Die Porsche AG blickte auf der Hauptversammlung auf ein schwer erfolgreiches Jahr zurück und auch etwas Tumult kann die gute Stimmung nicht trüben
So darf es gerne weitergehen
Zum ersten Mal seit dem Börsengang im vergangenen September fand bei der Porsche AG kürzlich eine Hauptversammlung statt. Die wurde nur etwas überschattet von Klimaaktivisten, ansonsten machte sich aber allerorten gute Stimmung breit. Der Autobauer blickt auf ein enorm erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, was auch die Aktionäre zu schätzen wissen dürften.
Im Rahmen der Hauptversammlung sprach die Porsche AG (DE000PAG9113) von gleich vier Rekorden, die im letzten Geschäftsjahr erzielt werden konnten. Sowohl bei den Auslieferungen als auch dem Umsatz, dem Gewinn und dem Netto-Cashflow übertraf Porsche sämtliche Werte der bisherigen Firmengeschichte. Das ist durchaus beeindruckend, zumal 2022 nicht eben arm an Krisen war. So mancher Konkurrent dürfte da bei einem Blick auf das Zahlenwerk neidisch werden.
Porsche selbst führt den Erfolg auf die eigene Strategie zurück, welche auch in Zukunft unverändert verfolgt werden soll. Die Rede ist dabei davon, modernen, sportlichen Luxus weiter voranzutreiben. Auf diesem Wege will Porsche seine Beliebtheit rund um den Globus aufrechterhalten und scheut dabei auch die Konkurrenz aus Fernost nicht. Es gilt, die Kunden immer aufs Neue zu begeistern. Zumindest bisher scheint das bestens zu gelingen. Die Erfolge sollen sich indes auch für die Aktionäre auszahlen.
Keine Überraschungen bei der Porsche AG
Als Dividende schlägt die Porsche AG für 2022 eine Ausschüttung von einem Euro je Stammaktie und 1,01 Euro je Vorzugsaktie vor. Das kommt wenig überraschend, eben diese Kennzahlen geistern schon seit einer ganzen Weile durch die Märkte. Auch sonst gab es unter dem Strich wenige unerwartete Wendungen zu sehen. Im Großen und Ganzen bestätigte Porsche die hohen Erwartungen der Aktionäre und liefert damit auch weitere Argumente, um den Aufwärtstrend an der Börse am Leben zu erhalten.
Für Schlagzeilen sorgten derweil Klimaaktivisten der „Letzten Generation“, welche mit diversen Aktionen die Hauptversammlung zu stören versuchten. Einige blockierten die Zufahrt zu dem Event in Stuttgart, während eine halbnackte Frau sich an einem Fahrzeug im Showroom festklebte. Die Aktivisten wollten auf diesem Wege ihrer Kritik an Porsche Ausdruck verleihen. Beklagt wird sich nicht nur über eine ihrer Ansicht nach schlechte Umweltbilanz. Auch die Nazi-Vergangenheit wurde ins Lampenlicht gerückt. Das Ganze konnte die Hauptversammlung aber allenfalls zeitweise stören.
Es lässt sich darüber streiten, ob die „Letzte Generation“ sich mit solchen Aktionen wirklich einen Gefallen tut. In der Bevölkerung sind sich die meisten einig darüber, dass Kritik auch auf anderem Wege möglich wäre. Grund zum Meckern gibt es aber durchaus auch von den Anteilseignern. Die stören sich noch immer daran, dass Oliver Blume sowohl den Chefposten bei Volkswagen (DE0007664039) als auch bei der Porsche AG innehat. Kritiker monieren, dass der Tag nicht genug Stunden habe, als dass sich eine Person um den Vorsitz zweier Großkonzerne kümmern könnte. Andere halten dagegen, dass Blume dies vor dem Börsengang faktisch ohnehin schon getan hätte, wenn auch nicht besonders lange.
Es läuft bestens bei Porsche
Doch all das sind am Ende des Tages wohl eher Detailfragen. Festhalten lässt sich, dass es bei der Porsche AG weiterhin rund läuft. Zwar bleibt natürlich die große Frage, ob es dabei auch in Zukunft bleiben wird. Doch für den Moment erfahren die Bullen viel Bestätigung. Entsprechend wäre es auch keine Überraschung, wenn die Aktie der Porsche AG mit Rückenwind in die neue Woche starten würde.
Mit den ganz großen Kurssprüngen ist aber eher nicht zu rechnen, da es dafür an entsprechenden Überraschungen gefehlt hat. Dass die Ergebnisse aus dem Vorjahr hervorragend ausfallen würde, war den Aktionären schließlich ohnehin schon bewusst. Dass der Vorstand dies noch einmal im Detail ausgeführt hat, schadet nicht. Es dürfte aber wahrscheinlich auch nicht ausreichen, um neue Kursrekorde aus dem Hut zu zaubern.
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03.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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