Edelmetall Marktbericht vom 25.08.2024: Zukunftsprognosen für Platin und Palladium - Experten diskutieren mögliche Preistrends und Einflussfaktoren am Horizont 2025
Edelmetalle wie Platin und Palladium sollten von einer schwächeren Dollar-Position profitieren
Die vergangene Woche endete für die Edelmetalle Platin und Palladium mit einer leichten Erholung, während die monatlichen Ergebnisse weiterhin eine gemischte Performance zeigen. Platin schloss mit einem wöchentlichen Plus von 0,96 % bei 964 US-Dollar pro Unze, wohingegen Palladium um 1,4 % auf 958 US-Dollar stieg. Trotz dieser positiven Entwicklung verzeichnete Platin im Monatsvergleich einen Rückgang von 1,4 %, während Palladium eine Steigerung von 3,6 % erreichte. Diese Entwicklungen geben Anlass zu einer tiefgehenden Analyse der Marktdynamiken und der Einflussfaktoren, die diese Edelmetalle prägen.
Ein wesentlicher Einfluss auf die Edelmetallpreise war die Rede von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve, beim jährlichen Notenbankforum in Jackson Hole. Powell deutete eine mögliche Lockerung der Geldpolitik für den kommenden September an, die potenziell zu Zinssenkungen führen könnte. Solche geldpolitischen Entscheidungen sind von großer Bedeutung für den Palladiummarkt, da niedrigere Zinsen üblicherweise den US-Dollar schwächen und Investments in Rohstoffe wie Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) attraktiver gestalten. Die Annäherung der Inflation an das Ziel der Preisstabilität könnte weitere positive Impulse für die Edelmetalle setzen, besonders für Palladium.
Der Short-Squeeze im Palladiummarkt: Ein Faktor der Unsicherheit
Daniel Ghali, Senior Commodity Strategist bei TDS, hebt hervor, dass die jüngsten Käufe durch Commodity Trading Advisors (CTA) das Risiko eines Short-Squeezes im Palladiummarkt erhöht haben. Diese Marktbedingung, getrieben von Algorithmen, könnte eine signifikante Preisbewegung auslösen, falls die Preise weiterhin ansteigen. Die gegenwärtigen hohen Short-Positionen könnten unter Druck geraten, was den Markt vor besondere Herausforderungen stellt und eine interessante Beobachtung für Marktteilnehmer bietet.
UBS prognostiziert Anstieg des Platinpreises
UBS Global Research sieht den Platinpreis bis Mitte 2025 auf 1.100 USD pro Unze ansteigen. Diese Prognose basiert auf der Annahme einer bevorstehenden Lockerung der US-Geldpolitik, welche reale Vermögenswerte wie Platin stützen könnte. Trotz dieser positiven Langzeitperspektive warnt UBS Investoren mit einer hohen Risikotoleranz, vorsichtig zu sein und das Risiko von Preisschwankungen zu managen. Platin ist besonders volatil und die aktuelle Marktlage erfordert Umsicht, insbesondere angesichts der unsicheren globalen Wirtschaftslage.
Veränderungen im Verbrauchsmarkt Chinas
Eine Verschiebung in den Verbraucherpräferenzen und industriellen Anforderungen Chinas hat den Platinmarkt beeinflusst. Während früher die Schmuckindustrie den größten Bedarf an Platin hatte, führt jetzt die Glasindustrie den Verbrauch an. Der Bau neuer Display-Glasfabriken hat zu einem erhöhten Bedarf an Platin geführt, was die Marktdynamik weiter verändert. Diese Entwicklung zeigt eine Abnahme der Nachfrage nach Platinschmuck, was neue Herausforderungen für langfristig orientierte Investoren darstellt.
Platin: Technische Perspektiven
Die technische Analyse für Platin zeigt ein gemischtes Bild. Derzeit steht der Monatsverlust bei 1,4 %, was auf kurzfristige Herausforderungen hindeutet. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) weist jedoch einen steigenden Trend auf, und der aktuelle Kurs liegt über diesem Durchschnitt, was generell als bullisches Signal interpretiert wird. Der mittelfristige Widerstandsbereich wird bei 1.095 US-Dollar gesehen, gleichzeitig das 52-Wochenhoch, das als bedeutende psychologische Marke dient. Auf der Unterstützungsseite befindet sich die wichtige Marke von 898 US-Dollar, die bei weiteren Rückgängen Halt bieten könnte. Langfristig bietet das 52-Wochentief bei 843 US-Dollar eine solide Unterstützung. Die Gesamtanalyse deutet auf eine grundsätzlich positive Entwicklung hin, trotz kurzfristiger Volatilität.
Palladium: Die Lage im Detail
Palladium zeigt eine weniger ermutigende technische Konstellation. Der Monatsgewinn liegt bei 3,6 %, doch der 200-Tage-Durchschnitt ist fallend und der Kurs liegt unterhalb dieses Indikators, was als bearishes Signal gesehen wird. Die technische Analyse identifiziert 1.054 US-Dollar als wichtigen mittelfristigen Widerstandsbereich, während das 52-Wochenhoch bei 1.293 US-Dollar als langfristige Hürde bleibt. Auf der Unterstützungsseite bietet das 52-Wochentief bei 832 US-Dollar eine robuste Basis. Die aktuellen Bewegungen deuten auf eine eher seitwärts gerichtete Tendenz hin, was auf eine gewisse Unsicherheit im Markt schließen lässt. Trotz des jüngsten Anstiegs sollten Anleger vorsichtig sein und die möglichen Risiken im Auge behalten.
Zusammenfassung der technischen Situation
Sowohl Platin als auch Palladium befinden sich in einer entscheidenden Phase. Während Platin einige Anzeichen von Stärke zeigt, wird Palladium von Unsicherheit und einer möglichen Seitwärtsbewegung beherrscht. Die weitere Entwicklung dieser Metalle wird stark von externen wirtschaftlichen Einflüssen und marktspezifischen Ereignissen abhängen, die eine sorgfältige Überwachung erfordern. Investoren sollten die technischen Levels und die globalen wirtschaftlichen Indikatoren im Auge behalten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
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25.08.2024 - Andreas Opitz
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