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Edelmetall Marktbericht vom 22.02.2025: Gold und Silber auf dem Vormarsch - Warum Edelmetalle trotz starkem US-Dollar und steigender Zinsen weiter gefragt sind
Silber bleibt zwar hinter Gold zurück, könnte aber langfristig aufholen
Gold und Silber haben sich in dieser Woche stabil gehalten und teils weiter zugelegt. Während Gold bereits auf einem neuen Allzeithoch notiert, bleibt Silber weiter zurück. Gold konnte um 1,9 % auf 2.937 US-Dollar pro Unze zulegen, während Silber bei 32,55 US-Dollar mit einem Wochenplus von 1,3 % schloss. Auch im Monatsverlauf zeigt sich eine positive Entwicklung: Gold stieg bisher um 4,9 %, Silber um 4,1 %. Besonders bemerkenswert ist der langfristige Trend bei Gold, das seit Oktober 2023 um über 1.000 US-Dollar zulegen konnte. Trotz eines starken US-Dollars und steigender Zinsen bleibt die Nachfrage nach dem Edelmetall hoch. Geopolitische Unsicherheiten, Zentralbankkäufe und industrielle Nutzung treiben den Markt weiterhin an.
Der Goldpreis hat erstmals die Marke von 2.900 US-Dollar pro Unze überschritten, ein Anstieg, der angesichts der aktuellen Marktbedingungen überrascht. Traditionell gilt Gold (TVC:GOLD) als Schutz gegen Inflation und Unsicherheiten, doch steigende Zinsen und ein fester US-Dollar haben in der Vergangenheit oft eine bremsende Wirkung gehabt. Dennoch hält der aktuelle Aufwärtstrend an, was vor allem auf eine starke Investmentnachfrage und verstärkte Käufe durch Zentralbanken zurückzuführen ist.
Insbesondere China, Russland und Indien setzen verstärkt auf Gold, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Diese Staaten haben ihre Goldreserven in den vergangenen Monaten kontinuierlich ausgebaut, was den Markt zusätzlich stützt. Ein weiterer Faktor ist die wachsende industrielle Nachfrage. Gold wird zunehmend in Hightech-Bereichen wie der Nanotechnologie und Elektronik verwendet. Diese Entwicklung reduziert das verfügbare Angebot auf dem Markt und sorgt für eine stabile langfristige Nachfrage.
Silber: Unterschätzte Alternative mit Potenzial
Silber (TVC:SILVER) gilt traditionell als das „kleine Geschwistermetall“ von Gold, doch es spielt eine zunehmend wichtige Rolle in Zukunftstechnologien. Während Gold in erster Linie als Krisenwährung und Inflationsschutz gefragt ist, wird Silber in zahlreichen Industrien verwendet. Besonders die Nachfrage aus den Bereichen erneuerbare Energien, Künstliche Intelligenz und Medizintechnik steigt kontinuierlich.
Laut einer Analyse auf livewiremarkets.com könnte Silber als Investment zunehmend an Attraktivität gewinnen. Das Gold-Silber-Verhältnis hat sich in den letzten Jahren stark verändert, wodurch Silber im Vergleich zu Gold als unterbewertet gilt. Dies könnte langfristig zu einer starken Erholung des Silberpreises führen, wenn institutionelle Investoren vermehrt auf das Metall setzen.
Gold-ETFs: Rekordzuflüsse zeigen anhaltende Investmentnachfrage
Ein Blick auf die weltweiten Gold-ETFs zeigt, dass Anleger weiterhin starkes Interesse an dem Edelmetall haben. Besonders in Europa war im Januar ein erheblicher Zufluss zu verzeichnen, während Nordamerika Netto-Verkäufer blieb. Laut aktuellen Daten stiegen die Investitionen in Goldfonds insbesondere in Großbritannien und Deutschland. Auch asiatische Investoren verstärkten ihre Käufe, während in China Gewinnmitnahmen zu beobachten waren.
