Kann Hannover Rück die Erwartungen schlagen?
Ein schwacher Euro beflügelt die Zahlen der Hannover Rück - Aktie im Keller vor den Zahlen
Hannover Rück steht im Abseits. Der drittgrösste Rückversicherer der Welt enttäuschte zum Beginn des 2. Quartals und wird seitdem links liegen gelassen. Folgt jetzt die Gegenreaktion in Frankfurt?
Ein Bombenabschluss erwarte ich nicht von der Hannover Rück (DE0008402215). Der inzwischen drittgrösste Rückversicherer der Welt wird seine vollständigen Zahlen zum 1. Halbjahr am 05. August vorlegen. Ich rechne aber vorab mit der Veröffentlichung der wichtigsten Eckdaten. Womit ich aber durchaus rechne, ist, dass die Zahlen der Hannover Rück besser als befürchtet ausfallen werden.
Die Aktien haben im 2. Quartal stark abgegeben. Der Peak wurde schon in der ersten Handelswoche erreicht und von dort an ging es in Frankfurt wieder zurück in den Keller, aus dem man sich gerade im März hervorgearbeitet hatte. Einer der Gründe für das nachlassende Interesse war das wenig inspirierende Abschneiden im 1. Quartal.
Ein Gewinnwachstum von ganzen 2 % konnte die Hannover Rück im 1. Quartal erreichen. 1,7 %, um genau zu sein. Das lockt natürlich niemanden hinter dem Ofen hervor, wenn die Wirtschaft drumherum regelrecht boomt. Noch dazu wurde den Aktionären deutlich gemacht, dass man sich dieses Jahr bei der Dividende bescheiden muss. 4,50 Euro je Aktie sind drin, aber von der zusätzlichen Sonderdividende, die 2020 ausgezahlt wurde, müssen man sich gedanklich verabschieden.
Ein schwacher Euro hilft Hannover Rück
Die Erwartungen sind aktuell entsprechend niedrig. Frankfurt ist enttäuscht und lässt den Titel links liegen. Kurse von 140 Euro wurden zuletzt aufgerufen, nachdem die Aktie drei Monate zuvor schon an der Marke von 160 Euro gekratzt hatte. Die Ausgangslage für eine positive Überraschung ist also gegeben. Doch woher kommt der Rückenwind? Ausgerechnet vom Devisenmarkt, denn:
Die Hannover Rück ist ein Währungsgewinner im aktuellen Szenario. Im 2. Quartal wird der Rückversicherer im Jahresvergleich immer noch einen Währungsverlust ausweisen, aber er wird deutlich geschrumpft sein im Vergleich zum vorherigen Bericht zum 1. Quartal. Erinnern Sie sich bitte, dass die Konzernbruttoprämie im 1. Quartal bei respektablen 11,9 % lag, aber zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum von 16,8 % erreicht hätte. Das gleiche Bild bei der Nettoprämie. Statt der ausgewiesenen 11,7 % hätte das Wachstum bei konstanten Wechselkursen 16,4 % betragen.
Die laufende Abwertung des Euro beschleunigt sich zudem. Sie begann im 2. Quartal und nahm zum Ende hin an Momentum zu. Eine Entwicklung, die sich auch im Juli fortsetzt und meinen Erwartungen nach auch der dominierende Trend im 2. Halbjahr sein wird. Allein aus diesem Effekt heraus hat ein Konzern wie die Hannover Rück die Möglichkeit, die Erwartungen der Börse leichter zu schlagen.
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07.07.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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