NTG24-Tagesbericht Platin vom 27.02.2023: In abgeschwächter US-Konjunkturdatenmeldung heutige Kurserholung zu ausgeprägt
Erneuter Rücksetzer auf rd. 925 – 930 USD denkbar
Am heutigen Tag verzeichnete Platin zwar ausgehend von seinem massiv übertriebenen Einbruch am Freitag um – 3,6 % auf nur noch 911 USD die von uns auch erwartete Kurserholung, allerdings ging diese mit einem bisherigen Tages-Spitzengewinn von + 4,7 % auf 954 USD aus unserer Sicht nun ebenfalls erheblich zu weit.
Im Tagesverlauf legte Platin (TVC:PLATINUM) nach seinem gewaltigen Crash vom Freitag (siehe hierzu auch noch einmal unseren letzten Tagesbericht) zwar eine sprunghafte Erholung hin.
Allerdings war dieser in der Spitze um + 4,7 % auf 954 USD erfolgte Kurssprung, der ganz offensichtlich darauf zurückzuführen war, dass wieder einmal vor allem marktdominierende US-(Spekulatoren)-Adressen das Edelmetall in nur einer Handelsstunde (14 - 15 Uhr) von 926 auf 954 USD hochschießen ließen, in unseren Augen nun kaum weniger übertrieben, als auch dessen Crash am Freitag infolge der nur leicht erhöhten Konsumausgaben-Preissteigerungsrate im Januar gegenüber dem Dezember.
Heutige Rallye auch angesichts schwacher Investitionsgüter-Auftragseingänge überzogen
Die bis heute um 15 Uhr fortgesetzte Erholungsrallye in Platin – seither schwächte sich der Kurs aktuell um 18:30 Uhr wieder auf 944 USD ab – erfolgte dabei sogar auch noch, nachdem um 14:30 Uhr als wichtigste heutige US-Konjunkturdaten stark einbrechende Investitionsgüter-Auftragseingänge für den Januar publiziert wurden.
Diese Auftragseingänge stürzten im Januar gegenüber einem allerdings auch saisonal bedingt außergewöhnlich starken Dezember inklusive der Einbeziehung von Rüstungsgütern (in denen vor allem für Flugzeug- IT-, Katalysator- und Schutzverkleidungs-Equipment ja schließlich auch Platin in nicht unerheblichem Umfang zur Anwendung kommt) insgesamt um – 4,5 % ab.
Ohne Berücksichtigung von Verteidigungsprodukten brach der Investitionsgüter-Auftragseingang (mit dem gesamten zivilen Transportsektor als dem für Platin sogar wichtigsten Teilsegment) in den USA im Januar zum Vormonat gar um – 5,1 % ein.
Dass ausgerechnet Platin auf diese trotz des Dezember-Booms heute dennoch unerwartet schwach ausgefallenen US-Investitionsgüter-Auftragseingangszahlen für den Januar (möglicherweise einer nun auch zinsbedingt vorübergehend Einzug haltenden Wachstumsverlangsamung im gesamten Industriesektor zuzuschreiben) zunächst zumindest bis 15 Uhr auch weiter mit einer nahtlosen Fortsetzung ihrer Erholungsrallye reagierte, halten wir analytisch daher nun doch für reichlich überzogen.
Mittel-/längerfristige Neukäufe erst wieder ab ca. 925 – 930 USD ratsam
Ein aus mittel- bis längerfristiger Sicht weiterhin akzeptables Einstiegsniveau für risikobereite Anleger würden wir daher nun erneut erst wieder in einer Zone von ca. 925 – 930 USD sehen, wo sich derzeit der mittlere Kursbereich der seit 15.02. initiierten, hoch volatilen Bodenbildung von Platin und außerdem auch der gleitende Durchschnitt des Bollinger-Bands auf laufender 1stündiger Chartbasis (= aktuell 925 USD) befinden.
Nach der heute intraday sprunghaft erfolgten Überwindung seines bis dahin wichtigsten Widerstands bei rd. 936 USD liegt der nächste, allerdings als sehr hart zu erachtende Widerstand in Platin erst wieder bei rd. 963 - 965 USD, wo mittlerweile nun sowohl die Widerstände der seit dem 11.01. entstandenen Haupt-Korrekturlinie wie auch der 3 signifikanten Tages-Tops vom 14.02., 22.02. und 23.02. unmittelbar zusammenlaufen.
Chart: Platin mittelfristig
Platin auf TradingView
27.02.2023 - Matthias Reiner
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