Sartorius: Auftragseingang kollabiert
Sartorius schockt die Börse mit den Zahlen zum 1. Quartal - Vorzüge fallen zweistellig
Sartorius lieferte, was man avisiert hatte. Und die Börse reagierte ausgesprochen allergisch auf die Zahlen, da die Bewertungen in keinem Verhältnis mehr zu den Perspektiven stehen.
Die Bullen haben es versucht. Und sind gescheitert. Die heute vorgelegten Zahlen zum 1. Quartal von Sartorius (DE0007165631) waren keine echte Überraschung, sondern kamen mit einer klaren Ansage. Schon Ende Januar war klar, dass Sartorius keinen guten Start ins neue Jahr haben wird, was im Wesentlichen mit dem Wegfall der Covid-19 Umsätze zu tun hat. Nichts, was unter der Kontrolle des Vorstands liegt. Der Aktienkurs reagierte dennoch allergisch auf die Zahlen, was in der bullischen Positionierung begründet liegt, die die Börse im Vorfeld eingegangen war.
Der Umsatz sank um -11,9 % auf 903,2 Mio. Euro. Ohne die (positiven) Wechselkurseffekte hätte der Rückgang sogar -13,2 % betragen. Wie immer am Beginn eines Abschwungs ist es jedoch nicht der Umsatz, der die grösste Kontraktion verzeichnet, sondern die Profitabilität. So rutschte auch bei Sartorius der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen um -36 % von 278,8 auf 178,5 Mio. Euro ab. Beim Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter ergab sich ein Einbruch um -55 % von 205,7 auf nur noch 93,1 Mio. Euro. Je Vorzugsaktie blieben noch 1,70 Euro stehen.
Auftragseingang kollabiert
Wirklich von Bedeutung ist jedoch die Auftragsentwicklung. Die Aufträge von heute sind bekanntlich die Umsätze von morgen. Und beim Neugeschäft schnitt Sartorius im 1. Quartal noch viel schwächer ab als befürchtet. Der Auftragseingang kollabierte um -31,2 % von 1,12 Mrd. Euro auf nur noch 764,8 Mio. Euro. Die Book-to-Bill-Ratio rutschte also unter 1 auf nur noch 0,85 ab.
Überraschenderweise änderte der Vorstand den Ausblick für das Gesamtjahr nicht. Obwohl der Umsatz bereits im 1. Quartal mit zweistelligen Prozentsätzen fiel und man ein Drittel weniger Aufträge hereinholte, hält das Unternehmen am Ausblick für 2023 fest. Danach soll der Umsatz im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen. Auch soll die Marge auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Selbst wenn man ein Auge schliesst und das gesamte Covid-19 Geschäft von Sartorius ignoriert, ist das eine Prognose, die inzwischen weit hergeholt erscheint.
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21.04.2023 - Mikey Fritz
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