Arm hält Gespräche mit potenziellen Ankerinvestoren

Die Vorbereitungen für das Arm IPO gehen auf die Zielgrade

 

Die Vorbereitungen für den Börsengang des Chipdesigners Arm beginnen die finale Phase zu erreichen. Inzwischen ist man schon dabei, die ersten zum Verkauf stehenden Aktienpakete fest zu allokieren. Das deutet auf einen Termin im Juli oder nach dem Sommer im September / Oktober hin. 

Arm hat Gespräche mit potenziellen Ankerinvestoren für das geplante IPO begonnen. Ganz oben auf der Liste steht aktuell Intel (US4581401001). Der strauchelnde Halbleiterhersteller hat sich ins Spiel gebracht, aber beim Blick auf die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung von Intel stellt sich dem Betrachter die Frage, wer hier wen unterstützt. 

Auf dem Papier passen Arm und Intel sehr gut zusammen. Beide sind Spezialisten für CPUs und grenzen sich damit von einem Schwergewicht wie Nvidia (US67066G1040) ab, der seinen Erfolg auf seinen GPUs basiert. Die unterliegende Technologie der CPUs ist allerdings grundverschieden, wenngleich beide ihren Ursprung vor 40 bzw. 50 Jahren haben. Die x86 Technologie von Intel dominierte die vergangenen Dekaden, verlor die Spitzenposition jedoch durch den Boom der mobilen Geräte, der im Kern mit der Einführung des iPhones begann. Intel stolperte darüber, dass man bei den Steigerungen der Leistungsfähigkeit nicht mehr mithalten konnte, während die konkurrierende RISC Technologie von Arm parallel auch noch den Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung massiv senkte. 

 

Arm hält Gespräche mit potenziellen Ankerinvestoren

 

Inhaltlich ergäbe eine Verbindung mit Intel keinen nennenswerten Vorteil für Arm. Intel bietet den Briten nichts ausser eventuell Kapital, und selbst da kann man ein Fragezeichen dahinter stellen, denn das Geschäft und der Zustand der Bilanz von Intel ist alles andere als herausragend. Als Ankerinvestor wird derzeit ein einzelner Investor angesehen, der 100 Mio. US-Dollar besser 200 Mio. US-Dollar fest zeichnet. Im Hinblick auf die beiden Technologien verhält es sich wie Wasser und Öl. Intel hat in den vergangenen fünf Dekaden in seinen Fabriken fast ausschliesslich seine eigenen Designs benutzt. Ein Schwenk zur RISC Technologie wäre daher eine kleine Revolution.

 

 

Der Börsengang soll Arm rund 10 Mrd. US-Dollar in die Kasse spülen. Das ist ein ordentlicher Batzen, vor allem auf dem aktuellen Zinsniveau. In die Hand spielt dem Unternehmen der aktuelle Hype um AI. Der ermöglicht es Arm, die Bewertungen zum IPO hochzuziehen, wenn man die Anleger davon überzeugen kann, dass man hier ein aussichtsreiches Produkt in der Pipeline hat. Nvidia, die mit einem geschätzten Kurs- / Umsatz-Verhältnis von 23 und Kurs- / Gewinn-Verhältnis von 51 gehandelt werden, macht vor, was derzeit im Chip-Sektor zu machen ist, wenn man gefragt ist.

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15.06.2023 - Mikey Fritz

 

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