Porsche fängt sich wieder, auch BioNTech strebt gen Norden, BYD erneut mit guten Absätzen und TUI bringt wieder Züge auf die Strecke
Hier und dort gibt es doch noch rote Vorzeichen zu sehen
Noch immer hat sich an der mehr als schlechten Stimmung unter den Aktionären nichts geändert. Dadurch bedingt gab es am Mittwoch mal wieder unzählige Verlierer an den Märkten zu sehen. Besonders hiesige Aktien sind davon betroffen, da neben zahlreichen Experten nun auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vor einer möglichen Rezession im kommenden Jahr warnte. Wer genau hinsah, konnte dennoch auch einige Aktien im grünen Bereich finden.
Dazu gehörten die Anteilsscheine von Porsche (DE000PAH0038). Nachdem jene kürzlich wieder einen Ausflug in Richtung Ausgabepreis bei 82,50 Euro unternahmen, schlugen die Börsianer anscheinend wieder vermehrt zu. Um ansehnliche 3,9 Prozent ging es hier im gestrigen Handel in die Höhe. Der Schlusskurs schwoll bis auf 86,84 Euro an.
Selbstredend konnten damit die jüngsten Verluste nur begrenzt werden. Das allein ist in der jetzigen Lage aber schon schön anzusehen und damit bleibt auch die Aussicht auf eine langfristig positive Entwicklung bestehen. Allerorten ist jedoch nicht Euphorie festzustellen. Es gibt derzeit auch Warnungen zu hören, nach denen der Markt der Luxusautos vor dem drohenden konjunkturellen Abschwung nicht ganz so gut geschützt sein könnte wie bisher gedacht.
Comeback für BioNTech?
Bei BioNTech (US09075V1026) ging es mit 4,6 Prozent sogar noch steiler in die Höhe und das Papier konnte mit diesen Zugewinnen sogar spontan wieder die Linie bei 140 Euro reißen. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass die Corona-Inzidenz in Deutschland jüngst wieder auf 800 hochgeschnellt ist und zudem Kliniken von einer Häufung an Patienten mit dem Sars-CoV-2-Virus sprechen. Die Todesfälle fallen zwar geringer aus als noch im Sommer. Dennoch zeigt sich, dass die Pandemie noch nicht ganz durchgestanden ist.
In einigen Bundesländern wird nun schon darüber nachgedacht, wieder Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen. In Berlin etwa wird Medienberichten zufolge schon über eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen diskutiert. Ob die auch kommen wird, das ist noch lange nicht in Stein gemeißelt. Sollte der Trend bei Corona aber weiter in Richtung Norden zeigen, könnte das auch die eingeschlafene Impfkampagne wieder auf Trab bringen. Eben darauf dürften zumindest einige Anleger momentan setzen.
BYD macht munter weiter
Eher weniger erfreulich lief es zuletzt für die BYD-Aktie. Aufgrund der anhaltenden Rezessionssorgen sowie von Aktienverkäufen durch Berkshire Hathaway (US0846707026) vor einigen Wochen begegnen die Börsianer dem Titel zunehmend skeptisch. Der chinesische Autobauer selbst lässt sich davon aber kaum stören und vermeldete für den September wieder einmal Rekord-Absätze.
Das dürfte ein wesentlicher Faktor dafür sein, dass BYD (CNE100000296) am gestrigen Mittwoch die Marke bei 25 Euro noch verteidigen konnte. Per Handelsschluss standen 25,62 Euro auf dem Ticker, nachdem es um respektable 3,85 Prozent in die Höhe ging. Fundamental spricht viel für ein Investment und zu haben sind die Papiere noch vergleichsweise günstig. Die Schwankungsbreite dürfte in der momentan Marktlage aber weiterhin hoch ausfallen und wer hier Geld hereinstecken möchte, sollte über eine große Portion Geduld und eine noch größere Portion Risikobereitschaft verfügen.
Das könnte was werden bei TUI
Der Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG000) will derweil nach über 30 Jahren Abstinenz von der Schiene wohl wieder Züge mit Urlaubern füllen. In der „FAZ“ war gestern ein Bericht zu lesen, laut dem TUI zunächst in den Niederlanden Skiausflüge auf diese Weise gestalten möchte. Wie erfolgreich das am Ende sein wird, muss sich erst noch zeigen. Die Anleger reagierten aber sehr freundlich auf das Ganze.
Die TUI-Aktie konnte sich am Mittwoch um 1,76 Prozent verbessern und damit die einigermaßen wichtige Marke bei 1,30 Euro wieder erreichen. Zwar darf der Abwärtstrend noch als aktiv betrachtet werden. Die Bullen haben jetzt aber eine gute Ausgangslage, um weiter auf Angriff zu gehen. Vielleicht hat der eine oder andere auch gewürdigt, dass TUI sich in Zeiten explodierender Kraftstoffkosten nach günstigen Alternativen umsieht.
Spreu und Weizen
Selbst in einem Bärenmarkt gibt es für Anleger durchaus etwas zu holen, was sich am Mittwoch deutlicher zeigte als an den Tagen zuvor. Investmentstrategien müssen zwar vollkommen überdacht werden und letztlich können die Gewinner von heute schnell zu den Verlierern von morgen mutieren. Es lohnt sich aber, einen Moment innezuhalten und auf die Suche nach möglichen Profieuren der jüngsten Krisenthemen zu gehen. Dafür bedarf es neben einer großen Portion Mut zwar auch ein Stück weit ein glückliches Händchen. Am Mittwoch zeigt sich aber, dass eben nicht jedes Unternehmen derzeit an der Börse rasant in Richtung neuer Tiefststände unterwegs ist.
13.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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