Analysten sehen bei Rheinmetall weiteres Kurspotenzial, während der Rüstungskonzern an seiner CO2-Bilanz bastelt
Geht die Rallye von Rheinmetall bald in die nächste Runde?
Die Rheinmetall-Aktie musste in dieser Woche kleinere Korrekturen verkraften, was mit Sicherheit auch auf die etwas verhaltene Marktstimmung zurückzuführen ist. Sowohl am Montat als auch am Dienstag ging es mit dem Kurs um jeweils etwas mehr als ein Prozent abwärts. Das trieb den Kurs von rund 540 Euro auf nun 520 Euro zurück. Davon lassen sich Unternehmen und Analysten aber offenbar nicht aus der Ruhe bringen.
Rheinmetall (DE0007030009) selbst setzt weiterhin auf eine aggressive Expansion mit diversen neuen Standorten. Jene sollen nicht nur den Output von Munition und militärischem Gerät erhöhen. Bis zum Jahr 2035 will der Konzern auch noch CO2-neutral produzieren. Wie das „PV Magazine“ berichtet, kommen an einigen Standorten in Spanien und Südafrika bereits Photovoltaik-Anlagen zum Einsatz. Auch in Deutschland sollen derartige Gerätschaften zusammen mit Batteriespeichern künftig realisiert werden.
Um die ehrgeizigen eigenen Ziele zu erreichen, setzt Rheinmetall ferner auf eine Kooperation mit dem Greentech-Unternehmen Olmatic, welches eine Optimierung der Stromnutzung über seine KI-gestützte Software „Visions“ anstrebt. Damit soll es möglich sein, sowohl Kosten als auch CO2 einzusparen, indem beispielsweise Lastspitzen antizipiert werden, Einspeisezeitpunkte optimiert werden und die Einkaufsstrategie angepasst wird. Rheinmetall selbst sieht in diesem Ansatz großes Potenzial, um auf Schwankungen bei Energiepreisschwankungen und generelle Marktveränderung stets gut reagieren zu können.
Berenberg sieht weiteres Aufwärtspotenzial bei Rheinmetall
An der Börse führen die Ambitionen von Rheinmetall beim Klimaschutz und der Verbrauchsoptimierung nicht zu allzu viel Aufsehen. Interessanter für die Anleger ist aber, was die Privatbank Berenberg von der Aktie des Rüstungskonzerns hält. Kürzlich gab es dazu eine frische Studie, in der sich die Börsenprofis klar bullisch gegenüber dem Titel positionieren. Nicht nur bleibt es bei einer klaren Kaufempfehlung. Das bisher schon sehr optimistische Kursziel in Höhe von 590 Euro wurde sogar noch weiter erhöht.
Satte 655 Euro werden nun in Aussicht gestellt, sodass die Analysten fest mit einer Fortsetzung der Rallye und neuen Rekordmarken rechnen. Begründet wird dies mit der Auftragslage bei Rheinmetall, welche sich nach Ansicht von Berenberg wohl weiter verbessern wird. Die Gewinnschätzung für das Jahr 2026 wurde um sieben Prozent nach oben korrigiert. Die Börse reagierte darauf zwar noch nicht weiter, mittelfristig verleihen gut gelaunte Analysten den Bullen aber zweifellos noch mehr Selbstbewusstsein.
Unverändert sprechen die zahlreichen Konflikte in der Weltpolitik klar für Rheinmetall. In hiesigen Gefilden richtet sich die Aufmerksamkeit klar auf die Ukraine und Russland, wo auch zweieinhalb Jahre nach dem Beginn der Invasion Russlands noch kein Ende der Kampfhandlungen in Sicht ist. Die Aggression des Kremls zwingt europäische Staaten dazu, die eigenen Streitkräfte immer weiter aufzurüsten, gerade auch mit dem NATO-kritischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im Hinterkopf. Es gibt also kaum ein vorstellbares Szenario, in dem der Konzern nicht weiter auf Wachstumskurs wäre.
Kein Grund zur Sorge?
Natürlich gibt es auch etwas skeptischere Stimmen, welche davon ausgehen, dass das meiste des weiteren Wachstumspotenzials bei der Rheinmetall-Aktie bereits eingepreist ist. Völlige Sicherheit bietet der Titel letztlich nicht. Doch hinterlässt auch die Charttechnik mit Zugewinnen von fast 75 Prozent allein in diesem Jahr einen schwer positiven Eindruck und bisher konnte noch keine Korrektur den übergeordneten Abwärtstrend tatsächlich beenden.
Obschon leise Zweifel durchaus erlaubt sind, spricht immer noch mehr für als gegen die Rheinmetall-Aktie. Der Titel ist aus Anlegersicht noch immer hochinteressant und gerade bei einem kleineren Dip entstehen attraktive Einstiegskurse. Da lässt sich momentan durchaus über Zukäufe nachdenken, allerdings ist ein Stopp spätestens bei 470 Euro zu empfehlen, da es unterhalb dieser Marke aus technischer Sicht sehr viel ungemütlicher werden könnte.
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04.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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