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BÖRSE TO GO - mit THYSSEN-KRUPP und DAX

Chinesen stehlen Powell die Show

 

Guten Morgen,

die Chinesen haben Fed-Chef Powell am Freitag die Show gestohlen. Fast könnte der Eindruck entstehen die Ankündigung neuer Zölle auf US-Produkte war vom Zeitpunkt her präzise getimt um die Märkte vor den Augen Trumps Wähler zu destabilisieren. Denn Zölle auf Agrarprodukte treffen genau die Zielgruppe des Präsidenten, den Farmer im mittleren Westen der USA. Trumps übliche Reaktion per Twitter heizte die Stimmung weiter an.

An den Börsen liegt der Pegel der Frustration diese Woche damit auf ähnlich hohem Niveau wie die sommerlichen Temperaturen. Es stellt sich die einfache Frage was notwendig ist um dem zu begegnen und sich entsprechend zu positionieren:

Relative Stärke sollte gekauft werden. Aktien, Branchen und Anlageklassen die sich etwas mehr vom politischen Gerangel lösen können sind erste Priorität. Dazu gehören Gold und Edelmetalle ebenso wie stabile Standardwerte, siehe BörseToGo vom Freitag. Aber auch Besonderheiten wie SALESFORCE: Der US-Software-Hersteller hat mit einem optimistischen Ausblick überrascht und hob zudem die Prognose für den Erlös im gesamten Geschäftsjahr an. Der Kurs legte am Freitag in New York um mehr als 5 % zu. Wir gehen diese Woche noch im Detail darauf ein. HELLOFRESH, WASTE MANAGEMENT, LIVE NATION ENTERTAINMENT, LOGITECH oder MOWI sind gleichfalls solche Beispiele unserer laufenden Empfehlungen die sich bislang gut von den geo-politischen Manövern absetzen konnten. Schwerpunkt bleiben über den Herbst denn auch solche intakten Stories!

Liquiditätsreserven sollten aufgebaut werden. Dazu ist es notwendig Bestandspositionen im Depot zu überprüfen und das zu verkaufen was zumindest kurz- und mittelfristig keine Perspektive liefert, auch wenn damit Verluste realisiert werden müssen. Hintergrundüberlegung: 

Jedem Stimmungstief folgt auch eine Wende! Denn Handelskonflikt hin oder her, in erster Linie ist dies ein Konflikt auf hoher Ebene. Auf der Ebene der Sektoren, Branchen und Einzelwerte sieht das Bild weitaus differenzierter aus, wird aber von der Börse z.Zt. ignoriert. Dieses Bild wird drehen, die Frage ist wann. In jedem Fall sollten Sie dann handlungsfähig sein.

Das technische Bild der Indices liefert nur den Rahmen. In der laufenden Woche werden vor dem Hintergrund der erneuten Eskalationen die unteren Kanten der bestehenden Trends noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Im DAX hatten wir das bereits eingezeichnet.

 

 

Die Entwicklungen um THYSSEN-KRUPP und KLÖCKNER beobachten wir mit Interesse.

 

Im Kern richtig und für beide Kandidaten eine Chance, aber die Idee einer Fusion muss nicht nur von den Zahlen her passen, sondern auch im Markt Bestand haben können. Aber:

THYSSEN-KRUPP müsste ersten Berechnungen zur Folge ca. 800 Mio. € für KLÖCKNER zahlen, was einem Aufschlag von fast 80% für den aktuellen KLÖCKNER Kurs entspricht. Und: Bei einer Marktkapitalisierung von rund 450 Mio. € liegt der Börsenwert von KLÖCKNER bei etwas mehr als der Hälfte der Vermögenswerte, also aller Sachanlagen, Gebäude, Wertpapiere und Patente.

Insbesondere für KLÖCKNER ist die Übernahme zudem eine Möglichkeit, die eigene Marge zu verbessern. Sie lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei rund 1,8 % und damit ebenso niedrig wie im Handelsgeschäft von THYSSEN-KRUPP. Allerdings setzt letztere gut 2,5-mal so viel um. Für THYSSEN-KRUPP also eine interessante Chance das Stahlgeschäft zu optimieren. Allerdings sollte im Vorfeld noch das Fahrstuhlgeschäft anderwärtig untergebracht werden.

Entscheidend neben wettbewerbsrechtlichen Fragen ist zudem einerseits das Sparpotenzial und andererseits die zu erwartende Rendite auf das eingesetzte Kapital. Beide Konzerne haben sich noch nicht zu den Fusionsgesprächen geäußert und unklar ist zudem, wie die die Krupp-Stiftung sowie der schwedische Investmentfonds Cevian, die 21% bzw. 18 % der Anteile halten, zu einer Fusion stehen. 

Unser Rat: Wer kann legt sich ein paar KLÖCKNER Titel in das Depot um erst einmal den Fuss in der Tür zu haben.

 

26.08.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de


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