SAP glänzt auf ganzer Linie, Plug Power scheitert am Widerstand, Volkswagen mit Comeback-Avancen und bei Rheinmetall füllen sich die Auftragsbücher
Die Bullen gehen wieder in die Offensive über!
Mit etwas Verzögerung folgten die Märkte hierzulande dem Beispiel der US-Börsen und es ging im hohen Tempo aufwärts. Der DAX konnte sich wieder auf den höchsten Stand seit zwei Wochen schwingen und dementsprechend gab es eine ganze Reihe an Siegeraktien zu sehen. Angetrieben wurde die gute Stimmung, wie sollte es anders sein, von KI-Fantasien.
Für eine sehr angenehme Überraschung sorgte SAP (DE0007164600) mit Zahlen, welche die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen konnten. Das allein hätte wohl schon eine nachhaltige Aufwertung der Aktie gerechtfertigt. Dass gleichzeitig kräftige Investitionen in den KI-Sektor angekündigt wurden, ließ alle dämme brechen. SAP hat den Cloudbereich lange Zeit sträflich vernachlässigt, holt dort aber mittlerweile stark auf. Dass nun in Sachen KI von Beginn an Kräfte gebündelt werden, lässt die Investoren frohlocken.
Der Aktienkurs verbesserte sich am Mittwoch um 7,6 Prozent und legte bis auf 160,76 Euro zu. Zwischenzeitlich konnte bei 161,98 Euro ein neues Hoch erreicht werden und wie bei „Der Aktionär“ zu lesen ist, wurden damit bereits einige Kursziele der Analysten übertroffen. Mit den Aussichten auf weiter steigende Gewinne und Umsätze könnte aber trotzdem noch etwas mehr drin sein.
Plug Power: Bis hierher und nicht weiter?
Bereits am Dienstag konnte Plug Power (US72919P2020) sich über massive Kurssteigerungen freuen und zumindest hierzulande ging es auch am Mittwoch weiter kräftig aufwärts. Weitere 17 Prozent an Zugewinnen waren zu verzeichnen. An der Heimatbörse war die Plug Power-Aktie aber leider weniger erfolgreich. Dort prallte das Papier vom Widerstand bei 4 US-Dollar ab und landete zum Nachmittag bei noch 3,53 Dollar.
Trotz Meldungen über die Aufnahme der Produktion einer großen neuen Anlage und der Aussicht auf einen günstigen Kredit durch die US-Energiebehörde scheint der charttechnische Abwärtstrend sich damit einmal mehr zu bestätigen. Das überrascht auch nicht unbedingt, da Plug Power fundamental noch immer angeschlagen ist und aufgrund einer angekündigten Kapitalerhöhung eine massive Kursverwässerung droht. Immerhin halten die Bullen bisher aber noch die Tiefststände der letzten Tage einigermaßen auf Abstand.
Schafft Volkswagen die Wende?
Erfolgreicher beim Ringen mit technischen Widerständen war am Mittwoch Volkswagen (DE0007664039), wo der Kurs sich um knappe zwei Prozent bis auf 116 Euro verbessern konnte. Damit erreicht die Aktie den höchsten stand seit dem vergangenen August und übersteigt Linien, an die sich die Bullen im Dezember noch nicht herangetraut hatten. Das weckt freilich Comeback-Fantasien an den Märkten, doch in trockenen Tüchern ist diesbezüglich noch nichts.
Gegenüber Analysten stellte Volkswagen aber immerhin in Aussicht, dass es um die Geschäfte im Jahr 2024 besser bestellt sein könnte, als es bisher angenommen wurde. Sollte sich dies mit Zahlen noch bestätigen, könnte der Aktienkurs endlich wieder Höhenluft schnuppern. Bisher fußt die Erholung der letzten Tage aber noch auf einem eher wackeligen Fundament und ist daher mit Vorsicht zu genießen.
Rheinmetall bleibt gefragt
Ganz anders sieht es bei Rheinmetall (DE0007030009) aus, wo die Auftragsbücher sich weiter füllen, woran sich in absehbarer Zukunft wohl auch kaum etwas ändern wird. Erst kürzlich bestellte die NATO Artilleriemunition mit einem Wert von schwindelerregenden 1,1 Milliarden Euro. Zwar gingen die entsprechenden Bestellungen an verschiedene Unternehmen und damit nicht nur an Rheinmetall. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass der Platzhirsch der hiesigen Rüstungsindustrie seinen Teil vom Kuchen abbekommen wird.
Da bei den derzeit größten Konflikten auf dem Globus leider noch immer kein Zeichen der Besserung zu sehen ist, rechnen die Börsianer fest mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses bei Rheinmetall. Mit dem Aktienkurs ging es gestern um etwas mehr als zwei Prozent bis auf 331,70 Euro aufwärts. Die Käufer behalten das Rekordhoch bei knapp 338 Euro fest im Blick. Weitere Gewinne lassen sich zwar nicht garantieren, doch zumindest mich persönlich würden weitere Bestmarken in naher Zukunft nicht überraschen.
Immer weiter aufwärts?
Allen Krisen und warnenden Worten zum Trotz scheint es an den Börsen immer weiter aufwärts zu gehen. Dafür sorgt nicht zuletzt, dass kürzlich mehrere Unternehmen überraschend freundliche Zahlen vorweisen konnten und damit mancher Befürchtung eines Einbruchs in den letzten Wochen den Wind aus den Segeln nehmen konnten. In diesem Stil darf es gerne weitergehen. Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger noch nicht in blinde Euphorie verfallen, denn Risikofaktoren wie die Zinsentwicklung und schwache konjunkturelle Entwicklungen bleiben weiterhin vorhanden.
SAP SE-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten SAP SE-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für SAP SE-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu SAP SE - hier weiterlesen...
25.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)