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Seine Manager will Siemens Energy unbedingt behalten und zu diesem Zweck wohl das Verbot für Bonuszahlungen aufweichen

Verdient das Führungspersonal von Siemens Energy zu wenig?

NTG24 - Seine Manager will Siemens Energy unbedingt behalten und zu diesem Zweck wohl das Verbot für Bonuszahlungen aufweichen

 

Kein anderes DAX-Unternehmen konnte den eigenen Aktienkurs in diesem Jahr derart rasant steigern wie Siemens Energy. Es darf vermutet werden, dass die Manager im Konzern ihren Anteil zum Erfolg beigetragen haben. Boni erhalten sie dafür allerdings nicht. Stattdessen gibt es „nur“ eine Festvergütung, was nach Ansicht von Aufsichtsratschef Joe Kaeser zu wenig sein könnte.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinUnter Berufung auf den jüngsten Aktionärsbrief mit Einladung zur Hauptversammlung im Februar berichtet die „FAZ“, dass Siemens Energy (DE000ENER6Y0) über ein Aufweichen des Verbots für Boni nachdenkt. Verhängt wurde Letzteres, nachdem der Konzern im vergangenen Jahr staatliche Garantien in Höhe von 7,5 Milliarden Euro in Anspruch nahm. Das Bundeswirtschaftsministerium unter Robert Habeck knüpfte dies an die Bedingung, dass die Vorstände sich mit ihrer festen Vergütung zufriedengeben.

Die kann sich noch immer sehen lassen. Der Vorstandsvorsitzende Christian Bruch etwa soll im vergangenen Geschäftsjahr eine Grundvergütung von 1,56 Millionen Euro sowie ein Versorgungsentgelt von 500.000 Euro und Nebenleistungen in Höhe von 61.000 Euro erhalten haben. Insgesamt kommen dabei also etwas mehr als 2,1 Millionen Euro zusammen. Manch einer wäre schon froh, nur die „Nebenleistungen“ auf dem Konto zu haben. Doch der Vergleich in diesen Kreisen wird freilich ganz woanders gezogen.

 

 

 

Siemens Energy: Droht dem Konzern eine Managerflucht?

 

Die Verantwortlichen schielen vor allem auf Konkurrenten wie GE Vernova, welche dem Bericht zufolge sehr viel höhere Vergütungen für Manager zu bieten haben. Aktuell kommen die eigenen Manager laut Joe Kaeser bei Siemens Energy nur auf etwa 35 Prozent des marktüblichen Zieleinkommens. Da scheint es vorstellbar, dass der eine oder andere gedanklich vielleicht schon mit einem Wechsel beschäftigt ist. Genau das will das Unternehmen aber unbedingt verhindern.

Zu diesem Zweck soll das Boni-Verbot wohl ein Stück weit umgangen werden. Mit einem angepasste Vergütungssystem sollen den Vorständen sowohl eine einmalige Barzahlung als auch Aktienzusagen gewährt werden. Eine erfolgsabhängige Vergütung ist zudem vorgesehen, sollte die Inanspruchnahme der Bundesbürgschaft früher als geplant beendet werden, womit jährlich ein dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden könne. Voraussetzung für eine Teilnahme an den frischen Boni soll indes sein, dass die betroffenen Vorstandsmitglieder zum Auszahlungszeitpunkt noch im Amt sind. Das wäre eine große Motivation, um dem Unternehmen dauerhaft treu zu bleiben.

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Allerdings hat das Bundeswirtschaftsministerium bei der Angelegenheit noch ein großes Wörtchen mitzureden. Gehofft wird darauf, dass es noch vor den Wahlen und vor allem vor der Hauptversammlung am 20. Februar zumindest ein Signal geben wird. Eine Stellungnahme des Ministeriums liegt bislang allerdings nicht vor. Es könnte mitten im Wahlkampf auch dezent unpopulär sein, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Millionenboni durchzuwinken. Andererseits wäre ein Verlust von wertvollem Personal für den Wirtschaftsstandort Deutschland ebenfalls kaum hilfreich.

 

Neue Geschenke für Aktionäre?

 

Das Ausschüttungsverbot bei Siemens Energy betrifft nicht nur die Vorstände. Auch Dividenden darf der Konzern aktuell nicht auszahlen und so könnte eine Lockerung der Regeln den Aktionären potenzielle ebenfalls zugutekommen. Allerdings gibt es bisher keinerlei Ankündigung, dass auch in diese Richtung Pläne stattfinden würden. Angewiesen auf neue Kaufimpulse ist die Siemens Energy-Aktie auch nicht. Mit einem Schlusskurs von 50,08 Euro am Freitag konnte das Papier sich im auslaufenden Jahr um satte 320 Prozent verbessern.

Wie groß die Gefahr sein mag, dass Siemens Energy das Spitzenpersonal davonläuft, das vermag meine Wenigkeit nicht zu beurteilen. Die angedachten Boni sind aber letztlich für den Konzern überschaubar, da sie nur eine Handvoll Leute betreffen. Anleger könnten das Geschehen daher recht entspannt verfolgen. Das ist zumindest der Fall, solange nicht tatsächliche Wechsel stattfinden und damit den Worten von Joe Kaeser noch einmal ordentlich Nachdruck verliehen wird.

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30.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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