
SMA Solar stimmt die Anleger auf schwache Zahlen ein, stellt aber gleichzeitig Besserung schon für dieses Jahr in Aussicht
Die Aktionäre setzen auf ein Comeback von SMA Solar
Am Mittwoch stellte SMA Solar vorläufige Zahlen für das vergangenen Jahr vor, welche in vielerlei Hinsicht unterwältigend ausfallen. Eine große Überraschung ist das nicht. Eine besonders im privaten Segment eingebrochene Nachfrage sowie Überkapazitäten chinesischer Konkurrenten setzt dem Sektor schon seit einer Weile zu und bereits im Sommer sprach SMA Solar infolgedessen eine Gewinnwarnung aus. Nun scheint es aber auch erste Lichtblicke zu geben.
Weiterhin gute Geschäfte macht SMA Solar (DE000A0DJ6J9) bei großen Solarparks, bei denen höhere Kosten tendenziell weniger ins Gewicht fallen. Hier konnte das Unternehmen den Gewinn von 845 Millionen Euro aus dem Vorjahr auf nun 1,1 Milliarden Euro steigern. Das Wachstum soll noch im Frühjahr durch die Eröffnung einer neuen Fabrik weiter vorangetrieben werden. Ausgleichen kann der Konzern damit aber nicht die eingebrochene Nachfrage im privaten Segment. Der Umsatz beim Verkauf von Solarmodulen für Eigenheimbesitzer brach im letzten Jahr heftig ein und der Umsatz belief sich auf nur noch 170 Millionen Euro nach 580 Millionen Euro im Vorjahr, wie die vorläufigen Zahlen zeigen.
Unter dem Strich stellt SMA Solar für 2024 Umsätze von 1,53 Millionen Euro in Aussicht, was etwa ein Fünftel weniger als 2023 wäre. Das macht sich natürlich bei den Gewinnen bemerkbar, die nun überhaupt nicht mehr vorhanden sind. Das Ebitda im Vorjahr lag noch bei 311 Millionen Euro. Nun peilt das Unternehmen einen Verlust von 16 Millionen Euro an. Die Aktionäre scheinen damit aber gut leben zu können.
SMA Solar gelobt Besserung
Sehr viel freundlicher als der Blick zurück fallen bei SMA Solar derzeit die Prognosen für das laufende Jahr aus. Zwar werden keine Wunder in Aussicht gestellt und aufgrund noch immer prall gefüllter Lager und wieder gesunkener Strompreise werden die Umsätze sich wohl ungefähr auf dem gleichen Niveau wie 2024 abspielen. Doch will SMA Solar dank diverser Sparprogramme wieder in die schwarzen Zahlen gelangen.
Bei einem Umsatz im Bereich von 1,5 bis 1,65 Milliarden Euro will SMA Solar das Ebitda im Jahr 2025 wieder auf 70 bis 110 Millionen Euro befördern. Natürlich ist das weit entfernt von den Rekorden, welche vor wenigen Jahren noch erzielt werden können. Den Anteilseignern wird aber eine Trendwende in Aussicht gestellt, auf der sich in den kommenden Jahren möglicherweise aufbauen ließe.
Genau das reichte aus, um die SMA Solar-Aktie am Mittwoch im hohen Tempo in Richtung Norden zu befördern. Um fast 34 Prozent verbesserte sich der angeschlagene Titel und es ging mit 18,32 Euro aus dem Handel. Solche Kurse gab es schon seit September nicht mehr zu sehen. Im Chart bleibt ein eher trauriger Anblick und der Abwärtstrend konnte noch nicht zwingend überwunden werden. Dennoch senden die Bullen ein starkes Signal aus und treiben die Hoffnung an, dass der Tiefpunkt endgültig überwunden werden konnte.
Mit freundlicher Unterstützung der (neuen) Bundesregierung?
Dass die SMA Solar-Aktie gestern derart brachial zulegen konnte, dürfte auch mit den politischen Entwicklungen zusammenhängen. Bekanntlich haben sich Union und SPD bei ihren Sondierungsgesprächen auf ein Sondervermögen für die Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro geeinigt. Um die dafür nötige Zweidrittelmehrheit im aktuellen Parlament zu erreichen, ist man jedoch auf die Unterstützung der Grünen angewiesen, welche ihrerseits Zugeständnisse beim Klimaschutz und damit beim Thema erneuerbare Energien einfordern dürften.
In Stein gemeißelt ist zwar noch lange nichts. Doch die Zeit drängt und zumindest vorstellbar wäre, dass ein Teil der massiven Investitionen auch in Solartechnik fließen könnte. Dadurch könnte das ohnehin gutlaufende Geschäft von SMA Solar mit großen Solarparks einen weiteren Schub erhalten. Vielleicht ist es etwas voreilig, sich darauf schon verlassen zu wollen. Doch die möglichen Effekte in einem solchen Szenario sind zweifellos verlockend.
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06.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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