Plug Power mit weiterem Kurssprung, auch Amazon treibt es in die Höhe, CureVac gönnt sich eine Verschnaufpause und BASF profitert weiter von sinkenden Gaspreisen
Die Bullen bleiben am Ball!
Nach einem ganz dezenten Durchhänger am Dienstag zeigten die Märkte sich am gestrigen Mittwoch wieder von ihrer freundlichen Seite. Angeschoben duch gute Vorgaben aus den USA schob der DAX sich weiter in die Höhe. Dabei war damit nicht unbedingt zu rechnen, denn eigentlich gab es von weiteren in Aussicht gestellten Zinserhöhungen bis zu miesen Aussichten der Weltbank einige Warnsignale zu sehen.
Offensichtlich haben die Börsianer aber genug vom Trübsal blasen und blicken stattdessen nach vorn. Das hilft der Plug Power (US72919P2020) an der Börse sehr weiter. Jene legte bereits am Dienstag zu, nachdem das Unternehmen einen neuen Auftrag an Land ziehen konnte. Der Mittwoch brachte nun noch einmal deutliche Kursgewinne in Höhe von 9,65 Prozent mizt sich. Mit einem Schlusskurs von 14,65 Euro notierte Plug Power an der Börse so hoch wie schon seit Wochen nicht mehr.
Der Abwärtstrend lässt sich noch nicht zweifelsfrei als beendet ansehen. Die Käufer konnten aber wieder Boden gutmachen und damit zumindest den Grundsteing für eine nachhaltige Erholung legen. Bleibt nur zu hoffen, wass die Stimmung im Wasserstoffsegment weiter gut ausfällt. Dann könnte Plug Power schon sehr bald charttechnische Widerstände in Angriff nehmen und vielleicht für neue Kaufsignale sorgen.
Amazon: War das überfällig?
Gänzlich ohne erkennbaren Grund legte Amazon (US0231351067) zuletzt kräftig zu und verbesserte sich im Kurs um 4,6 Prozent bis auf 86,93 Euro. Hier dürfte die allgemein wieder bessere Stimmung im Tech-Sektor eine Rolle gespielt haben. Mit jener im Rücken traut sich mancher Aktionär vielleicht wieder, sich die Empfehlungen der Analysten genauer anzusehen. Die fallen fast durchweg positiv aus und die angesehensten Institute rechnen fest mit einer satten Erholung im laufenden Jahr.
Dem gegenüber steht die Tatsache, dass die Amazon-Aktie charttechnisch noch lange nicht über den Berg ist und auf 12-Monats-Sicht noch immer mit rund 40 Prozent im roten Bereich notiert. Auch hier gibt es also allenfalls leichte Tendenzen in Richtung Norden zu erkennen. Die Zugewinne aus der laufenden Woche könnten im Zweifel aber auch schnell wieder kassiert werden.
CureVac bleibt stark
Nach gleich zwei Tagen mit fulminanten Kurssprüngen gännte CureVac (NL0015436031) sich am Mittwoch eine kleine Verschnaufpause. Durch Gewinnmitnahmen ging es um 2,62 Prozent abwärts, per Handelsschluss landete das Papier bei einem Kurs von noch 10,64 Euro. Das ist aber erstmal keine schlechte Nachricht. Tatsächlich ist es sogar einigermaßen erfreulich, dass das Papier sich noch relativ stark zeigt. Es bleibt für den Moment bei Zugewinnen von über 40 Prozent innerhalb weniger Tage.
Große Hoffnungen werden in den Chefwechsel gesetzt, welcher zum April ansteht. Nicht wenige Beobachter erwarten sich davon, dass der Tübinger Wirkstoffentwickler in die richtige Richtung gelenkt wird. Das wäre bitter nötig. Denn CureVac konnte bisher noch keine einzige Zulassung von den EU-Behörden erhalten und sieht sich außerdem Patentstreitigkeiten gegenübergestellt. Dass der Kurs sich dennoch über der wichtigen Marke von 10 Euro halten kann, ist ein deutliches Signal von Seiten der Bullen. Höhere Kurse gab es zuletzt im September zu sehen.
Alles in Butter bei BASF?
Aus rein psychologischer Sicht hat BASF (DE000BASF111) mit dem Überschreiten der 50-Euro-Makre bereits vor einigen Tagen schwer gepunktet. Nun sprechen viele Analysten davon, dass es noch weiter in die Höhe gehen könnte. Dafür sprechen anhaltende Rückgänge beim Gaspreis und die prall gefüllten Speicher in Deutschland und der EU.
Der fossile Brennstoff wird so schnell wohl nicht mehr so teuer werden wie im vergangenen Jahr. Dadurch bedingt müssen Anleger sich wohl erstmal keine Gedanken um die Produktion bei BASF machen und eben das sorgt für viel Erleichterung. Mit einem Schlusskurs von 52,17 Euro am Mittwoch bleiben zwar noch einige Herausforderungen im Chart bestehen. Aufgrund der recht stattlichen Dividende bleibt die Aktie aber auch unabhängig von den nackten Kursen nicht uninteressant.
Haben die Bullen die Faxen dicke?
Noch immer gibt es allerlei Warnungen vor einer Schwäche der weltweiten Wirtschaft und die Fed lässt von ihrem Kurs der Zinserhöhungen trotz leicht gesunkener Inflationsdaten nicht ab. Da gibt es eigentlich noch immer genügend Gründe, um sich über die weitere Entwicklung der Aktienmärkte Gedanken zu machen. Die Anleger scheinen dafür aber schlicht keinen Nerv mehr zu haben und konzentrieren sich stattdessen auf die (wenigen) positiven Aussichten für das laufende Jahr. Die Aktionäre dürfte das kaum stören.
12.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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