NTG24-Tagesbericht Platin vom 04.04.2023: Platin haussiert trotz gemischter US-Konjunkturzahlen in neuer Liquiditäts-Rallye
Aufwärtstrend zunehmend dynamisch
Obwohl die US-Konjunkturdaten am 04.04. ein sehr gemischtes Bild abgaben und insgesamt nur von einer recht mühsam behaupteten Konjunkturdynamik der USA zeugten, kam es gerade nach dieser Zahlenvorlage in Platin wie auch in allen anderen Edelmetallen zu einem regelrechten Kursfeuerwerk. Diesem dürfte aus unserer Sicht nun erstmals eine reine Liquiditätsrallye mit Auslösung vor allem durch in Edelmetallen noch unterinvestierte Notenbanken und klassische allokationssteuernde Vermögensverwalter zugrunde gelegen haben.
So gewann Platin (TVC:PLATINUM) im Zuge dieser gestrigen Rallye + 3,1 % auf 1017 USD, womit der seit 27.02. nach vorheriger Korrektur ab 11.01. neu etablierte Aufwärtstrend nun nochmals deutlich an Dynamik gewann.
Wie wir schon gestern im Rahmen unseres Gold-Tagesberichts vom 04.04. ausführlich erläutert und analytisch begründet haben, dürfte jedoch die gestrige Rallye aller Edelmetalle, so auch in Platin, jedoch kaum von den recht uneinheitlichen Konjunkturdaten, die insgesamt eine erlahmende, aber immer noch recht intakte Konjunkturdynamik in den USA belegten, ausgelöst worden sein.
Auf die Konjunkturdaten- und Zins- folgt nun die technische Liquiditätsrallye
Sondern vielmehr sehen wir auch in Platin in einem mittlerweile nun immer transparenter werdenden US-Konjunkturdaten- wie auch weiteren FED-Leitzinserhöhungs-Umfeld, das aus unserer Sicht entgegen der momentan vorherrschenden Anlegerauffassung aber eine Rezessionsvermeidung in den USA in 2023 zunehmend wahrscheinlich werden lässt, dessen Rallye gestern nun erstmals gerade auch durch sicher massive Notenbanken- und klassische Vermögensverwaltungs-Neuengagements zum Abbau noch gesehener Edelmetall-Unterinvestitionen als fast ausschließlich technisch liquiditätsgetrieben an.
Diese Indizien für gestern wohl vor allem massive technische Liquiditätszuflüsse durch bislang noch vermeintlich in Edelmetallen zu stark untergewichtete, größte kapitalstarke Allokations-Institutionen (wozu klassischerweise gerade auch Notenbanken sowie traditionelle Vermögensverwalter zählen) sehen wir nicht nur durch die gerade in den USA und Europa mittlerweile immer transparenter, ausgewogener und günstiger werdende Nachrichtenlage zur Einschätzung weiterer Konjunktur- wie auch Zinsrisiken (= elementare Grundvoraussetzung für die Investitionsbereitschaft gerade o.g. Anlegergruppen) als gegeben an.
Sondern auch die starken Auffälligkeiten, dass a) weder die Aktien- noch die Rentenmärkte auf die gestrige Konjunkturdaten-Vorlage der USA nennenswert reagierten und b) außerdem der Edelmetallhandel in seinen Rallyes gestern fast schlagartig zeitsynchron ab ca. 17:30 Uhr praktisch zum Erliegen kam bzw. offenbar quasi eingestellt wurde, lassen sehr stark vermuten, dass diese Rallyes a) eben sehr stark von diesen primär technisch allokationssteuernden Liquiditätszuflüssen der genannten Anlegergruppen geprägt und dabei b) wegen des fast völligen Kursentwicklungsstillstands ab 17:30 Uhr wohl gestern in weiter Dominanz gerade von europäischen Handelsadressen getragen wurden.
Ein solch kontinental nun scheinbar zunehmend divergierendes Anlegerverhalten mit vermehrten Engagements gerade auch europäischer Adressen halten wir auch dahingehend nun für immer schlüssiger, da die reine, mit zunehmenden Widerständen „gepflasterte“ Chartlage praktisch aller Edelmetalle auf klassischer Währungsbasis US-DOLLAR mittlerweile als zunehmend unattraktiver insbesondere gegenüber den auf Währungsbasis EURO momentan zumeist wesentlich aussichtsreicher erscheinenden Chartkonstellationen einzustufen ist.
Derart vor allem technisch liquiditätsgetriebene Kursrallyes sind zwar aus analytischer Sicht dann künftig wohl grundsätzlich leider schwerer greif- und vorhersagbar als die bislang noch stark unmittelbar von Konjunktur- und Zinsnachrichten geprägten Kursentwicklungen.
Nichtsdestotrotz können, wie auch die Historie stets gezeigt hat, in einem entsprechend zunehmend bzw. nachhaltig „sonnigen“ Nachrichtenumfeld gerade derartige Liquiditätsrallyes mit Auslösungen durch Notenbanken und klassische Vermögensverwalter einen sehr langen Zeitraum und damit entsprechend hohe Kursdimensionen erreichen.
Platin mit weiterhin sehr guten Kursperspektiven
Gerade auch Platin sollte, wie sich bereits gestern in seiner sogar noch klaren relativen Outperformance angedeutet hat, im Umfeld einer zunehmend wahrscheinlichen 2023er Rezessionsvermeidung in den USA wie aber auch weiter Teile Europas, somit auch weiterhin nun künftig alle Chancen haben, an der nun möglicherweise verstärkt bevorstehenden Einleitung rein technischer Liquiditätsrallyes überdurchschnittlich zu partizipieren.
Unter diesen Aspekten halten wir nun einen sehr zeitnahen Kurssprung von Platin bis zunächst an seinen maßgeblichen Aufwärtstrend-Widerstand seit dem 27.02., der derzeit bei rd. 1065 USD liegt, für sehr wahrscheinlich.
Im Falle dieser Überwindung wäre der nächste Widerstand erst bei rd. 1095 USD anzusiedeln, was direkt zum Jahresanfang 2023 ein signifikantes Kurshoch bildete und wo außerdem derzeit der obere Bollinger-Rand bereits schon im längerfristigen Wochenchart liegt.
Nach unten erachten wir Platin derzeit bestens bei 965 USD, dem Boden seines seit 27.02. initiierten Aufwärtstrends, abgesichert, ggfs. aber auch schon sogar ab einem Bereich von ca. 980 USD, wo sich derzeit der gleitende Bollinger-Durchschnitt im Tageschart befindet. Risikobereiten Anlegern raten wir daher auch weiterhin grundsätzlich in Platin zu Käufen.
Chart: Platin mittelfristig
Platin auf TradingView
05.04.2023 - Matthias Reiner
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