Siemens Energy will Gamesa endlich aus der Verlustzone befördern, kann die Anleger mit den derzeitigen Plänen aber nicht abholen
Der Geduldsfaden ist schon längst gerissen
Noch immer ist Siemens Gamesa das mit Abstand größte Sorgenkind bei Siemens Gamesa und es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis das Windkraftunternehmen den Weg aus den roten Zahlen herausfindet. Immerhin hat das Management eben dafür nun einen Weg gezeichnet, welcher an der Börse aber keine Begeisterungsstürme auslösen kann.
Siemens Energy (DE000ENER6Y0) sieht im Windkraftgeschäft noch immer Chancen und will sich in Zukunft auf Märkte konzentrieren, welche günstige politische und regulatorische Rahmenbedingungen aufzeigen. Um dort der hohen Nachfrage im Offshore-Bereich gerecht zu werden, sollen auch die Produktionskapazitäten ausgeweitet werden.
Zudem steht eine Vereinfachung der Produktpalette an, um die Kosten in Zukunft spürbar zu senken. Angedacht ist, mit diesen und weiteren Maßnahmen bis zum Jahr 2026 zurück in die schwarzen Zahlen zu finden. Allerdings gibt es für Gamesa bisher noch keine klaren Margenziele. Konzernweit peilt Siemens Energy bis 2026 Margen von 5 bis 7 Prozent an.
Etwas torpediert wurden die Pläne von Aussagen von Gamesa-Chef Jochen Eickholt, der wieder eine vermehrte Aktivität im Onshore-Bereich in Aussicht stellte. Letzterer gilt als problematisch, doch allem Anschein nach wird sich Gamesa der Nachfragesituation beugen müssen. Unter dem Strich kam da an der Börse keine Euphorie auf.
Die Anleger von Siemens Energy lassen sich nicht vertrösten
Letztlich hat Siemens Energy das Erreichen des Break Even, von Gewinnen spricht noch nicht einmal irgendjemand, einfach etwas weiter in die Zukunft verschoben. Ob das nun ausgerufene Ziel auch tatsächlich erreicht wird, daran zweifeln einige Marktakteure recht offen. Die Worte des Gamesa-Chefs lassen weiterhin einige Herausforderungen erkennen. Die Siemens Energy-Aktie reagiert letztlich mit Kursverlusten von knapp acht Prozent am Dienstag. Dem vorausgegangen war zwar eine technische Erholung, dennoch ist von Begeisterung bei der Aktie wenig zu sehen.
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22.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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