Nach einer kurzen Phase der Erholung wächst rund um Siemens Energy wieder die Skepsis
Die Aktie ist noch lange nicht über den Berg
Zumindest in den letzten Wochen sorgte Siemens Energy für keine negativen Überraschungen mehr und im Zuge dessen konnte die abgestürzte Aktie sich wieder etwas erholen. Bei JPMorgan warnen die Analysten allerdings vor allzu viel Euphorie und zeichnen weiterhin ein wenig vorteilhaftes Bild für die absehbare Zukunft.
Die US-Bank bestätigte vor dem Wochenende die klare Kaufempfehlung für Siemens Energy (DE000ENER6Y0) und rüttelte trotz einer deutlichen Erholung nicht am Kursziel, welches auf gerade einmal 9,20 Euro lautet. Die Börsenprofis gehen also davon aus, dass es vom Kurs am Wochenende bei 11,36 Euro noch einiges an Abwärtspotenzial gibt. Die Anleger reagierten darauf bereits und mit den Kursen ging es am Freitag um 2,2 Prozent in Richtung Süden.
JPMorgan unterstrich die negative Erwartungshaltung noch einmal damit, dass Siemens Energy auf die Liste der „Stocks to avoid“ gesetzt wurde. Siemens Energy erntet damit von den Analysten in gewisser Weise eine besondere Auszeichnung, was von Anlegern als nichts anderes als eine deutliche Warnung zu verstehen ist.
Siemens Energy im Zeichen von Gamesa
Begründet wird der Pessimismus wenig überraschend in erster Linie mit der Sorgentochter Siemens Gamesa, welche schon seit Jahren beständig für schlechte Neuigkeiten sorgt. Gewinnwarnungen gehören bei den Spaniern schon fast zum guten Ton. Nach Ansicht der Experten ist es Siemens Energy bisher noch nicht gelungen, das angeknackste Vertrauen auf Seien der Investoren wiederherzustellen.
Der Konzern rechnet momentan damit, die Windkrafttochter im Geschäftsjahr 2025/26 wieder zurück in die schwarzen Zahlen zu führen und damit zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Es scheint fraglich, ob die neuen Ziele auch tatsächlich erreicht werden können. Solange daran auch nur der geringste Zweifel besteht, wird die Aktie von einem großen und letztlich kaum einschätzbaren Risiko begleitet. Das Szenario einer nachhaltigen und kräftigen Erholung bleibt derweil noch im Reich der Fantasie stecken.
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12.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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