TUI marschiert munter weiter, Erlösung für Nel ASA, SAP sprengt den DAX und Barrick Gold profitiert von neuen Rekorden beim Goldpreis

Der Optimismus an den Märkten hält sich harnäckig

 

Am gestrigen Dienstag ging ein eher zurückhaltender Handelstag zu Ende und insgesamt hielten die Bullen sich dezent zurück. Im DAX mussten sogar leichte Verluste verzeichnet werden. Allerdings passierte das auf einem noch immer sehr hohen Niveau und der Optimismus an sich scheint noch immer lebendig zu bleiben. Das zeigt sich auch beim Blick auf einige erfolgreiche Einzeltitel.

 

Ein weiterer Satz nach oben ist der Aktie von TUI (DE000TUAG505) gelungen. Mit einem Plus von 1,8 Prozent konnte das Papier sich bis auf 7,53 Euro per Handelsschluss steigern. Erst vor rund einer Woche gelang der Sprung über die wichtige 7-Euro-Marke. Nun haben die Käufer bereits die wichtigsten Widerstände auf dem Weg in Richtung 8 Euro hinter sich lassen können. Das mag auch am Verhalten der Leerverkäufer liegen.

Jene ziehen sich derzeit wohl zurück und bauen ihre Positionen ab, heißt es unter anderem bei „Der Aktionär“ und „aktiencheck.de“. Dabei wird nur über sinkende Leerverkaufspositionen der größten Shortseller berichtet. Bei Quoten unter 0,5 Prozent besteht keine Offenlegungspflicht und es wäre angesichts der laufenden Erholung denkbar, dass auch kleinere Leerverkäufer derzeit den Rückwärtsgang eingelegt haben.

 

 

 

Endlich gute Neuigkeiten für Nel ASA

 

Mit der Aktie von Nel ASA (NO0010081235) dürften Leerverkäufer lange Zeit ihre helle Freude gehabt haben. Ausbleibende gute Neuigkeiten und niederschmetternde Quartalszahlen haben die Anteilsscheine des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten in immer neue Tiefen geritten. Nun konnte immerhin vermeldet werden, dass eine Tochtergesellschaft 135 Millionen Euro aus einem Innovationsfonds der EU erhalten hat.

Das sind noch keine frischen Aufträge, nach denen sich die Anleger nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit verzehren. Doch es reichte aus, um den Aktienkurs von Nel am Dienstag um 5,9 Prozent bis auf 0,37 Euro in die Höhe zu bugsieren. Damit erreicht der Titel wieder sein vorheriges 52-Wochen-Tief. Von einem waschechten Ausbruch mit anschließender Rallye kann hier wohl eher noch nicht die Rede sein. Hoffen können die Anteilseigner aber vielleicht etwas mehr auf eine Stabilisierung.

 

Wird SAP künstlich kleingehalten?

 

Keine Probleme dieser Natur machen sich derzeit bei SAP (DE0007164600) bemerkbar. Ganz im Gegenteil: das Software-Haus glänzte jüngst mit hervorragenden Zahlen und schraubte seine Gewinnprognose deutlich in die Höhe. Darauf reagierte die Aktie mit einem Plus von 2,1 Prozent im Handel am Dienstag. Zu Handelsschluss standen 215,25 Euro auf dem Ticker. Es hätte vielleicht noch mehr sein können und zeitweise wurde auch bei 223,20 Euro schon ein neues Allzeit-Hoch markiert.

 

Damit hat die Aktie den DAX aber ein Stück weit gesprengt, denn SAP bewegt sich mittlerweile oberhalb der Kappungsgrenze im Index. Jene soll dafür sorgen, dass ein einzelnes Unternehmen mit nicht mehr als 15 Prozent gewichtet wird. Nun laufen munter Diskussionen darüber, ob eine solche Grenze überhaupt Sinn ergibt und SAP dadurch nicht vielleicht künstlich kleingehalten wird. Die Deutsche Börse gab dazu allerdings noch keinen Kommentar ab.

 

Barrick Gold auf Rekordkurs?

 

Die Aktie von Barrick Gold (CA0679011084) konnte zwar keine neuen Rekordkurse vermelden, aber schwer davon profitieren, dass die Goldpreise mal wieder frische Höchststände erreichen konnten. Davon angetrieben scheinen Sorgen um Reibereien in Mali in den Hintergrund zu treten und der Aktienkurs des kanadischen Goldproduzenten stieg um 1,9 Prozent bis auf 19,63 Euro. Das ist nicht weniger als ein neues 52-Wochen-Hoch.

Experten sehen momentan keinerlei Anzeichen dafür, dass die Goldpreis-Rallye in absehbarer Zeit einfach aufhören wird. Anhaltende Unsicherheiten in der Geopolitik sowie die Tendenz zu wieder fallenden Zinsen könnten das Ganze sogar noch weiter anfachen. Vor diesem Hintergrund fallen auch die Aussichten für Barrick Gold blendend aus. Erst in diesem Jahr konnte das Unternehmen erstmals im Schnitt über 2.000 US-Dollar je Feinunze Gold einnehmen. Das war im ersten Quartal und mittlerweile steht der Goldpreis schon bei 2.750 Dollar. Da braucht es nicht viel Fantasie, um sich sehr hübsche Quartalsergebnisse auszumalen.

 

Es geht munter weiter

 

Allen Unkenrufen und Beschwerden über die lahmende Konjunktur zum Trotz, scheint die Zuversicht an den Märkten noch immer kein Ende zu kennen. Manche Beobachter sehen in dieser auffällig gegensätzlichen Entwicklung ein klares Warnsignal für Anlegerinnen und Anleger. Andere erkennen schlicht den Beleg dafür, dass es der globalen Wirtschaft noch immer sehr viel besser geht, als es ihr nachgesagt wird. Welcher Schluss eher den Tatsachen entsprechen mag, kann letztlich nur jeder für sich selbst entscheiden.

 

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23.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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