Bei TUI stellt man sich derzeit auf ein starkes Geschäftsjahr ein, doch die Tochter Tuifly könnte schon im Februar am Boden bleiben
Die Gewerkschaften setzen TUI wieder einmal zu
Schon seit Ende des vergangenen Jahres wird zwischen der TUI-Tochter Tuifly und der Gewerkschaft Verdi über neue Tarifverträge für mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhandelt. Viel getan hat sich seither nicht. Die Arbeitnehmerseite ist mit bisherigen Angeboten nicht zufrieden.
Verdi stellt sich Medienberichten zufolge ein Lohnplus von 17 Prozent, wenigstens aber 500 Euro monatlich bei einer einjährigen Laufzeit vor. In den Augen von TUI (DE000TUAG505) dürften solche Forderungen recht abgehoben klingen. Das Management legte Gewerkschaftsangaben zufolge ein Angebot vor, welches bei einer Laufzeit von 36 Monaten eine jährliche Lohnsteigerung um 2,33 Prozent vorsehe.
Sollten die beiden Parteien nicht schnell zueinanderfinden, könnte manche Maschine schon im Februar am Boden bleiben. Am 12. Und 13. Februar steht der nächste Verhandlungstermin an. Verdi sprach schon mal davon, dass die Streikbereitschaft unter den Mitgliedern hoch sei. Es könnte also eine Eskalation drohen, wenngleich die Ankündigung solcher Schritte an sich stets ein Stück weit als Verhandlungstaktik anzusehen ist.
Der Druck gegenüber TUI bzw. Tuifly soll hochgehalten werden, um beim nächsten Termin möglichst große Erfolge erzielen zu können. Den Anlegern will das Ganze nicht recht schmecken. Erst zu Beginn dieser Woche konnte die TUI-Aktie wieder die 8-Euro-Marke zurückerobern. Gestern musste jene aus der Hand gegeben werden und es ging mit nur noch 7,88 Euro ins Wochenende.
TUI hat keine Zeit zu verlieren
TUI dürfte ein großes Interesse daran haben, Streiks zu verhindern und für einen reibungslosen Betrieb zu sorgen. Schließlich sprach das Unternehmen im Dezember noch von einer sehr starken Nachfrage für die Wintermonate und die Kundschaft dürfte wenig erfreut darauf reagieren, sollte eine Reise aufgrund von Arbeitskämpfen ins Wasser fallen. Das lässt manchen Anleger befürchten, dass die Kosten einen Sprung erfahren könnten. Dadurch bedingt erhält die Stimmung unter den Aktionären schon wieder einen kleinen Dämpfer.
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23.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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