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Der Sponsoring-Deal zwischen Rheinmetall und Borussia Dortmund löst eine Welle der Kritik aus

Rheinmetall wird von Fans sehr skeptisch beäugt

NTG24 - Der Sponsoring-Deal zwischen Rheinmetall und Borussia Dortmund löst eine Welle der Kritik aus

 

Schon am Dienstag tauchten Gerüchte auf, laut denen Rheinmetall als neuer Sponsor von Borussia Dortmund in Erscheinung treten könnte. Tags darauf bestätigte sich das Ganze und die beiden börsennotierten Unternehmen gaben einen über drei Jahre laufenden Sponsorenvertrag offiziell bekannt. Ein einstelliger Millionenbetrag wird wohl fließen, um das Logo von Rheinmetall in den nächsten drei Jahren öffentlichkeitswirksam auf den Banden im Signal-Iduna-Park zu präsentieren.

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Wahrscheinlich war es absehbar, dass dieser Deal Kritik nach sich ziehen würde. Schließlich ist es das erste Mal, dass ein Waffenhersteller als Sponsor in der Bundesliga in Erscheinung tritt, noch dazu bei einem so vielbeachteten Verein wie Borussia Dortmund (DE0005493092), der am Wochenende das Finale in der Champions League bestreiten wird. Ob dann schon Rheinmetall (DE0007030009) im Stadion auftauchen wird oder nicht, darüber wurde bislang nicht weiter gesprochen.

Rheinmetall und der BVB wollten sich zum genauen Volumen des Partnerdeals nicht äußern. Es fließt aber genug Geld, um Rheinmetall zum „Champion Partner“ mutieren zu lassen. In diese Kategorie fallen bei den Borussen all jene Sponsoren, die besonders großzügig bei ihren Überweisungen sind. Daher ist es als einigermaßen wahrscheinlich einzustufen, dass die in der Gerüchteküche genannten Summen der Wahrheit entsprechen dürften. Für die Kritiker ist das ein gefundenes Fressen, denn in der Partnerschaft mit Rheinmetall vermuten einige Beobachter ein klares Anzeichen für die blanke Gier im Vorstand von Borussia Dortmund.

 

Der Sport tritt bei Borussia Dortmund in den Hintergrund

 

BVB-Chef Joachim Watzke sieht das natürlich etwas anders und verweist auf die Bedeutung von Sicherheit und Verteidigung für die Demokratie. Es sei die richtige Entscheidung, sich intensiv damit zu beschäftigen, wie solche Eckpfeiler gestützt werden können. Rheinmetall spricht derweil von einer Partnerschaft, bei der beide Parteien aufgrund ihrer Ambitionen, Haltung und Herkunft gut zueinander passen würden. Wie zu erwarten war, wird der Sponsoring-Deal als positives und gesellschaftlich bedeutendes Signal zu verkaufen versucht.

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Doch selbst wenn man diesem Narrativ folgen möchte, fällt das Timing für die Ankündigung eher ungünstig aus. Noch am Dienstag sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl, dass man sich vollkommen auf das anstehende Spiel gegen Real Madrid konzentrieren solle und das Champions-League-Finale das einzige Thema im Verein sei. Nach den jüngsten Meldungen scheint genau das aber schon fast etwas in den Hintergrund zu rücken.

Die Reaktionen fielen letztlich unterschiedlich aus. Aus der Politik gab es viel Verständnis und aus Sicht von Wirtschaftsminister Robert Habeck spiegelt sich in dem Deal die Zeitenwende wider. Die Satire-Parte Die Partei bastelte derweil ein Meme mit einem Panzer auf einem Fußballplatz, versehen mit dem markigen Spruch „BVB – wir schießen nicht nur Tore“.

 

Rheinmetall – Die neue Realität

 

Kritiker argumentieren, dass Waffenhersteller im Fußball nichts verloren habe und nicht zum Sportsgeist passe. Das verkennt aber vollkommen die neue Realität, in der gerade Europa dieser Tage steckt. Noch dazu ist es doch gerade der Fußball, der immer wieder mit unschönen und teils gewalttätigen Szenen von sich reden macht. Ich möchte nicht Partei ergreifen, doch dezent scheinheilig wirkt es schon, wenn kategorisch auf pazifistische Werte im Fußball gepocht wird, die in der Praxis aber nicht nur beim Sponsoring ohnehin längst nicht immer gelebt werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Kritik wird so schnell wohl kaum verschwinden, doch für die Anleger ergibt sich daraus keine große Gefahr. An der Börse wird das Thema auch eher beiläufig verfolgt. Kursverluste von 1,6 Prozent bei Rheinmetall am Mittwoch sind auf einen allgemeinen Stimmungsdämpfer zurückzuführen und dürften nur bedingt etwas mit teils entrüsteten Reaktionen auf den Sponsoring-Deal zusammenhängen. Beim BVB gibt es derweil kurz vor dem Finale kaum Bewegung und der Kurs hat sich etwas oberhalb von 4 Euro festgebissen.

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30.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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