
Hochspannung bei Nvidia, TUI schielt zur Konkurrenz, Abkühlung bei BYD und Super Micro Computer rennt die Zeit davon
Die Marktakteure bleiben weiterhin nervös
An den Börsen geht es weiterhin zum Teil holprig zu. Das lässt sich auf das geopolitische Chaos zurückführen, aber auch die Unternehmen selbst liefern in diesen Tagen einige wegweisende Impulse. Damit dürfte es heute munter weitergehen, denn eines der aktuell wohl am meisten beachtenden Unternehmen wird nach Börsenschluss einen Blick in die Bücher gewähren.
Die anstehenden Quartalszahlen von Nvidia (US67066G1040) scheinen eher mit Sorge denn mit Zuversicht erwartet zu werden. Darauf weist zumindest hin, dass der Aktienkurs wieder sichtlich unter Druck steht. Um weitere 3,1 Prozent rutschte die Nvidia-Aktie gestern in Richtung Süden und weitete ihre Verluste auf 5-Tages-Sicht damit bis auf 6,2 Prozent aus. Immerhin konnte die 130-Dollar-Marke mit einem Schlusskurs von 130,28 US-Dollar noch eben so verteidigt werden.
Sorgen um einbrechende Umsätze oder dergleichen macht sich dabei im Prinzip niemand. Es geht aber die Angst um, dass sich ein ähnliches Szenario wie bei der letzten Zahlenvorlage abspielen könnte. Da legte Nvidia zwar einmal mehr frische Rekorde vor, konnte die astronomisch hohen Erwartungen der Anteilseigner aber nicht erfüllen. Die Aktie reagierte mit heftigen Korrekturen und selbst am Gesamtmarkt waren die Auswirkungen zu spüren.
TUI will Kapazitäten sichern
Die Aktie von TUI (DE000TUAG505) ist gerade noch dabei, die jüngsten Quartalszahlen zu verdauen. Insbesondere der Ausblick sorgte für Ernüchterung und an der Börse stand man schwer unter Druck. Am Montag ging es nun aber um 4,6 Prozent aufwärts bis auf 6,88 Euro. Das ist noch kein echter Durchbruch, aber ein Lebenszeichen. Gut möglich, dass die Ergebnisse der Bundestagswahl von den Investoren positiv interpretiert wurden.
Davon abgesehen kündigte TUI an, für das wichtige Sommergeschäft auch auf Flugkapazitäten von Partnergesellschaften wie Ryanair zurückzugreifen, so dies notwendig sein sollte. Aufgrund von Problemen bei den Flugzeugbauern im vergangenen Jahr bekam der Reiseveranstalter für seine eigene Airline nicht so viele Flugzeuge, wie eigentlich geordert wurden. Möglicherweise entstehende Lücken sollen aber wohl gestopft werden können. Aus Anlegersicht wird damit zumindest leise angedeutet, dass die Buchungszahlen höher als zuletzt befürchtet ausfallen könnten.
Gewinnmitnahmen bei BYD
Eine kleine Abkühlung erlebte BYD (CNE100000296) zu Wochenbeginn, nachdem es zuvor noch eine beispiellose Rallye zu sehen gab. Eigentlich scheint bei dem chinesischen Autobauer alles zu stimmen. Die Absatzzahlen legten zuletzt immer weiter zu, die Wachstumsaussichten sind prächtig und auch die Zahlen wussten zu gefallen. Dazu sicherte man sich noch einen Auftrag für einen gigantischen Energiespeicher in Saudi-Arabien. Es scheint also gar keinen Grund dafür zu geben, die Aktie schon aus dem Depot zu werfen.
Dennoch machten sich Gewinnmitnahmen bemerkbar und die BYD-Aktie wertete gestern um knappe drei Prozent auf 46,88 Euro ab. Der Grund dafür liegt sehr wahrscheinlich an neuen US-Beschränkungen für chinesische Investoren, was für eine spürbare Korrektur bei China-Aktien insgesamt sorgte. Tatsächlich hielten die Verluste sich bei BYD sogar einigermaßen in Grenzen, was für eine noch immer vorhandene Stärke des Titels spricht.
Super Micro Computer muss jetzt liefern
Bei Super Micro Computer (US86800U3023) sind es nicht vorgelegte Zahlen, welche den Anlegern Sorge bereiten. Vielmehr stört man sich daran, dass noch immer nicht die Bilanzen aus dem Vorjahr vorliegen. Dafür konnte der Konzern sich zwar eine verlängerte Frist bei der Nasdaq erkämpfen. Die läuft aber genau heute aus. Legt Super Micro also nicht irgendetwas vor, so droht der Rauswurf aus dem Nasdaq.
Zu Wort gemeldet hat sich das Unternehmen nicht und mancher Anleger befürchtet da schon das Schlimmste. Schmerzen würde nicht nur der Rauswurf aus dem Nasdaq-Index. Ohne Zahlenvorlage würde auch der Verdacht nicht kleiner, dass doch irgendwo Manipulationen stattgefunden haben könnten. Dieser Vorwurf machte erstmals im vergangenen Sommer die Runde. Die Bullen zogen sich gestern vorsorglich zurück und der Kurs gab um knapp acht Prozent bis auf 51,61 Dollar nach. Nachbörslich setzten die Verluste sich noch weiter fort.
Heiße Phase
Die Bilanzsaison geht noch einmal in eine heiße Phase und es könnten sich Auswirkungen ergeben, die sich auf den gesamten Markt erstrecken würden. Daher ist es nur nachvollziehbar, dass die Nervosität weiter zunimmt. Dass in der Geopolitik gerade einiges durcheinandergewirbelt wird und man heute nicht recht weiß, welche Überraschungen morgen schon wieder auf uns warten, macht die Angelegenheit freilich nicht einfacher. Grundsätzlich sehen die Charts von DAX, Dow Jones und Co. noch immer freundlich aus. Die Fragezeichen sind aber eher größer als kleiner geworden.
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25.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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