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Super Micro Computer rettet sich in letzter Sekunde, bei Nvidia bleibt es spannend, Rheinmetall wagt den Sprung nicht und auch TUI hält sich zurück
Zu allzu großen Kurssprüngen scheinen die Bullen nicht bereit zu sein
Die Märkte werden weiterhin von viel Unsicherheit beherrscht, doch gab es dennoch auch manche gute Nachricht am Dienstag zu vernehmen. Das sorgte hier und dort für grüne Vorzeichen, aber selten für wirkliche Kursexplosionen. Ausbrüche in der Charttechnik scheinen momentan nicht zu den Prioritäten der Börsianer zu gehören.
Eine entsprechende Entwicklung ließ sich nicht einmal bei Super Micro Computer (US86800U3023) beobachten, obschon das Unternehmen nun doch noch die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr sowie die ersten zwei Quartale des laufenden Geschäftsjahres vorlegte. Wie das Unternehmen meldet, attestierten die Wirtschaftsprüfer von BDO eine korrekte Bilanzierung, welche „in wesentlichen Belangen“ geltenden Buchungsstandards entspreche.
Aus der Welt geschafft scheint damit der Vorwurf von Manipulationen, welcher erstmals im vergangenen Sommer die Runde machte. Zudem darf Super Micro nun an der Nasdaq bleiben und entgeht in letzter Sekunde einem Delisting. Belohnt wurde dies mit einem Plus von knapp 22 Prozent im nachbörslichen Handel. Das trieb den Kurs zwar bis auf gut 55 US-Dollar. Hier bliebe es aber weiterhin bei einer klaren Abwärtsbewegung im Chart und die durchschnittlichen Kurse aus dem vergangenen Jahr bleiben in weiter Ferne.
Jetzt ist Nvidia dran
Bei Nvidia (US67066G1040) müssen die Anleger sich noch etwas gedulden, denn dort wird es Zahlen erst heute nach Börsenschluss zu sehen geben. Schon seit Wochenbeginn herrscht bei der Aktie große Nervosität. Dies sollte sich am Dienstag mit Kursverlusten von 2,8 Prozent fortsetzen und es ging auf 126,63 Dollar zurück. Auf 5-Tages-Sicht hat die Aktie schon um etwas mehr als neun Prozent an Wert verloren.
Es bleibt die Erwartungshaltung, dass Nvidia zwar gute, aber möglicherweise nicht sensationelle Zahlen präsentieren wird. Noch dazu kühlt die Stimmung sich aufgrund diverser Probleme mit dem Launch neuer Grafikkarten ab. Kurz zusammengefasst sind jene teuer, kaum verfügbar, leistungstechnisch zuweilen enttäuschend und noch dazu zum Teil von fehlerhaften Chips geplagt. Die Fachpresse spricht bereits von einer der schwächsten Neuvorstellungen und auf anstehende KI-Beschleuniger wirft das natürlich nicht das beste Licht.
Die Rheinmetall-Aktionäre trauen sich nicht
Rheinmetall (DE0007030009) stand gestern ganz im Zeichen der Politik, was jedoch eine erfreuliche Entwicklung war. Es wird gemunkelt, dass der CDU-Vorsitzende und wahrscheinliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz sich um ein frisches Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 200 Milliarden Euro bemüht. Da jenes im neuen Parlament von AfD und Linken blockiert werden könnte, soll das Ganze den Gerüchten zufolge noch mit dem bestehenden Bundestag beschlossen werden.
Sollte es dazu kommen, so dürfte Rheinmetall sehr wahrscheinlich mir einer erneuten Auftragsflut rechnen. Darauf stellten die Anleger sich schon mal ein und die Aktie notierte gestern die meiste Zeit über im grünen Bereich. In vierstellige Regionen wagten die Bullen sich aber nicht hervor, auch wenn sie an der 1.000-Euro-Marke im frühen Handel schon kratzten. Zu Handelsschluss standen „nur“ noch 952,80 Euro auf dem Ticker und das Tagesplus beschränkte sich auf 0,2 Prozent.
TUI steht besser da
Etwas größer fielen die Zugewinne mit 1,2 Prozent bei TUI (DE000TUAG505) aus, doch auch hier sollte es für einen Sprung nach oben nicht recht reichen. Mit einem Schlusskurs von 6,96 Euro blieb der Titel unterhalb von 7 Euro und lässt neue Signale im Chart damit vermissen. Es sollte auch nicht helfen, dass die Ratingagentur Moody’s das Bonitätsrating für den Reiseveranstalter dezent nach oben schraubte.
In Erwartung an solide Entwicklungen bei Schulden und Cashflow wurde das Rating von B1 auf Ba3 erhöht und zudem ein stabiler Ausblick bescheinigt. Aus Anlegersicht ist das alles andere als eine schlechte Nachricht. Allerdings erfüllt es auch nicht die Erwartung rasant steigender Einnahmen. Jene enttäuschte TUI selbst unlängst mit einem eher vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr, was auch den vorherigen Aufwärtstrend an der Börse erfolgreich beendete.
Immer schön vorsichtig
Einen Crash bekamen wir am Dienstag noch immer nicht zu sehen, doch die Marktakteure scheinen zunehmend vorsichtig zu agieren. Das könnte auch daran liegen, dass von den Nvidia-Zahlen Signale für den US-Tech-Sektor erwartet werden, und dortige Bewegungen könnten wiederum den gesamten Markt beeinflussen. Daher ist wohl davon auszugehen, dass es auch heute noch eher gemächlich zugehen könnte, ehe Nvidia dann in den hiesigen Nachtstunden für Klarheit sorgt.
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26.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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