Nintendo bereitet sich auf den Abschied der Spielekonsole Switch vor, was sich auch bei den Zahlen klar erkennen lässt
Von hier an geht es für die Nintendo Switch nur noch abwärts
Erst vor Kurzem stellte Nintendo nach langem Warten endlich seine nächste Konsolengeneration in Form der Switch 2 in Aussicht, allerdings noch ohne die Nennung von Details zu Hardware oder kommenden Software-Titeln. Wann das Gerät erscheint, bleibt ebenfalls noch offen. Den Anlegern kann es aber kaum schnell genug gehen, denn mit dem nun schon fast acht Jahre alten Vorgänger gewinnt der japanische Spielegigant wohl keinen Blumentopf mehr.
Die jüngst vorgestellten Zahlen von Nintendo (JP3756600007) ließen die Anleger jedenfalls kaum frohlocken. Zwar konnten die Absatzzahlen der Switch nun auch die Marke von 150 Millionen überschreiten und damit einen weiteren Schritt auf dem Weg zur bestverkauften Konsole aller Zeiten machen. Es ging aber stark abwärts, und das sowohl bei den Hardwareverkäufen als auch beim Absatz von Software.
4,82 Millionen Switch-Konsolen konnte Nintendo im wichtigen Weihnachtsquartal verkaufen und damit rund 30 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Die Software-Verkäufe gingen derweil um etwa 24 Prozent zurück. Der sehr deutliche Rückgang scheint selbst das Unternehmen selbst überrascht zu haben. Denn die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde nach unten korrigiert. Bereits im November wurde jene von 13,5 auf 12,5 Millionen Einheiten reduziert. Nun wird man sich wohl mit elf Millionen verkauften Switch-Konsolen zufriedengeben müssen.
Ein neuer Anfang für Nintendo
Von hier aus wird es für die Switch kaum noch nach oben gehen können, was auch den Anlegern bewusst ist. Die Nintendo-Aktie reagierte aber recht stabil auf die eher mäßigen Zahlen. Anfängliche Kursverluste konnten gestern sehr schnell wieder ausgeglichen werden. Es ging mit 16,46 US-Dollar aus dem Handel und damit gerade einmal 0,2 Prozent tiefer als tags zuvor.
Verschmerzbar sind die Rückgänge bei Umsatz und Gewinn, weil Nintendo den Anlegern eine interessante Zukunftsperspektive anzubieten hat. Für Anfang April ist eine genauere Vorstellung der Switch 2 geplant. Dann wird es wohl auch Preis und Releasedatum zu sehen geben. Im ersten Trailer wurde bereits ein neuer Eintrag der schwer erfolgreichen Mario-Kart-Reihe vage in Aussicht gestellt. Der aktuelle Serienvertreter in Form von Mario Kart 8 Deluxe schafft es auf aktuell 67 Millionen verkaufte Kopien und ist damit eines der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten.
Kann Nintendo den Nachfolger als Starttitel platzieren, dürfte es bei der Nachfrage also kaum zu ernsthaften Problemen kommen. Wer sich schon etwas länger mit Nintendo beschäftigt, stellt außerdem fest, dass die Prognose lediglich wieder an vorherige Erwartungen angepasst wurde. Vor rund einem Jahr stellte Nintendo schon einmal elf Millionen verkaufte Konsolen für das aktuelle Geschäftsjahr in Aussicht, wurde nach starken Signalen von Blockbustern wie „Super Mario Bros. Wonder“ aber vielleicht etwas zu optimistisch.
Die Zukunft strahlt hell!
Dennoch lässt sich bei den vorliegenden Zahlen von Nintendo wenig schönreden. Der Konzern sorgte klar für eine Enttäuschung und getragen wird die Aktie einzig und allein von der Hoffnung auf neue Erfolge in der Zukunft. Solche haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Zum ersten Mal geht Nintendo bei einer neuen Konsole wenige Risiken ein, hängt dem Namen des erfolgreichen Vorgänger sogar schlicht eine „2“ an, um Verwechslungsgefahr auszuschließen. Das ist ein Vorgehen, welches eigentlich eher Konkurrent Sony bei seiner PlayStation bevorzugt.
Doch auch mit diese (vermeintlich?) sicheren Ansatz lässt sich keine Garantie dafür aussprechen, dass die Switch 2 der nächste Mega-Erfolg von Nintendo wird. Schließlich hat auch die Konkurrenz zugelegt. Seit einigen Jahren haben sich PC-Handhelds wie das Steam Deck etabliert und sowohl Sony als auch Microsoft scheinen mit dem Gedanken zu kokettieren, eigene Handhelds auf den Markt zu werfen. Zwar ist es bisher noch nie irgendeinem Unternehmen gelungen, die jahrzehntelange Dominanz von Nintendo im Segment auch nur ansatzweise zu brechen. Das heißt aber freilich nicht, dass es nicht grundsätzlich möglich wäre.
Nintendo Corp.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Nintendo Corp.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nintendo Corp.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Nintendo Corp. - hier weiterlesen...
05.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)