EV-Hersteller zeigen ordentliches Wachstum
EV-Branche präsentiert ein freundliches 2. Quartal - Tesla schrumpft, aber weniger als befürchtet
Die EV-Branche präsentiert ein sehr freundliches 2. Quartal. Abgesehen von Tesla, die ihre eigenen Probleme haben, sind die Produktionszahlen und die Auslieferungen deutlich gestiegen. Die Börse nimmt den Ball jedoch (noch) nicht auf.
Die Zahlen von Tesla (US88160R1014) sind eine harte Ernüchterung. Wie gewöhnlich veröffentlichte man zum Quartalsbeginn die Produktions- und Auslieferungszahlen. Dass Elon Musk das ursprüngliche Ziel einer Wachstumsrate von 50 % nicht erreichen wird, ist schon seit Längerem klar. Dass die Produktion und die Auslieferungen jedoch im Jahresvergleich schrumpfen, das hatten aber wahrscheinlich vor einem Jahr nur wenige auf dem Zettel. Unter dem Strich sank die Produktion um satte -14 % auf nur noch 410.831 Fahrzeuge, wobei die Model 3 und Model Y Produktion überproportional stark um -16 % fiel. Die Auslieferungen fielen um -5 % auf 443.956 Fahrzeuge.
Insgesamt schneidet Tesla mit dem 2. Quartal besser als befürchtet ab. Die Börse hatte sich auf ein noch schlechteres Quartal eingestellt. Was das Quartal jedoch nicht rettet, denn die niedrigere Produktion ist der Vorbote für das 3. Quartal. Die einzige positive Nachricht in dem kurzen Update vom Dienstag war im Übrigen, dass man Batteriespeicher mit einer Leistung von 9,4 GWh zum Einsatz gebracht hat. Tesla betonte, dass dies ein neuer Rekord ist. Vor einem Jahr hatte man bezüglich des 2. Quartals keine Angaben zu den Batteriespeichern gemacht.
Neues Wachstum, aber keine Gebote
An den Tesla Zahlen müssen sich alle anderen messen lassen. Die Amerikaner sind weiterhin der Platzhirsch im globalen EV-Markt, wenngleich BYD (CNE100000296) stark aufgeholt hat. Der chinesische Gigant, der insgesamt mehr Autos produziert als Tesla, da auch Plug-ins angeboten werden, verzeichnete im 2. Quartal eine Abschwächung des Momentums. Vergleicht man nur die EVs, dann produzierte BYD im 2. Quartal 292.777 Fahrzeuge (1. Quartal 437.306) und verkaufte 291.574 Fahrzeuge (1. Quartal 434.579). Im Jahresvergleich ergab sich im 2. Quartal dennoch ein Wachstum von knapp 16 %, womit sich BYD weit von den Amerikanern absetzt. Nimmt man die Plug-ins mit herein, deren Nachfrage derzeit boomt, dann beträgt das Produktionswachstum sogar fast 30 %.
Und was machen die Jungen Wilden? Die können den Zeiger an der Börse nicht bewegen. Insbesondere Xpeng (US98422D1054) hat zu wenig Momentum. Im Juni bremste das Wachstum bereits wieder. Nur 10.668 Fahrzeuge wurden ausgeliefert, was einem Plus von 24 % im Jahresvergleich entspricht und damit unter der Wachstumsrate des 1. Halbjahres liegt, die 26 % beträgt. Insgesamt lieferte man im 1. Halbjahr nur 52.028 Fahrzeuge aus, was zu wenig ist. Oder anders gesagt: Nio (US62914V1061) lieferte doppelt so viele Fahrzeuge aus. Nachdem man im Juni 21.209 Fahrzeuge ausliefern konnte, was einer Wachstumsrate von 98,1 % im Jahresvergleich entsprach, schlug man die angekündigte Spanne von 54.000 bis 56.000 Fahrzeuge für das 2. Quartal mit einer Gesamtauslieferung von 57.373 Fahrzeugen (+143,9 %).
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03.07.2024 - Mikey Fritz
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