Edelmetall Marktbericht vom 26.11.2023: Platin und Palladium - Edelmetallmarkt-Analysen und Zukunftsperspektiven für Investoren im Fokus
Analyse der Edelmetallmärkte und ihre unterschiedlichen Entwicklungen im Jahr 2023
Der Edelmetallmarkt erlebt derzeit eine spannende Phase, besonders im Hinblick auf die Entwicklung der Preise von Platin und Palladium. In der vergangenen Woche zeigten beide Metalle eine einheitliche und positive Tendenz, wobei Platin einen leichten Anstieg und Palladium einen moderaten Rückgang verzeichnete. Dieser Artikel beleuchtet die jüngsten Marktbewegungen, analysiert die treibenden Kräfte hinter diesen Veränderungen und bietet einen Ausblick auf die möglichen zukünftigen Trends dieser wertvollen Metalle.
Die vergangene Handelswoche endete für Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) positiv. Platin, das mit 932 US-Dollar gehandelt wurde, erzielte einen Anstieg von 3,3 %, während Palladium mit einem Schlusskurs von 1070 US-Dollar eine Steigerung von 2,0 % verzeichnete. Trotz dieser kurzfristigen Erfolge zeigt das bisherige Monatsresultat ein anderes Bild: Platin weist einen minimalen Rückgang von -0,38 % auf, während Palladium mit -4,1 % einen deutlicheren Rückgang erfährt.
Palladiums Preisrutsch und Marktverschiebungen
Ein bemerkenswerter Trend in den letzten Monaten ist der signifikante Preisrückgang von Palladium. Vor einem Jahr lag Palladium noch deutlich über dem Preis von Platin, mit einem Vorsprung von über 1.000 US-Dollar. Heute hat sich dieser Abstand auf etwa 100 US-Dollar verringert. Diese Entwicklung deutet auf eine wesentliche Marktverschiebung hin, die sowohl von wirtschaftlichen als auch von technologischen Faktoren beeinflusst wird.
Der Einfluss der Elektromobilität
Ein zentraler Faktor für den Rückgang der Palladiumpreise ist der zunehmende Trend hin zu Elektrofahrzeugen. Palladium findet vor allem in Katalysatoren für Benzinfahrzeuge Anwendung, während Platin hauptsächlich in Dieselkatalysatoren eingesetzt wird. Mit dem steigenden Interesse an Elektroautos sinkt die Nachfrage nach Palladium, das in rund 85 % aller Benzinkatalysatoren verwendet wird, signifikant.
Die Zukunft des Palladiums: Ein Fünfjahrestief und seine Folgen
Aktuell befinden sich die Palladiumpreise auf einem Fünfjahrestief von unter 1.000 US-Dollar pro Unze. Diese Entwicklung wird durch die Erwartung eines Angebotsüberschusses im kommenden Jahr verstärkt, getrieben durch die rasche Ausbreitung von Elektrofahrzeugen und die Entscheidung vieler Autohersteller, auf das günstigere Platin in ihren Katalysatoren umzusteigen.
Prognosen für den Platinmarkt 2024
Im Gegensatz zu Palladium erwartet der Platinmarkt für das Jahr 2024 ein geringeres Angebotsdefizit. Diese Vorhersage folgt auf ein Jahr, in dem ein Rekorddefizit verzeichnet wurde. Die World Platinum Investment Council (WPIC) weist auf diese potenzielle zukünftige Entwicklung hin, die von einer abnehmenden Nachfrage und einer zunehmenden Produktion beeinflusst wird.
Technische Analyse: Platin
In der technischen Analyse des Platinpreises zeigt sich ein interessantes Bild. Nach einem Abschluss der Handelswoche bei 932 US-Dollar und einer positiven Veränderung von 3,3 %, bleibt die Monatsbilanz leicht negativ mit -0,38 %. Ein Blick auf den 200-Tage-Durchschnitt (GD200), der für langfristige Trendanalysen relevant ist, offenbart einen steigenden Trend. Allerdings notiert der aktuelle Kurs von Platin unter diesem Durchschnitt, was auf eine mögliche kurzfristige Unsicherheit hindeutet.
Als wichtige Preiszonen ergeben sich für die mittelfristige Betrachtung ein Widerstandsbereich bei 988 US-Dollar und ein Unterstützungsbereich bei 841 US-Dollar. Langfristig betrachtet, dienen das 52-Wochenhoch bei 1133 US-Dollar und das 52-Wochentief bei 841 US-Dollar als signifikante Marken. Die Gesamtbewertung der Trendanalyse, die verschiedene Indikatoren berücksichtigt, deutet auf einen überwiegend bullischen Trend hin.
Technische Analyse: Palladium
Bei Palladium stellt sich die Lage anders dar. Mit einem Wochenschlusskurs von 1070 US-Dollar und einer Steigerung von 2,0 %, bleibt das Monatsergebnis mit -4,1 % im negativen Bereich. Der fallende 200-Tage-Durchschnitt (GD200) signalisiert eine ungünstige langfristige Perspektive. Der aktuelle Kurs liegt ebenfalls unter diesem Durchschnitt, was die Skepsis der Anleger widerspiegelt.
Für die mittelfristige Analyse erweist sich der Bereich um 944 US-Dollar als wichtige Unterstützungszone, während 1335 US-Dollar als Widerstand fungiert. Langfristig gesehen sind das 52-Wochentief bei 944 US-Dollar und das 52-Wochenhoch bei 1992 US-Dollar als kritische Punkte zu betrachten. Insgesamt zeigt die Trendanalyse eine eher bearische Tendenz für Palladium.
Marktdynamik und wirtschaftliche Einflüsse
Die gegenwärtigen Entwicklungen am Edelmetallmarkt spiegeln eine Vielzahl von wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen wider. Insbesondere die Verschiebung hin zu Elektrofahrzeugen und die damit verbundene Abnahme der Nachfrage nach Palladium sind entscheidende Faktoren. Gleichzeitig sieht sich der Platinmarkt mit einer sich verändernden Angebots- und Nachfragesituation konfrontiert, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.
Investoren-Perspektive
Für Investoren bedeutet dies eine Zeit sorgfältiger Analyse und vorsichtiger Strategieplanung. Die aktuellen Trends und technischen Analysen bieten wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Investitionsentscheidungen. Während Platin momentan eine stabilere Option zu sein scheint, könnte Palladium für risikobereite Anleger mit einem langfristigen Horizont durchaus interessante Möglichkeiten bieten.
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26.11.2023 - Andreas Opitz
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