Rheinmetall führt den DAX 2023 an, auch Heidelberg Materials war sehr erfolgreich, davon kann bei Siemens Energy nicht die Rede sein und Zalando zeigt sich als Schlusslicht
Ein buntes Jahr geht zu Ende!
Der Handel hat sich von 2023 bereits verabschiedet und heute endet auch im Kalender ein sehr bewegtes Jahr. Grund genug, auf die vergangenen Monate zurückzublicken. Insgesamt haben die Börsen sich trotz der vielen Widerstände hervorragend entwickelt. Natürlich gab es aber auch mal wieder Verlierer zu sehen.
Angeführt wird der DAX in diesem Jahr von der Aktie von Rheinmetall (DE0007030009), was wenig überraschend sein dürfte. Schließlich ist beim Krieg in der Ukraine noch kein Ende in Sicht und auch im Nahen Osten ist die Sicherheit wieder zum wohl wichtigsten Thema für die dortige Politik avanciert. Das Hochrüsten in Europa geht unvermindert weiter und Rheinmetall blickt auf eine Auftragsflut, wie es sie vermutlich noch nie zuvor gegeben hat.
Sollte sich nicht grundlegend etwas an der derzeitigen Weltordnung ändern, wird es in diesem Stil wohl weitergehen. Die Rheinmetall-Aktie konnte sich um rund 53 Prozent verbessern und damit sämtliche andere Unternehmen im DAX in Sachen Performance hinter sich lassen. Das Kurswachstum fand hier auch recht beständig statt. Größere Korrekturen gab es nur vereinzelt zu sehen.
Heidelberg Materials: Wer hätte das gedacht?
Der Erfolg von Rheinmetall dürfte niemanden überraschend. Bei Heidelberg Materials (DE0006047004) ist der zweite Platz im DAX 2023 mit einem Plus von rund 47 Prozent aber schon als Überraschung anzusehen. Schließlich war immer wieder von einer schweren Krise in der Baubranche zu hören. Der Nachfrage nach Baustoffen hat das aber offensichtlich nicht geschadet. Die Heidelberg Materials-Aktie schließt das Jahr mit 80,94 Euro ab und damit nur unweit entfernt vom kürzlich erreichten Jahreshoch bei 82,78 Euro.
Die Aussichten auf eine Fortsetzung der Rallye sind nicht allzu schlecht. Mut macht den Anlegern vor allem die Hoffnung auf sinkende Zinsen im kommenden Jahr, was die hohe Nachfrage noch weitet nach oben treiben könnte. Die Heidelberg Materials-Aktie konnte sich zeitweise schon fast unbemerkt in die Höhe schieben und sensationelle Schlagzeilen gab es nur selten zu sehen. Daran zeigt sich aber einmal mehr, dass ausbleibende Nachrichten nicht immer etwas Schlechtes sein müssen.
Siemens Energy am Abgrund
Mehr als genug Schlagzeilen produzierte in diesem Jahr Siemens Energy (DE000ENER6Y0), was den Anteilseignern allerdings selten gefallen hat. Immer wieder taten sich neue Abgründe bei der Tochter Gamesa auf, welche auf absehbare Zeit weiterhin für herbe Verluste sorgen wird. Das Unternehmen gelobt mittelfristig Besserung, konnte den Kursverfall damit aber nicht einmal annähernd aufhalten. Um etwas mehr als 30 Prozent rutschten die Kurse in die Tiefe.
Es brauchte noch eine kleine Erholung, um den Kurs bis auf 12 Euro per Handelsschluss am Freitag zu treiben. Den Bullen ist damit ein kleines Ausrufezeichen gelungen. Die Stimmung bleibt insgesamt aber schwer angeschlagen. Siemens Energy wird endlich für Besserung sorgen müssen, die sich auch in harten Zahlen bemessen lässt. Andernfalls ist ein Comeback momentan kaum vorstellbar.
Zalando landet auf dem letzten Platz
Schlusslicht im DAX wurde in diesem Jahr die Aktie von Zalando (DE000ZAL1111), welche um 38,8 Prozent in die Tiefe stürzte. Mit etwas Wohlwollen konnte das Unternehmen noch Stagnation erreichen. Es taten sich aber an allen nur erdenklichen Ecken Baustellen auf. Die Nachfrage ging zurück, während gleichzeitig steigende Kosten den Konzern plagten. Begegnet wurde dieser Entwicklung unter anderem, indem der kostenlose Rückversand abgeschafft wurde.
Wachstumssignale ließ der einstige Börsen-Highflyer bis zuletzt aber vermissen und die Bullen scheinen das Interesse verloren haben. Immerhin gelobt das Management für die Zukunft schönere Tage und stellt sich in Europa auf eine wieder steigende Nachfrage ein. Begleitet werden soll dies Medienberichten zufolge mit Werbekampagnen, die sich an die Generation Z, also jüngere Leute richtet. Auch bei Zalando reichen warme Worte allein aber offensichtlich nicht aus, um die Anteilseigner wieder überzeugen zu können. Es bleibt abzuwarten, ob die ergriffenen Maßnahmen im neuen Jahr Wirkung zeigen werden.
Es geht weiter!
Das Jahr 2023 war an der Börse beileibe nicht so katastrophal, wie es manche kritische Natur zu Jahresbeginn noch prognostizierte. Tatsächlich gab sogar manche neuen Rekorde zu sehen und nicht einmal die immer wieder dominierenden Zinssorgen konnten den Anlegern den Wind aus den Segeln nehmen. Dass jene mittlerweile zu Zinshoffnungen mutiert sind, macht Hoffnung auf ein ebenfalls erfolgreiches Jahr 2024. Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle für das neue Jahr alles erdenklich Gute, und das nicht nur an der Börse. Frohes Neues!
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31.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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