NTG24-Tagesbericht Platin vom 27.07.: Platin nach unerwartet starken US-Konjunkturdaten mit Crash um - 3,1 %
Unterschreitung des Tageschart-Bollinger-Durchschnitts bei 945 USD weiteres Alarmsignal
Am gestrigen Donnerstag stürzte Platin trotz einer Vorlage unerwartet starker US-Konjunkturzahlen zum - 3,1 % auf nur noch 938 USD ab, was fraglos allein der ebenfalls klar erkennbaren Rentenmarkt-Skepsis einer von der FED am Mittwoch grundsätzlich in Aussicht gestellten weiteren denkbaren Leitzinserhöhung im Falle anhaltend starker US-Konjunktur- und Preisdateneingänge zuzuschreiben gewesen sein dürfte.
Auch wenn der gestrige Kurssturz in Platin (TVC:PLATINUM) um – 3,1 % auf nur noch 938 USD aus unserer Sicht fundamentalanalytisch in dem sogar aktuell (!) eigentlich idealen Wirtschaftsumfeld, dass die gestrige überraschend robuste US-Konjunkturdatenvorlage im 2. Quartal auch noch von einem starken Rückgang des Konsumausgaben- (PCE)-Preisdrucks begleitet wurde, kaum nachvollziehbar war, ist die gestern sofort wieder gestiegene Furcht der Marktakteure vor einer konjunkturell bedingten weiteren FED-Leitzinsanhebung am 20.09. um erneute + 0,25 % trotz des bislang kontinuierlich günstiger werdenden Preisumfelds in den USA unseres Erachtens zumindest nicht komplett von der Hand zu weisen.
Wir teilen dennoch vorerst die Konsensauffassung der Ökonomen im sog. FED Watch-Tool auch weiterhin vollständig, dass selbst nach den gestrigen starken Konjunkturdaten-Publikationen die Wahrscheinlichkeit einer am 20.09. erfolgenden Beibehaltung des jetzigen Leitzins-Korridors von 5,25 – 5,50 % weiterhin auf rd. 80 % zu taxieren ist, so dass unter diesem Aspekt der gleichfalls gestern verzeichnete Rentenmarkt-Crash in den USA (Rendite 10jähriger US-Treasuries + 16 Stellen auf ein neues 3 Wochen-Hoch von 4,01 %) aus unserer Sicht als ebenso maßlos übertrieben anzusehen war, wie gerade auch der Absturz von Platin.
Den detaillierten Ausgang aller gestern relevantesten US-Konjunktur- und Preisdaten-Publikationen können Sie bereits unserem entsprechenden Tagesbericht zu Gold entnehmen.
Trotz starker fundamentaler Fragwürdigkeit des Ausmaßes der gestrigen Platin-Korrektur ist jedoch nun zwingend der charttechnisch sehr kritischen Tatsache Rechnung zu tragen, dass nun erstmals seit dem 08.06. mit Unterschreitung der grundsätzlich sehr bedeutsamen Bollinger-Durchschnittslinie im Tageschart (derzeit bei 945 USD liegend) aus einer mehrtägig vorangegangenen Aufwärtsbewegung heraus nun wieder eine erste Trendwende hin zu einer generellen neuen Korrekturphase markiert worden sein könnte.
Eine solche neue Korrekturverstärkung wäre in Platin vor allem dann gegeben, wenn die seit gestern Nachmittag im Tief bei rd. 935 USD nun erstmals nun aufgebaute Horizontalunterstützung ebenfalls nachhaltig nach unten durchstoßen würde.
In diesem Fall wäre die nächste Unterstützung zunächst bei rd. 925 USD anzusiedeln, wo momentan der nur noch sehr flache Kurzfrist-Aufwärtstrend seit dem 30.06. aufsetzt und sich außerdem auch gleichzeitig eine Horizontalunterstützungs-Zone, etabliert durch die Tagestiefstände vom 11. und 12.07. befindet.
Auch wenn sich markiert durch die seit 18.07. fallenden Abwärtstrendspitzen der nächste kurzfristige Widerstand in Platin derzeit erst bei rd. 975 USD befindet, raten wir in der charttechnisch wie auch aufgrund des weiterhin verhagelten US-Zins- und Rentenmarktsentiments derzeit aus unserer Sicht weit höher zu veranschlagenden Korrekturrisikos von Platin bis auf zunächst zumindest o.g. 925 USD derzeit von Käufen des Edelmetalls ab.
Chart: Platin mittelfristig
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28.07.2023 - Matthias Reiner
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