Die gestiegene Investmentnachfrage unterstreicht die Funktion von Gold als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Da geopolitische Spannungen und konjunkturelle Risiken weiterhin hoch bleiben, könnte dieser Trend in den kommenden Monaten anhalten.
USA: Physische Goldnachfrage auf Höchststand
Neben ETFs steigt auch die Nachfrage nach physischem Gold in den USA deutlich an. Wie weiter auf Goldseiten.de beschrieben wird, haben die Goldexporte aus der Schweiz in die USA ein Rekordniveau erreicht.
Diese Entwicklung ist vor allem auf wirtschaftspolitische Unsicherheiten und die Sorge vor Handelskonflikten zurückzuführen. Die Verlagerung großer Goldbestände aus den Tresoren der LBMA nach New York zeigt das wachsende Sicherheitsbedürfnis vieler Investoren. Auch steigende Inflationserwartungen und mögliche Zollerhöhungen in den USA tragen zur erhöhten Nachfrage bei.
Technische Analyse Gold: Bullen bleiben am Steuer
Das aktuelle Monatsplus von 4,9 % zeigt die anhaltende Stärke des Goldmarktes. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein essenzieller Langfristindikator, weist nach oben und unterstreicht damit den positiven Trend. Der Goldpreis liegt derzeit oberhalb dieses Durchschnitts, was aus technischer Sicht als bullishes Signal gewertet wird.
Wichtige Widerstände sind in Sicht: Die Zone um 2.955 US-Dollar stellt einen signifikanten mittelfristigen Widerstandsbereich dar, während das 52-Wochenhoch denselben Wert als harten Widerstand bestätigt. Sollte der Goldpreis diesen Bereich nachhaltig überwinden, könnte sich weiteres Potenzial nach oben eröffnen. Auf der Unterseite bleibt die Zone um 2.537 US-Dollar als mittelfristige Unterstützung relevant. Die langfristige, markante Unterstützungszone liegt um das 52-Wochentief von 2.024 US-Dollar. Die Trendanalyse zeigt insgesamt ein klares Bild: Die Bullen haben weiterhin die Kontrolle über den Markt.
Technische Analyse Silber: Kurs über GD200 – positives Signal
Silber zeigt im Monatsverlauf ein Plus von 4,1 % und notiert aktuell über dem 200-Tage-Durchschnitt. Dies bestätigt den positiven Grundton im Markt. Der GD200 steigt an, was die langfristige Aufwärtsbewegung unterstützt.
Auf der Widerstandsseite liegt der nächste signifikante Bereich bei 34,85 US-Dollar, was sowohl als mittelfristige als auch als langfristige Barriere fungiert, da sich hier auch das 52-Wochenhoch befindet. Sollte diese Marke überschritten werden, könnte Silber weiter an Dynamik gewinnen. Nach unten sichert die Zone bei 28,73 US-Dollar den Kurs mittelfristig ab. Als langfristige Unterstützung gilt das 52-Wochentief bei 22,26 US-Dollar. Die Trendanalyse signalisiert: Auch hier dominieren die Bullen das Geschehen.
Ausblick: Gold und Silber mit Potenzial – entscheidende Wochen voraus
Die technische Lage beider Edelmetalle bleibt konstruktiv, wobei Gold und Silber derzeit von starken Unterstützungsniveaus profitieren. Sollte die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank weniger restriktiv ausfallen als erwartet, könnte dies die Preise weiter nach oben treiben. Besonders die Widerstandsmarken von 2.955 US-Dollar bei Gold und 34,85 US-Dollar bei Silber werden in den kommenden Wochen entscheidend sein. Ein nachhaltiger Ausbruch über diese Levels könnte eine neue Aufwärtswelle auslösen. Gleichzeitig bleiben wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Risiken ein Treiber für Edelmetalle als Absicherung gegen Marktturbulenzen.
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22.02.2025 - Andreas Opitz
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