PayPal im Comeback-Modus, neue Höchststände bei der Deutschen Bank, die Commerzbank blickt optimistisch nach vorn und Goldman Sachs erreicht neue Rekorde
Wer hätte das gedacht?
Hätte man vor fünf Jahren von charttechnischen Durchbrüchen und Rekordkurden im Finanzsektor gesprochen, wäre das noch glatt als Aprilscherz durchgegangen. Am 1. April 2024 sehen Anlegerinnen und Anleger aber eben solche Szenarien und es scheint allgemein viel Vorfreude zu herrschen.
Klare Anzeichen für Zuversicht gibt es beispielsweise im Kurs der Aktie von PayPal (US70450Y1038). Jene konnte sihc vor den Feiertagen um 1,2 Prozent bis auf 62,44 Euro in die Höhe schieben und damit den Abstand zur erst kürzlich überwundenen 60-Euro-Marke weiter ausbauen. Eben dort finden sich auch die Zwischenhochs vom Jahresbeginn. Damit liefern die Bullen überzeugende Argumente für eine Fortsetzung des generellen Aufwärtstrends.
Es reicht noch nicht ganz für ein neues 52-Wochen-Hoch oder dergleichen. Doch den ersten Schritt in diese Richtung sind die Käufer gegangen und die Voraussetzungen für weitere Kursgewinne sind nicht schlecht. Getragen wird die PayPal-Aktie unter anderem von Hoffnungen auf einen anziehenden Konsum im zweiten Halbjahr in einem Umfeld von möglicherweise nachlassenden Leitzinsen. Solange an diesem Narrativ nicht gerüttelt wird, sind weitere Aufschläge als wahrscheinlich anzusehen.
Die Deutsche Bank im Höhenflug
Bei der Deutschen Bank (DE0005140008) kühlte sich die jüngste Aufwärtsbewegung etwas ab und es ging am Donnerstag minimal bis auf 14,58 Euro in die Tiefe. Damit notiert der Titel aber noch immer nur knapp unter dem 5-Jahres-Hoch bei aktuell 14,74 Euro und auch hier freuen sich die Anteilseigner über freundliche Aussichten für die kommenden Monate.
Gestützt wird der Titel durch ein breit angelegtes Aktienrückkaufprogramm, welches kürzlich angelaufen ist. Bis zu 675 Millionen Euro sind dafür vorgesehen und die Auswirkungen etwaiger Gewinnmitnahmen könnten damit in Schach gehalten werden. Darüber hinaus dürften die Anleger hocherfreut darüber sein, dass die Deutsche Bank nach eigenen Aussagen die IT-Probleme rund um die Postbank weitgehend in den Griff bekommen haben will. Auch dabei handelt es sich um keinen Aprilscherz.
Commerzbank: War das erst der Anfang?
Die Commerzbank (DE000CBK1001) verwöhnte ihre Aktionäre in den letzten Tagen ebenfalls mit ansehnlichen Kursen und frischen 5-Jahres-Hochs. Das letzte ist bei 12,85 Euro zu finden und der Abstand bis dorthin ist beim Schlusskurs von 12,73 Euro am Donnerstag recht überschaubar. Mut machen dürfte den Anlegern, dass Privatkundenvorstand Thomas Schaufler in einem Interview mit der „FAZ“ noch Luft nach oben erkennt und über eine freundliche Zukunft spricht.
Zur Sprache kam unter anderem das Geschäft mit Baufinanzierungen, welches im vergangenen Jahr laut Schaufler eingebrochen sei. Im laufenden Jahr sei man aber gut gestartet und sehe eine erhöhte Nachfrage. Schaufler bezeichnet das als Konsolidierung auf niedrigem Niveau und noch nicht als Trendwende. Er geht davon aus, dass viele noch auf erste Zinssenkungen der EZB warten dürften. Sollten solche kommen, könnte es demnach tatsächlich zu einem Comeback dieses zuletzt eher stiefmütterlich behandelten Kategorie kommen.
Goldman Sachs nicht zu bremsen
Während europäische Banken aktuell noch ihre Verluste aus vergangenen Jahren auszugleichen versuchen, ist man in den USA dank der rasant wachsenden Wirtschaft und der Aussicht auf weiteren Schub durch mögliche Zinssenkungen schon einen ganzen Schritt weiter. Dort bekommen die Börsianer derzeit regelmäßig neue Kursrekorde zu Gesicht, so auch bei den Anteilsscheinen von Goldman Sachs (US38141G1040). Jene wurden vor den Feiertagen hierzulande zu bis zu 387 Euro und damit höher als je zuvor gehandelt. Der Schlusskurs in Höhe von 386,10 Euro ist kaum weniger beeindruckend.
Ein gewisses Risiko steckt in solchen Kursen und auch in den Aktien europäischer Titel aus dem Segment. Zum Teil dürfen Kursaufschläge zwar als überfällig angesehen werden, da an den Märkten positive Impulse im Segment lange ignoriert wurden. Doch die imposante Rallye der letzten Wochen basiert auch ein wenig auf der Erwartung, dass die Konjunktur im Laufe des Jahres wieder mehr in Schwung kommen wird. Sollte dieses Szenario ausbleiben, würde letztlich einiges an Luft aus den Aktienkursen weichen.
Die gute Hoffnung
Für den Moment scheint an den Märkten aber kaum jemand daran zu zweifeln, dass nach den krisengeplagten vergangenen Jahren endlich wieder bessere Zeiten auf uns warten. Es ist eben diese Ausgangshaltung, welche auch bei DAX und Co. für neue Rekorde sorgt. Gewünscht werden kann allen Anlegerinnen und Anlegern da nur, dass die derzeitige Hoffnung am Ende auch erfüllt werden kann. Doch gerade bei Jahreshochs oder gar Rekordkursen ist es grundsätzlich auch nicht verkehrt, sich gedanklich mit der Möglichkeit von Korrekturen auseinanderzusetzen, auch wenn solche im Finanzsektor aktuell nicht direkt abzusehen sind.
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01.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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