Edelmetall Marktbericht vom 26.01.2025: Wie makroökonomische Trends Europas Edelmetallproduktion und den weltweiten Markt für Platin und Palladium umkrempeln
BASF verlagert Produktion nach China wegen hoher europäischer Kosten
Die Edelmetallmärkte zeigen aktuell eine bemerkenswerte Dynamik, insbesondere bei Palladium und Platin. Beide Metalle haben die Woche mit positiven Ergebnissen abgeschlossen: Platin legte um 0,96 % zu und steht nun bei 948 US-Dollar, während Palladium mit einem deutlicheren Plus von 3,5 % auf 982 US-Dollar anstieg. Im bisherigen Monatsverlauf zeigt sich eine starke Entwicklung: Platin erzielte 4,7 %, Palladium beeindruckende 9 %.
Die jüngsten Preissprünge bei Palladium (TVC:PLATINUM) haben Marktbeobachter aufhorchen lassen. Nach schwierigen Monaten stabilisierte sich das Metall über einer psychologisch wichtigen Marke. Experten streiten über die Ursachen dieser Erholung. Einige führen Handelsfaktoren wie US-Zölle und Änderungen in den Zielen der Elektromobilität ins Feld, während andere darauf hinweisen, dass diese Einflüsse bereits eingepreist sein könnten.
Interessanterweise profitiert Palladium von einer insgesamt robusteren Nachfrage und einem stärkeren Fokus auf Umweltstandards in der Automobilindustrie. Die Nutzung von Palladium in Katalysatoren bleibt ein bedeutender Faktor. Auch andere Platinmetalle wie Rhodium und Ruthenium tragen zur Marktbelebung bei, was auf ein gestiegenes Interesse institutioneller und privater Investoren hinweist.
Wirtschaftliche Trends und ihre Auswirkungen
Parallel zu den Entwicklungen auf dem Edelmetallmarkt spielen größere wirtschaftliche Trends eine Rolle. Ein eindrückliches Beispiel ist der Chemiekonzern BASF, der Teile seiner Produktion in Ludwigshafen stilllegt und sich zunehmend auf Investitionen in China konzentriert. Diese strategische Verschiebung zeigt die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Europa gegenübersehen. Steigende Kosten und ein Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit in der Region zwingen Konzerne, neue Wege zu suchen.
Diese makroökonomischen Entwicklungen beeinflussen nicht nur die Produktionskosten von Edelmetallen, sondern auch die Nachfrage, insbesondere in Schlüsselindustrien wie der Automobilproduktion. Hier spiegelt sich die wachsende Bedeutung Asiens und der USA als zentrale Märkte wider, während Europa an Bedeutung verliert.
US-Handelspolitik: Ein Unsicherheitsfaktor
Ein entscheidender Aspekt für die künftige Entwicklung von Platin (TVC:PALLADIUM) und Palladium ist die US-Handelspolitik. Die von Donald Trump angedrohten Zölle auf Autoimporte aus Kanada und Mexiko könnten die Nachfrage nach Platin um ein Prozent und die Nachfrage nach Palladium um vier Prozent reduzieren. Besonders betroffen wäre die Automobilindustrie, die stark auf Lieferketten aus diesen Ländern angewiesen ist.
Die Edelmetallmärkte reagierten bereits im Januar auf diese Unsicherheiten mit einem Anstieg der Leasingraten für Platin. Auch wenn sich diese zuletzt stabilisiert haben, bleibt die Situation angespannt. Sollte es tatsächlich zu höheren Zöllen kommen, könnten die Preise erneut stark schwanken.
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Technische Analyse: Platin zeigt seitwärtsgerichtete Tendenz
Die technische Analyse von Platin weist auf eine übergeordnete Seitwärtsbewegung hin. Der aktuelle Kurs liegt bei 948 US-Dollar, was einem Monatszuwachs von 4,7 % entspricht. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein wichtiger Indikator für langfristige Trends, steigt leicht an. Dennoch handelt Platin aktuell unter diesem Durchschnitt, was auf einen gewissen Widerstand hindeutet. Der nächste mittelfristige Widerstandsbereich befindet sich bei 1.054 US-Dollar, während die Unterstützungszone bei 902 US-Dollar liegt. Langfristige Unterstützungsmarken finden sich beim 52-Wochentief von 867 US-Dollar. Anleger sollten beobachten, ob der Kurs es schafft, über den GD200 hinauszugehen, um eine mögliche Trendwende zu signalisieren.
Technische Analyse: Palladium bleibt volatil, doch optimistisch
Palladium zeigt mit einem Monatsanstieg von 9 % auf 982 US-Dollar eine deutlich positive Tendenz. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) ist zwar fallend, jedoch handelt Palladium derzeit über diesem Niveau, was als bullisches Signal gewertet wird. Die technische Analyse zeigt, dass der mittelfristige Widerstand und gleichzeitig ein wichtiger Anziehungspunkt bei 1.247 US-Dollar liegt. Die Unterstützungszone befindet sich bei 897 US-Dollar, mit langfristigen Unterstützungsmarken nahe dem 52-Wochentief von 832 US-Dollar. Sollte der Kurs die Marke von 1.247 US-Dollar überwinden, könnten sich neue Aufwärtsbewegungen eröffnen. Bis dahin bleibt die Tendenz überwiegend seitwärts, jedoch mit Potenzial für weitere Preissteigerungen.
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26.01.2025 - Andreas Opitz
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