Edelmetall Marktbericht vom 03.03.2024: Die Preisrückgänge von Platin und Palladium reflektieren die aktuellen Herausforderungen
Entscheidungen großer Minenbetriebe könnten zukünftige Angebotsengpässe verursachen
In der vergangenen Woche haben die Märkte für Platin und Palladium, zwei Schlüsselmetalle der Platingruppe, eine einheitliche, allerdings negative Entwicklung gezeigt. Mit einem Abschlusskurs von 886 US-Dollar für Platin und 948 US-Dollar für Palladium, verzeichneten beide Metalle einen Rückgang - Platin um -1.6 % und Palladium sogar um -2.6 %. Diese Zahlen sind Teil eines größeren Bildes, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, von der globalen Automobilindustrie bis hin zu geopolitischen Unsicherheiten.
Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) sind vor allem für ihre Anwendung als Katalysatoren in Fahrzeugen zur Reduktion schädlicher Emissionen bekannt. Die Nachfrage nach diesen Metallen ist daher eng mit der Automobilproduktion und -nachfrage verknüpft. Technologische Fortschritte, die alternative Lösungen für Emissionsreduzierung bieten, könnten jedoch die Nachfrage und somit die Preise dieser Metalle beeinflussen. Die jüngsten Preisrückgänge sind ein Spiegelbild des aktuellen Rückgangs in der Automobilindustrie, der sich nun zum zweiten Mal in Folge manifestiert hat. Besonders auffällig ist dabei, dass Palladium einen Tiefpunkt erreicht hat, den es seit über fünf Jahren nicht mehr gab.
Minenbetriebe unter Druck
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Preisentwicklung von Platin und Palladium ist die Situation der Minenbetriebe. Südafrika, als einer der größten Produzenten dieser Metalle, steht besonders im Fokus. So hat beispielsweise Impala Platinum, einer der führenden Produzenten, vor den Herausforderungen gewarnt, die durch anhaltend niedrige Preise und unzureichende Margen trotz Restrukturierungsversuchen entstehen. Die mögliche Schließung einiger Minen könnte auf zukünftige Angebotsengpässe hindeuten, die wiederum Preissteigerungen zur Folge haben könnten.
Northam Platinum, ein anderes großes Bergbauunternehmen, hat in Reaktion auf den Preisverfall mehrere Kapitalprojekte vorübergehend eingestellt. Diese Entscheidung, die einen drastischen Rückgang des Halbjahresgewinns um 93% widerspiegelt, zeigt die Schwere der aktuellen Marktlage. Trotz dieser Herausforderungen hat Northam eine Dividende angekündigt, was die finanzielle Stärke des Unternehmens unterstreicht.
Makroökonomische Einflüsse
Die Entwicklungen auf dem Markt für Platin und Palladium können nicht losgelöst von globalen makroökonomischen Trends betrachtet werden. Die Inflationsraten in den USA und die Geldpolitik der Federal Reserve spielen eine wichtige Rolle in der Attraktivität von Investitionen in Edelmetalle. Niedrigere Zinssätze können die Nachfrage nach nicht verzinslichen Anlageformen wie Edelmetalle erhöhen. In einem Umfeld, in dem Anleger nach alternativen Wertspeichern suchen, könnten Platin und Palladium zunehmend ins Blickfeld rücken, obwohl die aktuelle Entwicklung eher auf eine Zurückhaltung der Investoren hinweist.
Technische Analyse: Platin und Palladium im Fokus
Im Rahmen der technischen Analyse der Edelmetallmärkte stehen Platin und Palladium besonders im Blickpunkt. Beide Metalle haben die Handelswoche mit Verlusten abgeschlossen, was Anlass zu einer detaillierten Betrachtung gibt. Die technische Analyse bietet Einblicke in die aktuelle Marktsituation und mögliche zukünftige Entwicklungen.
Platin: Ein technischer Rückblick
Der Platinpreis endete die Woche bei 886 US-Dollar, was einem Rückgang von -1.6 % entspricht. Trotz eines leichten Anstiegs im Monatsvergleich um 0.74 %, zeigt die technische Analyse einige Herausforderungen. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) ist fallend, ein Indikator, der auf eine langfristig negative Tendenz hindeutet. Derzeit notiert der Platinpreis unter diesem wichtigen Durchschnitt, was die skeptische Marktstimmung unterstreicht.
Ein Blick auf die Unterstützungs- und Widerstandszonen offenbart, dass ein signifikanter Unterstützungsbereich bei 841 US-Dollar liegt, während der Widerstandsbereich bei etwa 1013 US-Dollar zu finden ist. Diese Zonen sind entscheidend für die mittelfristige Marktentwicklung. Die langfristige Perspektive sieht das 52-Wochentief bei 841 US-Dollar als starke Unterstützung und das 52-Wochenhoch bei 1133 US-Dollar als entscheidenden Widerstand.
Palladium: Marktanalyse
Ähnlich wie Platin hat auch Palladium mit einem Abschlusskurs von 948 US-Dollar und einem Rückgang von -2.6 % eine negative Woche erlebt. Der Monatsvergleich zeigt jedoch eine leichte Erholung mit einem Plus von 1.3 %. Der 200-Tage-Durchschnitt ist auch hier fallend, was die negativen Aussichten bestätigt. Palladium notiert unter diesem Durchschnitt, was die Herausforderungen für Bullen verdeutlicht.
Die technische Analyse identifiziert einen mittelfristigen Widerstandsbereich bei 1240 US-Dollar und einen Unterstützungsbereich bei 847 US-Dollar. Langfristig sind das 52-Wochentief bei 847 US-Dollar und das 52-Wochenhoch bei 1639 US-Dollar die Schlüsselmarken. Diese Zonen geben Aufschluss über mögliche Bewegungen und sind für die Marktteilnehmer von großer Bedeutung.
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03.03.2024 - Andreas Opitz
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