BÖRSE TO GO - mit Disney, Around Town, Knorr Bremse, Xerox
Bitte, bitte eine Korrektur!
Guten Morgen,
selbst ein positiver Tweet von Trump zum Verlauf des Handelskonflikt kann die Börse nicht wecken. Damit wird unterstrichen was wir seit Tagen erkennen: die Zeichen stehen auf Korrektur und Sicherung der angelaufenen Gewinne. Alle Indices zeigen eine zunehmende Jahresendmüdigkeit, was angesichts der Performance nicht überrascht. Zudem sind die Märkte unverändert überkauft und diese Tatsache erlaubt kurzfristig wenig Dynamik. Zudem sind es immer weniger Titel welche die Indices tragen, die Marktbreite lässt also auch nach.
Das Beste was uns passieren kann ist, das noch vor Weihnachten die Kurse der Einzelwerte um 10–15% zurückfallen. Es wäre der normale Verlauf nach dem Gipfelsturm. Insbesondere an der Wall Street sind die Avancen zum Schluss nur einzelnen Sektoren und Aktien getragen worden und typischerweise erhöht sich in der Endphase einer Hausse damit die Selektivität: die Mehrzahl der Aktien fängt an bereits Luft abzulassen, während der Index noch die intakte Rally suggeriert.
Allerdings: jede Korrektur braucht einen Auslöser. Auf der geopolitischen Ebene tut sich nichts was die Märkte in Bewegung setzen würde. Der US-Wahlkampf dürfte mit dem Eintritt von Michael Bloomberg an Spannung und Entertainment gewinnen, mehr aber auch nicht. Das Scharmützel zwischen Merkel und Macron interessiert auf dem Parkett noch niemand, und auch die Ereignisse in Hong-Kong lassen die Märkte kalt. Von diesen Seiten kommt u.E. kein Auslöser. Woher dann? Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die alten Themen wie Brexit oder Handelsstreit herhalten müssen.
Das bedeutet aber auch: Wenn es in den kommenden Wochen nun doch keinen China-Handels-Deal gibt, wird der S & P 500 augenblicklich um 5-10 % fallen. Und dann wird er wird schnell fallen. Das Szenario: mindestens ein Pull-back auf die Ausbruchslinie vom 25. Oktober. Ein Durchrutschen würde zum Test der unteren Kante des Dreiecks bei ca. 2.960 Punkten führen. Das wären dann die früher von uns genannten 5%.
Sie wissen: Wenn andere gierig werden, werden wir ängstlich, und wenn andere ängstlich werden, werden wir gierig. Zwar würden wir keine Aktie derzeit direkt verkaufen, aber Ihre Aufgabe ist es in diesen Tagen Ihr Depot zu durchforsten und Positionen mit hohen Gewinnen zumindest mit einem Stoppkurs abzusichern.
DISNEY bestätigt nun das Kaufsignal. Wir hatten das Thema hier am 14.11. kommentiert. Mittlerweile abonnieren jeden Tag (!) 1 Million Kunden den neuen Streamingdienst und offensichtlich läuft der Angriff auf NETFLIX und AMAZON Prime gut an. Zwar sind das alles nur indikative Zahlen, doch wir hatten bereits die hohe Strahlkraft und das die hervorragende Strategie als Grund dafür genannt warum wir dem Wert Kurse um 200 Dollar und mehr zutrauen. Ein Kauf lohnt u.E. noch immer!
AROUNDTOWN wächst weiter
Während die angepeilte Fusion zwischen den Gewerbeimmobilien-Spezialisten AROUNDTOWN und TLG IMMOBILIEN langsamGestalt annimmt, kann ersterer mit seinen Quartals- bzw. 9-Monats-Zahlen die Börse begeistern. Wie das Unternehmen mitteilte, konnte man den FFO I (entspricht dem operativen Gewinn) um rund ein Viertel auf 371 Millionen Euro steigern. Dabei verbesserten sich die Nettomieteinnahmen um 22 %. Deshalb schaut AROUNDTOWN auch optimistischer auf die Ergebnisse des Gesamtjahres. Hier plant das im MDAX notierte Unternehmen mit einen FFO I von mehr als 500 Millionen Euro. Das liegt über der bisherigen Prognose von über 490 Millionen Euro. Für den FFO I je Aktie wird jetzt mit 0,43 Euro statt der bisherigen Prognosespanne zwischen 0,41 und 0,42 Euro gerechnet. Dies wäre ein Anstieg um rund 10 % zum Vorjahr. Damit dürfte auch die Aktie weiter an Dynamik gewinnen. Spannend dürfte es jetzt im Bereich von 7,90 Euro werden, denn damit hätte die Aktie die Chance, auf ein neues Rekordhoch zu klettern und eine neue Aufwärtsdynamik zu beginnen.
KNORR-BREMSE: Sonderfaktoren belasten
Beim Bremssystem-Spezialisten KNORR-BREMSE lief es im dritten Quartal durchwachsen. Insgesamt konnte das MDAX-Unternehmen zwar Umsatz und operativen Gewinn steigern. Doch insbesondere ein sehr schwaches Finanzergebnis belastete den Gesamtertrag, nachdem das Unternehmen seinen Geschäftsbereich Powertrain mit Verlust verkauft hatte. Unter demStrich setzte KNORR-BREMSE 1,71 Milliarden Euro um, ein Plus von 2,4 % zum Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn auf Basis EBITDA konnte um 6,4 % auf 313 Millionen Euro verbessert werden, die entsprechende Marge verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 18,3 %.
Allerdings: Trotz dieser Steigerungen blieb KNORR-BREMSE unter den Analystenerwartungen, die sowohl beim Umsatz als auch EBITDA mehr erwartet hatten. Da konnte das Unternehmen auch nicht mehr mit der erneuten Bestätigung seines Jahresausblicks punkten. Die Aktie liegt heute sichtbar im Minus und bleibt damit in einer schwierigen technischen Situation. Immerhin: Aktuell würden wir die Widerstandszonee im Bereich von 83/85 Euro für weiterhin belastbar halten und beientsprechenden Investments zum Halten raten.
XEROX wird feindlich
In Amerika bleibt es an der Fusion-Front weiterhin spannend. Wir hatten an dieser Stelle und in unseren Briefen schon mehrfach darüber berichtet, dass die beiden Druckerhersteller HP INC. Und XEROX über eine mögliche Fusion gesprochen hatten. Dabei wollte nach ursprünglichen Überlegungen XEROX als Käufer auftreten, obwohl HP dreimal größer ist. HP hatte die Offerte über 22 Dollar je Aktie letztlich abgelehnt und sogar über ein Gegenangebot nachgedacht. Dem kommt XEROX nun in die Quere.
Denn wie der US-Konzern gestern bestätigte, will man nun den Versuch einer feindlichen Übernahme starten, also am HP-Verwaltungsrat vorbei. Nachdem HP hier vorerst XEROX auch den Einblick in die Bücher (Due Diligence) versagt hatte, versucht es nun das Unternehmen direkt bei den HP-Aktionären. Ob das allerdings funktioniert, darf bezweifelt werden.Spannend bleibt es alle Mal.
27.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)