
Rheinmetall im Rausch, Hensoldt bleibt trotz Korrektur stark und Leonardo setzt auf Wachstum mit Drohnen – BÖRSE TO GO
Rüstungs-Aktien drängen in den Vordergrund
Es liegt eine bewegte Woche hinter uns mit allerlei unerwarteten, überraschenden und teils schockierenden Entwicklungen. Die Politik gab dabei klar die Richtung vor. Das aggressive Auftreten der USA gegenüber Europa rückte hiesige Rüstungsaktien in den Vordergrund und bescherte jenen eine beispiellose Rallye, die vor dem Wochenende nur geringfügig ins Stocken kam. Derweil scheint der Hype um KI an der Börse merklich nachzulassen.
Deutliche Rückgänge beim Dow Jones sind nicht nur Bekundungen der Trump-Regierung, das Verteidigungsbudget deutlich zu reduzieren, zu verschulden. Donald Trumps Schlingerkurs beim Thema Zölle hinterließ ebenfalls tiefe Eindrücke. Die Börsianer fürchten derartige Maßnahmen sowie Gegenzölle. Am Ende wird es dabei viele Verlierer und wenige Gewinner geben. Der Dow Jones gab trotz Erholung am Freitag auf Wochensicht um 2,6 Prozent nach und es wurde viel Unsicherheit eingepreist.
Umgekehrt gestaltete sich die Lage im DAX, wo speziell die eingangs erwähnten Rüstungstitel für Rückenwind sorgten. Anders als in Übersee kam es am Freitag zu recht deutlichen Korrekturen. Trotz Verlusten von 1,75 Prozent ging der deutsche Leitindex aber mit starken 23.009 Punkten ins Wochenende und blickt damit auf eine Verbesserung von 1,4 Prozent im Wochenvergleich. Das wäre in gewöhnlichen Zeiten schon beeindruckend, begeistert aber in Zeiten von Rekordständen umso mehr.
Sogar noch etwas mehr zulegen konnte in der vergangenen Woche der Hang Seng, welcher Anleger mit Aufschlägen von 1,9 Prozent erfreute. Verantwortlich dafür waren einige ermutigende Konjunkturdaten sowie das schwer beeindruckende Abschneiden von beliebten Titeln wie Xiaomi oder BYD. Obschon Immobilienkrise und Konjunkturflaute noch nicht ganz überstanden sind, schnuppern die Anleger in Fernost wieder Wachstumspotenzial und im Falle einer Erholung würden sich jetzt noch besonders verlockende Gewinnchancen ergeben.
Rheinmetall: Nichts zu meckern
Einer der Stars der Woche war die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009), die von Diskussionen um nachlassende Bündnistreue der USA sowie diverse Milliardeninvestitionen von EU-Staaten heftig profitieren konnte. Zweistellige Kursgewinne ließen selbst manchen Anleger staunend zurück und vielleicht war es nur zu erwarten, dass nach derart fulminanten Aufschlägen Gewinnmitnahmen eintreten würden. Genau das ließ sich am Freitag beobachten, als der Kurs um etwa sieben Prozent bis auf 1.107 Euro zurücksetzte. Dort angekommen bleibt aber ein Plus auf Wochensicht von 14,8 Prozent.
Raketenstart bei Hensoldt
Ähnliches ließ sich bei Hensoldt (DE000HAG0005) beobachten, dies aber in einem nochmal höheren Tempo. Höhere Kursgewinne sorgten am Freitag auch für steilere Korrekturen, als es um 12,35 Prozent in Richtung Süden ging. Der Wochengewinn von 25,9 Prozent dürfte den Aktionären aber weiterhin ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern. Gestört wird der Eindruck lediglich durch Analysten, die vor eine Überbewertung und zu hohen Erwartungen ob der begrenzten Produktionskapazitäten warnen.
Leonardo schließt sich mit Baykar zusammen
Dass der enorme Aufrüstungsbedarf in Europa für eine Auftragsflut sorgen wird, dessen sind die Unternehmen aus der Rüstungsbranche sich sehr bewusst. Leonardo (IT0003856405) bringt sich schon mal in Stellung und kündigte nun eine Kooperation mit der türkischen Baykar an. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung neuer Drohnen, welche in modernen Konflikten eine enorm große Rolle spielen. Selbst einige Militärexperten waren überrascht davon, wie bedeutsam die unbemannten Fluggeräte in der Ukraine sind. Das dürfte das Interesse der EU wecken. Die Stimmung konnte durch die Meldung zwar nicht weiter angeheizt werden. Doch kann sich ein Plus von 14,2 Prozent in nur fünf Handelstagen dennoch mehr als sehen lassen.
Tagestermine
Zu Beginn der neuen Woche wird es ein paar neue Daten zu Import und Export aus Deutschland geben. Sonst steht aber nichts an, was die Aktienkurse merklich beeinflussen könnte. Die vermutlich startenden Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD sowie das Umgarnen der Grünen dürfte schon mehr Eindruck hinterlassen. Was im Weißen Haus noch alles geschehen mag, lässt sich ohnehin kaum noch vorhersehen. Derweil klingt die Berichtssaison langsam aus, doch es wird heute unter anderem noch Ergebnisse von Oracle und Hypoport zu sehen geben.
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10.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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