Stellantis kündigt für gleich mehrere Marken neue Chefs an, nur ein frischer CEO lässt noch auf sich warten!
An der Börse erfährt Stellantis keine Begeisterung
Rund zwei Monate ist es her, dass Carlos Tavares auf Druck der Investoren seinen Abschied von Stellantis verkünden musste. Seither wird der Konzern interimsmäßig von Firmenerbe John Elkann geleitet und es machen sich bereits einige Änderungen bemerkbar. Nun kündigte der Autogigant eine ganze Reihe von Änderungen beim Führungspersonal an.
Antonio Filosa kümmert sich weiterhin um das Nordamerika-Geschäft, übernimmt zusätzlich aber noch die Verantwortung für den globalen Qualitätsvorstand. Jeep wird in Zukunft von Bob Broderdorf geleitet und bei Peugeot wird Alain Favey als neuer Chef begrüßt, die bisherige Verantwortliche Linda Jackson verabschiedet sich in den Ruhestand. Xavier Peugeot tritt derweil an, um die französische Marke DS auf Erfolgskurs zu bringen. In der Software-Abteilung tritt derweil Yves Bonnefont zurück. Eine Nachfolge dafür scheint noch nicht gefunden zu sein.
Nicht nur die Köpfe bei den einzelnen Marken von Stellantis (NL00150001Q9) ändern sich. Wie unter anderem beim Handelsblatt zu lesen ist, findet auch bei der Geschäftsphilosophie ein Umdenken statt. Carlos Tavares setzte während seiner Zeit als CEO noch auf einen eher zentralistischen Ansatz. In Zukunft möchte man sich davon offenbar wieder verabschieden und regionalen Managern sowie den Markenvorständen wieder mehr Befugnisse einräumen.
Stellantis wird aktiv
Schon jetzt scheint Stellantis sehr darum bemüht, alte Beziehungen wieder aufleben zu lassen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Konzernleitung tauschte sich unter anderem mit der italienischen Regierung aus und plant Investitionen dort. Auch mit der Trump-Regierung fanden wohl schon Gespräche statt. In eine stillgelegten Werk in Illinois sollen in Zukunft 1.500 Mitarbeiter Pick-ups bauen. Zumindest in diesem speziellen Fall müsste Stellantis keine Einfuhrzölle fürchten.
Solche schweben aber noch immer wie ein Damoklesschwert über den europäischen Autoherstellern. Das machte sich im Handel am Montag ganz besonders bemerkbar. Es schien gar kein anderes Thema mehr als Trump und seinen Zoll-Fetisch zu geben, was die Kurse durch die Bank unter Druck setzte. Im Falle von Stellantis gab es Verluste von satten 4,4 Prozent zu sehen und der Kurs rutschte auf 12,37 Euro zurück. Die Neuigkeiten aus dem Management gingen schlicht vollkommen unter.
Das könnte auch damit zu tun haben, dass der Chefposten weiterhin unbesetzt bleibt und in diesem Fall auch noch kein Nachfolger oder keine Nachfolgerin in Aussicht gestellt werden konnte. Gemunkelt wird, dass es Neuigkeiten dazu erst im zweiten Quartal geben könnte. Die Neuordnung bei den einzelnen Marken ist zwar ebenfalls wichtig. Bei den Anlegern bleiben aber natürlich einige Fragzeichen darüber bestehen, in welche Richtung es mit Stellantis mittel- und langfristig gehen mag.
Wie gewonnen, so zerronnen
Charttechnisch schmerzten die gestrigen Verluste bei der Stellantis-Aktie sehr. Die Bären konnten an nur einem Handelstag die Zugewinne von fast zwei Wochen vernichten und damit auch die zarte Erholungsbewegung schwer unter Druck setzen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Einigungen zwischen Trump mit Mexiko und Kanada wieder etwas Ruhe in die Märkte bringen werden. Wie lange dies dann anhalten könnte, dürfte aber auch wieder fraglich sein.
Gerade für Stellantis hängt viel am US-Markt und Trump drohte bereits offen mit Einfuhrzöllen gegen die EU. Ob es sich dabei um eine Verhandlungstaktik oder doch einen beabsichtigten Handelskrieg handelt, darüber lässt sich nur mutmaßen. Klar ist aber, dass die Unsicherheiten auf Anlegerseite mit dem Antritt der neuen US-Regierung stark zugenommen haben. Immer wieder stellt Trump seinen impulsiven und disruptiven Führungsstil unter Beweis. Daraus dürfte an der Börse tendenziell eine erhöhte Volatilität entstehen, und das längst nicht nur bei europäischen Autobauern wie Stellantis.
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04.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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