als .pdf Datei herunterladen

Edelmetall Marktbericht vom 06.04.2025: US-Autozölle setzen Edelmetalle unter Druck - Platin und Palladium im Abwärtssog

Neue US-Zölle könnten die Nachfrage nach importierten Fahrzeugen deutlich schwächen

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 06.04.2025: US-Autozölle setzen Edelmetalle unter Druck - Platin und Palladium im Abwärtssog

 

Mit einem Wochenminus von -6,5 % bei Platin und -5,9 % bei Palladium blicken Anleger derzeit sorgenvoll auf die Entwicklung dieser beiden industriell stark genutzten Edelmetalle. Auch auf Monatssicht liegt Platin mit -7,3 % und Palladium mit -7,7 % klar im roten Bereich. Die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgen für wachsende Unsicherheit an den Rohstoffmärkten – insbesondere im Bereich der Autometalle.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

In den vergangenen Tagen hat Platin (TVC:PLATINUM) eine auffällige Abwärtsbewegung gezeigt. Ein zentraler Belastungsfaktor ist die neue Zollpolitik der Vereinigten Staaten, die am 2. April 2025 in Kraft trat und auf importierte Fahrzeuge abzielt. Die Maßnahme erhöht die Kosten für ausländische Autos auf dem US-Markt deutlich, was wiederum die Nachfrage nach Neuwagen ausbremsen könnte. Da Platin überwiegend in Katalysatoren für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren eingesetzt wird, wirkt sich jede Schwächung des Automobilabsatzes direkt negativ auf den Platinbedarf aus.

 

 

 

Analysten warnen bereits, dass die Platinnachfrage in diesem Jahr um etwa 1 % oder rund 102.000 Unzen zurückgehen könnte, wenn sich die Zölle nachhaltig negativ auf die Kfz-Verkäufe auswirken.

Gleichzeitig bleibt das strukturelle Angebotsbild angespannt. Laut dem World Platinum Investment Council wird 2025 ein Angebotsdefizit von etwa 848.000 Unzen erwartet – vor allem bedingt durch eine geringere Minenproduktion in Südafrika sowie sinkende Recyclingquoten. Paradoxerweise kann selbst diese prognostizierte Knappheit den Preis aktuell nicht stützen. Die Gründe liegen tiefer: makroökonomische Unsicherheiten, Inflationsdruck, Zinsniveaus sowie eine schwankende Industrienachfrage trüben das Vertrauen der.

 

Palladium: Doppelt belastet durch Zölle und Strukturwandel

 

Nicht nur Platin leidet unter dem neuen US-Zollregime. Auch Palladium (TVC:PALLADIUM) hat in den letzten beiden Handelstagen kräftig nachgegeben. Der Preisrutsch ist auf ähnliche Ursachen zurückzuführen: Die höheren Importkosten dämpfen die Kfz-Nachfrage in einem der wichtigsten Absatzmärkte für Fahrzeuge mit Benzinmotoren – dem Haupteinsatzgebiet von Palladium.

Die Expertenprognose fällt hier noch düsterer aus als bei Platin. Sollte der US-Automarkt tatsächlich unter den neuen Handelsbedingungen leiden, könnte die weltweite Nachfrage nach Palladium 2025 um rund 4 % oder 364.000 Unzen schrumpfen (Reuters).

Noch gravierender sind jedoch die langfristigen strukturellen Veränderungen innerhalb der Automobilindustrie. Der rapide wachsende Marktanteil von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) reduziert den Bedarf an Abgasnachbehandlungssystemen – und damit auch an palladiumhaltigen Katalysatoren – deutlich. Zwar steigt der globale Fahrzeugabsatz insgesamt weiterhin leicht an, aber die Komposition der Antriebstechnologien verlagert sich zunehmend. Für Palladium bedeutet dies langfristig ein schwindendes Hauptanwendungsgebiet.

 

Industrienachfrage und konjunkturelle Schwankungen

 

Sowohl Platin als auch Palladium sind stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Bei Platin entfallen etwa 50 % der globalen Nachfrage auf industrielle Anwendungen, bei Palladium liegt dieser Wert sogar bei rund 80 %. Das macht die Preisbildung dieser Metalle äußerst sensibel gegenüber Veränderungen im Produktions- und Konsumverhalten.

Gerade in Zeiten geopolitischer Unsicherheit, steigender Finanzierungskosten und global schwächelnder Konjunkturdaten geraten solche stark industriegebundenen Rohstoffe schnell unter Druck. Die US-Zölle sind dabei nur der aktuell sichtbarste Katalysator für eine tiefer liegende Marktverunsicherung.

Anzeige:

Kleiner Münzhandel Barrenshop

 

Bärischer Trend mit klaren Marken

 

Platin liegt im April bislang bei -7,3 % und befindet sich unter dem fallenden 200-Tage-Durchschnitt – ein klares Zeichen für einen anhaltenden Abwärtstrend. Eine erste wichtige Unterstützung liegt bei 902 US-Dollar. Sollte dieser Bereich nicht halten, rückt das 52-Wochentief bei 898 US-Dollar in den Fokus.

Auf der Oberseite bleibt der Bereich um 1010 US-Dollar ein mittelfristiger Widerstand. Das 52-Wochenhoch bei 1095 US-Dollar bildet eine starke Barriere. Die Trendanalyse zeigt: Die Bären dominieren das Geschehen deutlich.

 

Schwächephase setzt sich fort

 

Mit -7,7 % im laufenden Monat zeigt Palladium ebenfalls ein schwaches Bild. Der Kurs liegt unter dem fallenden 200-Tage-Durchschnitt – technisch negativ. Die unmittelbare Unterstützung verläuft bei 897 US-Dollar. Sollte diese brechen, könnte das 52-Wochentief bei 832 US-Dollar getestet werden.

Widerstand liegt bei 1030 US-Dollar, während das 52-Wochenhoch bei 1247 US-Dollar derzeit außer Reichweite bleibt. Die Indikatoren bestätigen: Auch hier haben die Bären klar die Kontrolle.

 

Ausblick:

 

Solange strukturelle Unsicherheiten und Handelsrisiken bestehen, dürfte es für Platin und Palladium schwer bleiben, nachhaltige Aufwärtsimpulse zu entwickeln. Eine Stabilisierung ist erst bei verbesserten Konjunkturaussichten denkbar.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Platin - kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Entwicklungen bei Platin sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Platin oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Platin - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...

 

06.04.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)