Edelmetall Marktbericht vom 01.09.2024: Die Marktmanipulationen bei Edelmetallen erschüttern das Vertrauen der Investoren und führen zu Unsicherheiten auf dem Platin- und Palladiummarkt
Manipulationen können das Vertrauen in die Märkte für Edelmetalle schwer beschädigen
Die vergangene Woche endete für die Edelmetalle Platin und Palladium mit gemischten Ergebnissen. Während Platin um 3,7 % auf 928 US-Dollar fiel, verzeichnete Palladium einen leichten Anstieg von 0,80 % und schloss bei 966 US-Dollar. Dieses Muster spiegelt auch die Monatsergebnisse wider: Platin ist um 5,0 % gesunken, während Palladium um 4,4 % gestiegen ist. Diese Entwicklungen bilden die Grundlage für eine tiefere Betrachtung der Ursachen und potenziellen Zukünfte dieser wichtigen Anlageklassen.
Ein Schlüsselelement, das derzeit auf den Platinmarkt (TVC:PLATINUM) drückt, ist ein kürzlich erfolgter Vergleich, in dem Goldman Sachs und andere führende Finanzinstitute zugestimmt haben, 20 Millionen Dollar zu zahlen. Die Beschuldigungen, dass diese Institutionen zwischen 2008 und 2014 die Preise für Platin und Palladium (TVC:PALLADIUM) manipulierten, werfen ein Licht auf die potenzielle Volatilität und die möglichen Marktverzerrungen. Obwohl die Banken jegliches Fehlverhalten abstreiten, zeigt der Vergleich, dass solche Manipulationen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können.
Wirtschaftliche Unsicherheit und deren Auswirkungen
Die jüngsten Nachrichten über Marktmanipulationen könnten das Vertrauen in den Platinmarkt beeinträchtigen und zu weiteren Preisrückgängen führen. In einem wirtschaftlichen Umfeld, das durch Unsicherheit und die Möglichkeit von Zinssenkungen geprägt ist, stehen Edelmetalle, insbesondere Platin, unter Beobachtung. Trotz der Rekordhochs an den Aktienmärkten, wie dem DAX, bleibt die Stimmung im Platin- und Palladiumsektor gedämpft. Die Volatilität und die Unsicherheiten hinsichtlich der Marktintegrität zwingen die Investoren möglicherweise dazu, ihre Investitionsstrategien zu überdenken.
Potenziale und Herausforderungen im Palladium-Markt
Anders verhält es sich mit Palladium, das trotz der allgemeinen Marktschwäche Potenzial zeigt. Daniel Ghali, ein führender Rohstoffstratege, sieht erhebliches Aufwärtspotenzial, sollte der Preis die Schwelle von 1.000 US-Dollar pro Unze überschreiten. Diese Marke könnte ein Signal für ein umfangreiches Kaufprogramm sein. Derzeit stehen besonders Investoren, die auf fallende Kurse spekulierten, unter Druck. Diese hatten zu höheren Preisen gekauft und erleiden nun Verluste, da die aktuellen Preise ihre Einstiegsniveaus überschreiten. Der steigende Druck könnte zu einer schnellen Preiserholung führen.
Knappheit und Verfügbarkeit von Palladium
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die physische Verfügbarkeit von Palladium auf dem Markt. Die Bestände in den Tresoren der CME sind auf einem historisch niedrigen Niveau, während das Interesse an Papierkontrakten weiterhin hoch ist. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass ein sogenannter Short Squeeze, bei dem Investoren gezwungen sind, ihre Short-Positionen zu schließen und den Preis nach oben treiben, wahrscheinlich ist.
Ausblick
Die aktuellen Trends und Ereignisse im Edelmetallmarkt bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Während institutionelle Skandale und wirtschaftliche Unsicherheiten das Bild trüben, könnten die technischen und marktbedingten Faktoren, insbesondere bei Palladium, zu einer baldigen Preisrally führen. Investoren und Marktbeobachter sollten diese Dynamiken genau verfolgen, um informierte Entscheidungen treffen zu können.
Technische Analyse des Platinmarktes
Der technische Stand des Platins zeigt eine klare Tendenz: Der Monatsergebnis liegt bei einem Rückgang von 5,0 %. Der wichtige Indikator, der 200-Tage-Durchschnitt, zeigt ebenfalls eine Abwärtsbewegung und signalisiert damit eine langfristige Schwächephase. Der aktuelle Kurs befindet sich unter diesem Durchschnitt, was die negativen Aussichten unterstreicht. Ein bedeutender Unterstützungsbereich ist bei 907 US-Dollar zu finden, welcher als mittelfristige Basis dient.
Langfristig ist das 52-Wochentief bei 843 US-Dollar eine kritische Marke, die Halt bieten könnte. Auf der Widerstandsseite liegt das Augenmerk auf der Marke von 1095 US-Dollar, die sowohl mittel- als auch langfristig als entscheidender Punkt fungiert. Diese technischen Indikatoren deuten darauf hin, dass die Bären kurz- bis mittelfristig das Ruder übernommen haben.
Technische Analyse des Palladiummarktes
Palladium zeigt im Gegensatz zu Platin ein anderes Bild. Trotz eines generellen Abwärtstrends im 200-Tage-Durchschnitt, der insgesamt eine negative Entwicklung andeutet, befindet sich der aktuelle Monat mit einem Zuwachs von 4,4 % im positiven Bereich. Die technische Situation weist jedoch eine hohe Volatilität auf. Als unmittelbarer Widerstandsbereich dient die Marke von 1054 US-Dollar, während das 52-Wochenhoch bei 1293 US-Dollar den stärksten Anziehungspunkt darstellt.
Unterstützung findet Palladium bei 832 US-Dollar, einer wichtigen Marke, die sowohl mittel- als auch langfristig als fundamentale Basis angesehen wird. Die übergeordnete Tendenz bleibt allerdings seitwärts gerichtet, was auf eine anhaltende Unsicherheit und mögliche kurzfristige Schwankungen hinweist.
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01.09.2024 - Andreas Opitz
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