Steigende Energiepreise bescheren Shell wieder einmal Kursgewinne
Wenigstens einer kann sich freuen
Mit der spontanen Ankündigungen, den Gasfluss nach Europa weiter zu drosseln, sorgte Russland für viel Verunischerung an den hiesigen Märkten. Die Rohstoffmärkte reagierten prompt und die ohnehin astronomisch hohen Gaspreise schossen zeitweise um mehr als sieben Prozent in die Höhe. Auch beim Ölpreis war eine entsprechende Reaktion zu beobachten.
Die fiel zwar weniger drastisch aus, doch die Preise stiegen wieder an und die nordamerikanische Sorte WTI nähert sich derzeit wieder der Marke von 100 USD je Barrel. Eine gute Nachricht ist das wohl in kaum irgendeiner erdenklichen Hinsicht. Lediglich die Ölkonzerne profitieren freilich davon, dass die Margen wieder ansteigen. Unter anderem freute sich Shell (GB00BP6MXD84) am Montag über stattliche Kursgewinne.
Mit einem Kursplus von 2,05 Prozent konnte der Titel sich bis auf 24,40 Euro verbessern und damit eine eher schwache Vorwoche in Vergessenheit geraten lassen. Der Blick richtet sich jetzt wieder nach Norden, vor allem mit der Aussicht darauf, dass Russland die Gasversorgung in Europa womöglich noch völlig einstellen könnte. Das sorgt für neuerliche Ängste und die wiederum treiben die Preise weiter an.
Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung treten da für den Moment in den Hintergrund, sollten von Anlegern aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn mit dem reduzierten Gasfluss droht einmal mehr der Abrutsch in die Rezession und die zurückgehende Nachfrage in einem solchen Fall dürfte die Ölpreise und damit auch die Shell-Aktie schwer unter Druck setzen. Daher sind die derzeitigen Entwicklungen auch für Shell mit einer gewissen Besorgnis zu betrachten.
Wenig neue Impulse
Abseits der Ölpreise hat sich bei Shell zuletzt nur sehr wenig getan. Dass der Titel derart abhängig von den Rohstoffpreisen ist, sollte Anlegern ohnehin zu denken geben. Schließlich ist derzeit kaum absehbar, in welche Richtung es hier am nächsten Tag kommen wird, von der längerfristigen Entwicklung ganz zu schweigen. Aufgrunddessen ist die Shell-Aktie auch als ein einigermaßen spekulatives Investment anzusehen, solange Russland mit Energie aktiv Chaos im Westen zu stiften sucht.
26.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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