit 89,80 Euro nicht den besten Eindruck. Auf Jahressicht sind noch immer Abschläge in Höhe von zwölf Prozent zu beklagen. Allerdings scheint das Umfeld sich aufzuhellen und mit einer selbstbewussten Strategie wäre eine Wende durchaus im Bereich des Möglichen. Schließlich arbeitet Nestlé als größter Lebensmittelproduzent der Welt auch in einem sehr krisenfesten Segment.

 

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28.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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