Boeing und das Qualitätsprobleme – Eine Story ohne Ende?

US-Flugzeugbauer Boeing erhält immer mehr interne Sicherheitsbedenken

 

Boeing-Mitarbeiter melden immer mehr Sicherheitsbedenken, nachdem in den letzten Wochen mehrere Insiderberichte die Runde machten.

In den Monaten Januar und Februar äußerten insgesamt sechs Mitarbeiter bei Boeing (US0970231058) intern starke Sicherheitsbedenken bei der Unternehmensführung. Die Meldungen folgten auf den ersten Insiderberichten, die an die Investoren durchgesickert sind. Der Anstieg bei den Sicherheitsbedenken erfolgte direkt nach dem Zwischenfall mit einer Boeing des Typs 737 Max, als bei dieser nach dem Start ein Rumpfteil herausgebrochen war. Das Rumpfteil war Teil einer Türöffnung, die nach einer Kontrolle bei Boeing nicht mehr ordnungsgemäß eingesetzt wurde. Zum Glück wurde keiner der 170 Personen an Bord durch den Zwischenfall verletzt.

Als Reaktion darauf führte der US-amerikanische Flugzeugbauer ein neues Gremium ein. Dieses soll zusammen mit der größten Gewerkschaft im Konzern und der Luftfahrtbehörde FAA nun die Sicherheitsbedenken bearbeiten und analysieren.

In wenigen Tagen muss Boeing der FAA einen sogenannten 90-Tage-Plan vorlegen. Der Plan muss explizite Schritte beinhalten, wie und mit welchen Maßnahmen Boeing die Mängel bei der Qualitätskontrolle in allen Fabriken beheben will. Der 90-Tage-Plan ist allerdings nur der erste Schritt eines langen Prozesses. Die FAA wies erneut daraufhin, dass Boeing sich erst beweisen muss, und zwar über einen längeren Zeitraum, um zu beweisen, dass die Sicherheitspraktiken beim Konzern wieder die Anforderungen erfüllt.

Weiterer Ärger droht indes auch vom US-Justizministerium. Laut dem Ministerium hat der Flugzeugbauer gegen Auflagen verstoßen die Boeing nach zwei tödlichen Flugzeugabstürzen aufgelegt bekommen hatte und die das Unternehmen vor der Strafverfolgung geschützt hatte. Boeing habe laut dem Ministerium nicht wie unterschrieben ein Programm umgesetzt, dass Verstöße gegen das US-Betrugsgesetz verhindern würden.

Bei den beiden Abstürzen im Jahr 2018 und 2019 kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben. Grund und damit auch Ursache für beide Abstürze waren laut den Ermittlern.

 

Boeing erwartet Sanierungskosten in Milliardenhöhe

 

Ähnlich wie im ersten Quartal des Jahres erwartet Boeing Sanierungskosten in Milliardenhöhe. Bereits im ersten Quartal hat der Flugzeugbauer laut Finanzchef Brian West insgesamt vier Milliarden US-Dollar für die Restrukturierung des Flugzeugbauers aufgewendet. Laut Finanzchef West dürfte es im zweiten Quartal deutlich mehr werden, da der Konzern zusätzliche Probleme mit den Zertifizierungsanforderungen der chinesischen Regierung hat. Die chinesische Regierung hat aufgrund der Qualitätsprobleme den Kauf von Boeing-Maschinen für alle Fluggesellschaften im Land bis auf weiteres verboten.

Bei Boeing wird zu dem die wichtige Rüstungssparte des Konzerns zum Verhängnis. Die Sparte ist die einzige im Konzern, die aufgrund der Milliardensubventionen der US-Regierung profitabel sind, doch aufgrund der engen Verknüpfung zur US-Regierung wird Boeing nun von der chinesischen Regierung als unzuverlässiges Unternehmen eingestuft.

 

Boeing Co.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Boeing Co.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Boeing Co.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Boeing Co. - hier weiterlesen...

 

29.05.2024 - Felix Eisenhauer

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)