NTG24-Tagesbericht Platin vom 01.05.2023: Nach erneut ungünstigen US-Einkaufsmanager-Preisdaten weiter nachgebend

Konjunkturkritische FED-Zinsankündigungen am 03.05. für Platin negativ

 

Auch am gestrigen 01.05. setzte sich der nun schon am 21.04. nach der vorher erheblichen Rallyeübertreibung ausgehend von 1135 USD eingeleitete Korrekturtrend in Platin ungebremst fort, nachdem insbesondere der gestern um 16:00 Uhr publizierte ISM-Einkaufsmanagerindex für das US-Industriewesen im April einen weiteren Anstieg des Preisdrucks gegenüber dem März signalisierte.

 

Dies dürfte aus unserer Sicht und offensichtlich ebenfalls der des US-Rentenmarktes (gestriger Anstieg der Rendite 10jähriger US-Treasuries um 8 Stellen auf 3,53 %) nun die FED erst recht veranlassen, infolge der nun schon seit Februar zunehmend unübersehbaren Stagnation der wichtigsten US-Preissteigerungsraten in einer weiterhin überhöhten Spanne zwischen 4 – 5 % den Leitzins am 03.05. voraussichtlich zum letzten Mal um weitere + 0,25 % auf eine Spanne von ca. 5,00 – 5,25 % anzuheben, jedoch ihre bisher strikt ablehnende Haltung zu ersten neuen Leitzinssenkungen noch in 2023 gleichzeitig auch weiterhin kompromisslos beizubehalten.

 

Fortsetzung der FED-Hochzinspolitik erzeugt für Platin klare Konjunkturrisiken

 

Gerade für das erhöht konjunkturzyklische Platin (TVC:PLATINUM) würde eine rigorose Beibehaltung ihrer Hoch-Leitzinspolitik durch die FED im gesamten Jahr 2023 angesichts der Tatsache, dass bereits schon im 1. Quartal das reale BIP-Wachstum der USA schlagartig von 2,6 % auf 1,1 % nachgelassen hatte, im weiteren Jahresverlauf in jedem Fall deutlich gesteigerte Nachfrage- und Absatzrisiken mit sich bringen.

Angesichts der somit nun also gleichfalls möglicherweise zu optimistischen Konsensprognosen des FED Watch-Tools, die FED könnte bereits ab 01.11. eine erste Leitzinssenkung vornehmen, war die gestrige Korrekturfortsetzung von Platin somit als vollkommen gerechtfertigt anzusehen.

 

Ab 03.05. weiteres erhöhtes Korrekturpotenzial gegeben

 

In dieser gestern nun erneuten empfindlichen Kurseinbuße um - 2,2 % auf einen Schlussstand von nur noch 1050 USD unterschritt Platin den oberen Bereich der derzeit von rd. 1036 – 1062 USD reichenden Unterstützungszone somit erheblich, so dass letztgenannte Marke von 1062 USD, die zuvor seit dem 13.04. noch eine signifikante Widerstands-Unterstützungs-Umwandlung vollzogen hatte, seit gestern nun zweifellos erneut zum nunmehr nächsten Widerstand geworden ist.

Im seinem aktuellen Kampf, wenigstens den gleitenden Bollinger-Durchschnitt im Tageschart, der gegenwärtig bei 1053 USD liegt, zu behaupten (aktueller Platin-Kurs um 11:45 Uhr 1055 USD) liegt die nächste triftige Unterstützung von Platin somit nun am unteren Rand dieser stets von uns als elementar wichtig angegebenen Zone bei 1036 USD, wo sich seit dem 14.04. und 17.04. ein signifikantes Doppeltief ausgebildet hatte.

Sollten jedoch auch diese nun relevanteste Unterstützungsmarke von 1036 USD in den kommenden Tagen verletzt werden, was bereits durchaus am 03.05. abends im Zuge der FED-Leitzinsentscheidung und deren anschließender Kommentierung auf der Pressekonferenz durch den FED-Präsidenten Powell eintreten könnte, wäre schlagartig ein weiteres Korrekturpotenzial von Platin bis auf derzeit nur noch rd. 1005 USD gegeben, wo momentan der deutlich flachere Basis-Aufwärtstrend seit dem 27.02. aufsetzt.

Unter den konjunkturell und zinsseitig fundamentalen, wie auch folgerichtig charttechnischen Risikoaspekten, denen Platin momentan unübersehbar ausgesetzt ist, raten wir selbst auf mittlere bis längere Sicht von Engagements in das Edelmetall auch so lange weiterhin ab, bis nicht zumindest die morgige Zinskommentierung durch die FED (hoffentlich) positive Signale für eine gegen Jahresende womöglich doch einsetzende Lockerung ihrer Zinspolitik liefert.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

02.05.2023 - Matthias Reiner

 

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