Johnson & Johnson, AstraZeneca und Emergent BioSolutions mit schlechten Nachrichten, BioNTech und Pfizer können hohe Wirksamkeit bestätigen
Produktionsfehler macht 15 Millionen Dosen von J&J unbrauchbar
Beim Auftragsproduzenten Emergent BioSolutions (US29089Q1058) kam es bei einer Charge des Impfstoffes von Johnson & Johnson (US4781601046) zu einem Problem, welches rund 15 Millionen Dosen des Vakzins unbrauchbar machen soll. Diese Zahlen gehen aus einem Bericht der „New York Times“ hervor, das Unternehmen selbst nennt keine Zahlen. In dem Werk in Baltimore lassen sowohl Johnson & Johnson als auch AstraZeneca (GB0009895292) ihren Impfstoff herstellen.
Das Problem sei auf menschliches Versagen zurückzuführen. Mitarbeiter von Emergent BioSolutions sollen Inhaltsstoffe der beiden Vakzine vertauscht haben. Laut einem Beschluss der US-Regierung darf künftig nur noch Johnson & Johnson in dem Werk produzieren. Aufseiten von AstraZeneca gab man sich kooperativ und man wolle zusammen mit der US-Regierung einen neuen Produktionsstandort finden.
Die Aktie von Emergent BioSolutions brach am vergangenen Donnerstag um knapp 14 % ein und liegt aktuell bei einem Kurs von 68,12 Euro. Auch das Papier von Johnson & Johnson verlor leicht.
Das Werk in Baltimore ist bis jetzt noch nicht von der US-Arzneimittelbehörde zugelassen, die Produktion läuft jedoch bereits, um Lieferziele erfüllen zu können. Der amerikanische Pharmakonzern habe den USA bis Ende Mai 100 Millionen Dosen ihres Impfstoffes zugesagt. Dieses Lieferziel möchte man auch trotz der jüngsten Umstände erfüllen und deshalb die Produktion bei Emergent BioSolutions in einem größeren Rahmen unterstützen und überwachen, wie es bisher der Fall war.
Der Impfstoff wird in den Vereinigten Staaten seit dem 27. Februar verabreicht. Dabei sind bereits rund 6,7 Millionen Dosen an den Patienten gegangen. Diese kamen jedoch aus den Niederlanden und waren nicht von den Problemen betroffen. Die EU-Kommission hatte sich 200 Millionen Dosen des Vakzins mit der Option auf weitere 200 Millionen gesichert. Dabei entfallen 50 Millionen auf Deutschland. Diese seien nach Gesundheitsminister Jens Spahn jedoch nicht von den Herstellungsproblemen in den USA betroffen.
BioNTech auch nach halbem Jahr wirksam
Nachdem der deutsche Impfstoffhersteller BioNTech (US09075V1026) vergangene Woche verkündet hatte, dass der Impfstoff auch gegen die südafrikanische Corona-Variante schützt, konnte man nun im Rahmen einer neuen Phase-3-Studie den Langzeitschutz gegen das Corona-Virus bestätigen. Demnach schütze der Impfstoff sechs Monate nach der zweiten Impfung immer noch hochwirksam. Die Wirksamkeit wird mit über 90 Prozent angegeben. Da das Mainzer Unternehmen mit seinem amerikanischen Partner Pfizer (US7170811035) in der Lage war, recht schnell einen Covid-Impfstoff zu entwickeln, konnte die Phase-3-Studie bereits im Juli letzten Jahres starten und liefert nun zuverlässige Ergebnisse.
AstraZeneca muss Wirksamkeit nach unten korrigieren
Nach Berichten über Blutgerinnsel in Folge von AstraZeneca-Impfungen und Zweifeln von Experten an der Richtigkeit der vom Unternehmen vorgelegten Studien veröffentlichte der britisch-schwedische Pharmakonzern nun neue Daten. Demnach musste man die Wirksamkeit des Vakzins leicht nach unten korrigieren. Der Impfstoff schütze nur zu 76 % und nicht wie vorher angenommen zu 79 %. Die Daten sind Ergebnisse einer groß angelegten US-Studie, bei der 32.449 Probanden teilnahmen. Darüber hinaus erklärte das Unternehmen, dass ihr Impfstoff vor schweren Covid-Erkrankungen nach wie vor zu 100 % schütze. Experten hatten vermutet, dass bei der Studie möglicherweise veraltete Daten verwendet wurden und so ein „unvollständiges Bild der Wirksamkeit“ vermittelt wurde.
05.04.2021 - Tim Gerstenberg - tg@ntg24.de
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dieter fischer
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06.04.2021 16:06:57 Uhr
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