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ProSiebenSat.1 meldet solide Zahlen für das vergangene Quartal, kann die Aktionäre damit aber nicht überzeugen

Die Märkte zeigen sich enttäuscht über fehlende Neuigkeiten bei ProSiebenSat.1

NTG24 - ProSiebenSat.1 meldet solide Zahlen für das vergangene Quartal, kann die Aktionäre damit aber nicht überzeugen

 

Schon seit Längerem steht ProSiebenSat.1 an der Börse unter Druck; der laufende Abwärtstrend nahm bereits im Jahr 2021 seinen Anfang. Die Großaktionäre MFE und PPF sehen im Verkauf von Unternehmensanteilen die Lösung für die Misere. Dahingehen gab es aber bei Vorlage der Quartalszahlen keinerlei Neuigkeiten zu vernehmen, was auch bei den restlichen Anteilseignern nicht allzu gut anzukommen scheint.

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Die Aktie von ProSiebenSat.1 (DE000PSM7770) musste am Donnerstag Verluste von 5,1 Prozent hinnehmen, was den Kurs auf 5,86 Euro und damit wieder ein ganzes Stück näher an das 52-Wochen-Tief bei 4,88 Euro bewegte. Dabei fielen die Quartalszahlen eigentlich alles andere als katastrophal aus. Berichtet wurde in vielen Sparten über frisches Wachstum. In der Sparte Commerce & Ventures etwa ging es mit den Umsätzen um 17 Prozent bis auf 197 Millionen Euro aufwärts. Das Kerngeschäft um die TV-Sender der Gruppe und die Streaming-Plattform Joyn verbesserte sich um drei Prozent auf 612 Millionen Euro.

Lediglich die Sparte Dating & Video schwächelte und musste einen Umsatzrückgang um neun Prozent auf 98 Millionen Euro hinnehmen. Dennoch bestätigte das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr, laut der Umsätze von 3,95 Milliarden Euro und ein Betriebsgewinn von 575 Millionen Euro angepeilt werden. Das vergangene Quartal steuerte dazu unter dem Strich 907 Millionen Euro Umsatz (+4,5 %) und ein Betriebsergebnis von 91 Millionen Euro (+14,4 %) bei.

 

 

 

ProSiebenSat.1: Die Anteilseigner werden ungeduldig

 

Die enttäuschte Reaktion an der Börse wird in erster Linie auf fehlende Neuigkeiten um den Verkauf von Unternehmensteilen zurückgeführt. Schon seit Längerem fordern Großaktionäre, dass sich ProSiebenSat.1 sich von seinen Nebenaktivitäten trennt und sich künftig voll und ganz auf sein Kerngeschäft konzentriert. Im Rahmen dessen wird ein Verkauf von Töchtern wie Flaconi, Parship und Verivox angestrebt. Konzernchef Bert Habets äußerte sich dazu aber nur sehr zurückhaltend.

Zwar befinde sich der Verkaufsprozess auf dem Weg und nach der Sommerpause sollen die Bemühungen fortgesetzt werden. Über allgemeine Marktsondierungen hinaus ist man zusammen mit Investmentbanken bislang aber wohl nicht gekommen. Damit gibt es auch noch keine Informationen dazu, welche Verkaufspreise ProSiebenSat.1 erzielen könnte. Experten schätzen laut „Handelsblatt“ dass Verivox eine Bewertung von 400 bis 500 Millionen Euro erreichen könnte. Für Flaconi werden etwa 270 Millionen Euro veranschlagt.

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An und für sich scheint ProSiebenSat.1 wieder auf dem Weg zum Wachstum zu sein. Allerdings steuert das wichtige Kernsegment dazu noch immer einen zu überschaubaren Teil bei. Im zweiten Halbjahr gilt es nun, offene Fragen der Aktionäre zu beantworten und die geplanten Verkäufe weiter voranzutreiben. Vielen geht es dabei nicht schnell genug und das anscheinend zögerliche Handeln des Vorstands schürt hier und dort Zweifel.

 

Noch kein Comeback

 

Der Blick auf die Charttechnik fällt bei ProSiebenSat.1 ebenfalls eher ernüchternd aus. Eine Erholung aus dem Frühjahr scheint immer mehr in sich zusammenzufallen und aktuell sind Verluste von etwa 30 Prozent im Jahresvergleich zu beklagen. Frühestens oberhalb von 7 Euro ließe sich über einen nachhaltigen Turnaround spekulieren. Derartige Kursregionen scheinen aber aktuell kaum zu erreichen zu sein. Zuletzt notierte die Aktie im Juli oberhalb dieser Linie, dies aber auch nur für kurze Zeit.

Es bleibt bestenfalls bei einem gemischten Bild und ohne Klarheit bei den angestrebten Verkäufen wird bei der ProSiebenSat.1-Aktie noch viel spekuliert. Eine Empfehlung lässt sich aufgrund der damit verbundenen Unsicherheiten und wahrscheinlichen Volatilität kaum aussprechen. Mittelfristig könnte das Unternehmen sich aber durchaus auf dem Wege der Besserung befinden und es gibt Anzeichen dafür, dass die Talsohle durchschritten wurde. Es kann daher nicht schaden, die Aktie zumindest im Auge zu behalten.

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09.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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