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Porsche enttäuscht Anleger mit schwachem Geschäft – Wird die Elektro-Strategie doch noch gekippt?

Oliver Blume hofft auf politische Rückendeckung für Autobauer

NTG24 - Porsche enttäuscht Anleger mit schwachem Geschäft – Wird die Elektro-Strategie doch noch gekippt?

 

Porsche AG enttäuscht die Anleger mit schwachen Zahlenwerk im dritten Quartal. Vorstände ändern Elektrifizierungsstrategie und setzen auf politische Veränderungen.

Der deutsche Sportwagenbauer Porsche (DE000PAG9113) hat die Bücher für das dritte Quartal 2024 den Aktionären geöffnet. Wie bereits vom Markt erwartet, kristallisiert sich das dritte Quartal bislang als schwächstes im Jahr 2024 heraus. Der Finanzvorstand Lutz Meschke verwies auf das schwierige Marktumfeld in China, die für schwache Absatzzahlen im zweitwichtigsten Absatzmarkt sorgten. Zudem kamen bei Porsche einige Modellwechsel im dritten Quartal hinzu, die nicht wie erhofft anliefen und daher für schwache Marktnachfrage auch in Europa sorgten.

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Werbebanner EMH PM TradeVergleicht man die ersten neun Monate des Jahres 2024 mit dem Vorjahreszeitraum dann fällt der Umsatz lediglich mit einem minus von 7 % leicht schlechter aus als letztes Jahr. Allerdings fiel das operative Ergebnis mit 4,04 Milliarden Euro und einem Minus von 25 % deutlich geringer als 2023. Besorgniserregend ist dabei, dass der Abstand zum Vorjahreszeitraum gerade in den letzten drei Monaten nochmal deutlich angestiegen ist, während das Q1 auf Vorjahresniveau lief.

Porsche hat besonders mit den gestiegenen Kosten zu kämpfen. Ebenso wie der Umsatz fielen auch die Auslieferungszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 7 %. Dieses Minus resultiert fast ausschließlich aus dem schwachen China-Geschäft. Denn die wohlhabenden Kunden in China kaufen aufgrund der langanhaltenden Immobilienkrise weniger Luxusartikel, wie noch im Vorjahreszeitraum. Allein in China beläuft sich das Auslieferungsminus auf 27 %. Meschke rechnet im nächsten Jahr noch nicht mit einer Verbesserung bzw. Normalisierung im Chinageschäft.

Meschke und der gesamte Porsche-Konzern erwarten zudem auch mittelfristig keine großartigen Verbesserungen in China. Die Zeiten der Vorreiterrolle der deutschen Verbrenner-Fahrzeuge dürften in Asien erstmal vorbei sein und man muss sich in dem umkämpften Markt behaupten und kann nicht den Markt aktiv mitbestimmen. Zudem nimmt der Druck auf die deutschen Autobauer durch die Elektrifizierung weiter zu, da sich weiterhin kein richtiges Premium-Segment in China herauskristallisiert.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenPorsche plant daher sich auch fokussierter auf andere Märkte in Asien zu konzentrieren. Als Zukunftsmarkt wird daher auch immer wieder Indien genannt. Auch Tesla plant in den nächsten Jahren die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt fokussierter anzugehen. Laut Meschke müsse man bei Porsche auch realistisch sein und verstehen, dass die Zielmarge von 20 % mit neuen Modellen und einem weiterhin hohen Verkaufspreis nicht möglich ist. Um dies zu erreichen, müsse man daher auch attraktive Ausweichmärkte erschließen.

Im dritten Quartal sackte die operative Marge von Porsche stark ab und befindet sich nur noch auf dem Niveau von 10,7 %. In den letzten Jahren hatte Porsche noch den Titel als margenstärkster Autobauer der Welt inne. Allerdings lag der schwache Wert im dritten Quartal auch teilweise an dem schwachen Anlaufen der neuen Variante der legendären 911-Modellreihe, die verzögert und erstmals nur in der Basisvariante stattgefunden hat.

Hoffnungsträger bei Porsche ist nun der Elektro-Macan. Bei dem neuen rein-elektrischen Modell wird die Produktion gerade erst hochgefahren und die Vorbestellungen in den USA und Europa sehen bislang hoffnungsvoll aus. Der Elektro-Macan soll auch dafür sorgen, dass sich die Lage im vierten Quartal bei den Auslieferungen und vor allem das operative Ergebnis wieder aufhellt. Um dies zu erreichen plant Meschke auch eine deutliche Reduktion der Entwicklungs- und Forschungskosten.

 

Verbrenner soll jetzt doch bleiben

 

Eigentlich plante man bei Porsche bereits im Jahr 2030 mindestens 80 % der Neuwagen nur noch rein elektrisch zu verkaufen. Lediglich der 911er sollte noch als Verbrenner verfügbar sein. Jetzt scheint Meschke allerdings zurückzurudern. Die zukünftigen sollen nun flexibel sein und beide Antriebsarten möglich machen. Vielmehr ist Porsche wohl bereits diese Plattformen zu entwickeln, um auch Hybrid- und Verbrennermodelle für die größeren Modelle des Sportwagenbauers möglich zu machen.

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Als Grund für diesen strategischen Umschwung gilt auch die zuletzt schwache Nachfrage nach Elektroautos. Zwar könne man das Ziel von 80 % Elektroanteil an den Neuwagen erreichen, doch die Frage bleibt in welchem Maße der Umsatz dann unter dieser Strategie leiden würde.

Gleichzeitig appelliert Meschke auch an die europäische Politik. Das Verbrennerverbot, das im Jahr 2035 eingeführt werden soll, müsse nochmal grundlegend überdacht werden. Besonders die deutsche Autoindustrie würde bei einem Verbot die Wettbewerbsfähigkeit verlieren oder zumindest riskieren. Da man aus europäischer Sicht kaum mit den günstigen Modellen des asiatischen Marktes mithalten könne.

 

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03.11.2024 - Christian Teitscheid

Unterschrift - Christian Teitscheid

 

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