Edelmetall Marktbericht vom 17.03.2024: Platin und Palladium - Stromausfälle in südafrikanischen Minen erhöhen die Bedenken über das Angebot
Angebotssituation und Nachfrage beeinflussen die Preisentwicklung der Metalle
Mit einem beeindruckenden Wochenergebnis, bei dem Platin um 2,9 % auf 937 US-Dollar und Palladium um 5,5 % auf 1072 US-Dollar zulegten, setzen diese Metalle ihren Aufwärtstrend fort. Besonders bemerkenswert ist die bisherige Monatsentwicklung, bei der Platin einen Zuwachs von 6,5 % und Palladium sogar von 14,5 % verzeichnete. Diese Entwicklung wirft ein interessantes Licht auf die Dynamik des Edelmetallmarktes und die Faktoren, die diese Preisbewegungen beeinflussen.
Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM), oft als die kleineren Geschwister im Edelmetallsektor betrachtet, haben jüngst bemerkenswerte Preissteigerungen erlebt. Diese Entwicklungen sind nicht zuletzt auf die angespannte Angebotssituation und die steigende Nachfrage in Schlüsselsektoren zurückzuführen. Platin, das vor allem in der Automobilindustrie und in der aufstrebenden Wasserstofftechnologie eine Rolle spielt, erlebt einen Preisanstieg, der durch die Sorge vor Produktionsausfällen in den südafrikanischen Minen angeheizt wird. Diese Minen, verantwortlich für einen Großteil des weltweiten Platinangebots, könnten aufgrund von Energieknappheit mit erheblichen Produktionskürzungen konfrontiert sein.
Parallel dazu zeigt Palladium, das eine Schlüsselrolle in der Katalysatortechnologie für Fahrzeuge spielt, eine ähnliche Preisentwicklung. Die zunehmende Bedeutung von Palladium im Kontext der Energiewende und sein Einsatz in neuen Technologien lenken die Aufmerksamkeit auf dieses Metall. Beide Edelmetalle profitieren von der gesteigerten Nachfrage im Automobilsektor, der sich auf dem Weg der Erholung befindet, sowie von ihrem Einsatz in zukunftsträchtigen Technologien.
Angebot und Nachfrage: Die treibenden Kräfte hinter dem Preisanstieg
Die Preisentwicklung von Platin und Palladium ist eng mit den Veränderungen im Angebot und der Nachfrage verknüpft. Für Platin sind die Stromausfälle in Südafrika, einem der größten Produzenten, besonders besorgniserregend. Experten prognostizieren für dieses Jahr Produktionskürzungen zwischen 5 und 15 %, was die Befürchtungen eines enger werdenden Angebots verstärkt. Hinzu kommt die Unsicherheit über die russische Produktion, die das Angebot weiterhin beeinflussen könnte.
Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Platin deutlich an, getrieben durch die zunehmende Produktion von Fahrzeugen und die Nachfrage nach Wasserstofftechnologie. Dies hat zu einer spekulativen Rally geführt, bei der sich das Volumen der Netto-Long-Positionen in NYMEX-Platinfutures deutlich ausweitete. Ähnlich sieht es bei Palladium aus, dessen Preisentwicklung ebenfalls von einer starken Nachfrage, insbesondere aus dem Automobilsektor, getrieben wird.
Platin: Überwindung kritischer Marken
Platin hat die Woche mit einem Anstieg von 2,9 % abgeschlossen und dabei einen Stand von 937 US-Dollar erreicht. Dieser Anstieg markiert eine signifikante Entwicklung, denn Platin erreicht Preisstände, die zuletzt Anfang Januar verzeichnet wurden. Ein wichtiger Aspekt in der technischen Analyse von Platin ist der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), der als Indikator für den langfristigen Trend dient. Obwohl dieser Trend fallend ist, befindet sich der Platinpreis aktuell darüber, was auf eine potenzielle Trendwende hindeuten könnte.
Die Analyse identifiziert zudem wichtige Widerstands- und Unterstützungsbereiche. Ein mittelfristiger Widerstandsbereich liegt bei etwa 1013 US-Dollar. Sollte dieser durchbrochen werden, könnte dies ein starkes Kaufsignal darstellen. Auf der anderen Seite fungiert die Zone um 841 US-Dollar als mittelfristiger Unterstützungsbereich, der bei rückläufigen Kursen Halt bieten könnte.
Palladium: Auf dem Weg zu neuen Höhen?
Palladium, das die Woche mit einem Plus von 5,5 % und einem Preis von 1072 US-Dollar beendet hat, zeigt ebenfalls interessante Entwicklungen. Ähnlich wie Platin steht Palladium vor der Herausforderung, den fallenden 200-Tage-Durchschnitt zu überwinden. Derzeit liegt der Kurs jedoch darunter, was die Bedeutung dieses Indikators als langfristige Hürde unterstreicht.
Für Palladium liegt der nächste mittelfristige Widerstandsbereich bei etwa 1240 US-Dollar. Ein Durchbruch über diesen Punkt könnte den Weg für weitere Anstiege ebnen. Die Unterstützung findet Palladium im Bereich um 847 US-Dollar, der als robuste Basis für potenzielle Aufwärtsbewegungen dient.
Die übergeordnete Tendenz: Ein vorsichtiger Optimismus
Sowohl für Platin als auch für Palladium deutet die technische Analyse auf eine überwiegend seitwärtige Tendenz hin, mit der Möglichkeit auf positive Ausbrüche, sollten bestimmte Widerstände überwunden werden. Die momentane Position über bzw. unter dem GD200 ist ein wichtiger Indikator für die langfristige Richtung dieser Edelmetalle.
Platin - kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Entwicklungen bei Platin sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Platin oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Platin - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...
17.03.2024 - Andreas Opitz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)