Ausbruch bei TUI, auch Alibaba wagt sich in die Höhe, Evotec wieder gefragter und Bayer sorgt endlich wieder für Hoffnung
Die Kursparty der letzten beiden Tage lässt die Charttechnik tanzen!
Zum zweiten Tag in Folge fackelten die Bullen an der Börse gestern ein wahres Feuerwerk ab. Grüne Vorzeichen verwöhnten die Anleger und es gab manchen neuen Rekord zu bewundern. Einige Titel wagten sich zwar nicht ganz so weit in die Höhe. Beflügelt durch die hervorragende Stimmung gab es bei der Charttechnik aber manche interessante Entwicklung zu sehen.
Weitere Aufschläge gab es etwa bei der Aktie von TUI (DE000TUAG505) zu sehen, die sich um 1,3 Prozent in die Höhe schwingen konnte. Angesichts der ausgelassenen Stimmung scheint das schon fast überschaubar zu sein. Es sollte aber ausreichen, um den Kurs knapp über 7 Euro bis auf 7,01 Euro zum Wochenende zu heben. Zeitweise waren im frühen Handel sogar etwas mehr als 7,10 Euro zu sehen.
Zumindest aus rein technischer Sicht wagt damit TUI den Ausbruch gen Norden, was aber auch nicht zum ersten Mal vorkommt. Um das Ganze etwas zu festigen, wären Anschlusskäufe nun sehr zu wünschen. Wenigstens 7,30 Euro sollten die Bullen anpeilen, bevor schon die Sektkorken fliegen. Die Voraussetzungen sind allerdings nicht schlecht, berichtete TUI doch kürzlich erneut über hohe Buchungszahlen und steigende Durchschnittspreise. Auf fundamentaler Seite scheint es also, vom Schuldenberg abgesehen, nicht viel zu meckern zu geben.
Alibaba: Das gab es lange nicht mehr
Angestoßen wurde die Börsenrallye von den chinesischen Märkten, nachdem die Regierung in Peking neue Unterstützungen für die schwächelnde Wirtschaft in Aussicht stellte. Da überrascht es wenig, dass chinesische Aktien ganz besonders profitieren konnten. Alibaba (US01609W1027) legte am Donnerstag um etwas mehr als zehn Prozent zu und am Freitag ging es um weitere 2,2 Prozent in die Höhe. Der Kurs pendelte sich zum Wochenende bei respektablen 107,33 US-Dollar ein.
Zum ersten Mal seit über einem Jahr notiert der Titel damit wieder im dreistelligen Bereich. Die Hoffnung ist groß, dass durch das Ankurbeln der Konjunktur auch die Konsumstimmung wieder eine kräftige Erholung erfahren könnte. Da es sich dabei bislang aber noch um Spekulationen handelt, sind die kräftigen Aufschläge wahrscheinlich noch mit einer gesunden Portion Skepsis zu genießen.
Rückenwind für Evotec
Greifbarer waren da schon die Meldungen rund um Evotec (DE0005664809). Der Wirkstoffentwickler meldete eine frische Partnerschaft mit Novo Nordisk, in deren Rahmen Unterstützungen für gleich zwei Standorte sowie mögliche Meilensteinzahlungen und Lizenzabkommen winken. Die leidgeplagten Anleger konnten dadurch endlich etwas aufatmen und es ging mit dem Kurs bis auf 6,28 Euro zum Wochenende in die Höhe. Auf Wochensicht konnten Zugewinne von nicht ganz vier Prozent erreicht werden.
Warburg Research nutzte die Gelegenheit, um die Evotec-Aktie noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Die dazugehörige Studie klingt nicht gerade euphorisch. Kurzfristig werden keine größeren Kaufimpulse vermutet. Aus „Bewertungsgründen“ bleibt es aber bei einer Kaufempfehlung und das Kursziel in Höhe von 14 Euro lässt ein stattliches Erholungspotenzial erkennen. Allerdings rechnen die Experten damit, dass der Weg dorthin sich ein Weilchen länger hinziehen könnte.
Bei Bayer tut sich was
Bayer (DE000BAY0017) zehrte in dieser Woche nicht nur von der allgemeinen Kauflaune. Das Unternehmen garnierte dies noch mit der Einreichung eines Zulassungsantrags für ein Krebsmedikament in einem weiteren Krankheitsfeld. Darolutamid zeige in Phase-3-Studien, dass das Sterberisiko bei metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs deutlich sinke. Bereits am Donnerstag reagierte die Aktie mit Zugewinnen. Tags darauf ging es um weitere 4,4 Prozent bis auf 30,38 Euro per Handelsschluss am Freitag aufwärts.
Es ist das erste Mal seit Januar, dass die Bayer-Aktie die 30-Euro-Linie hinter sich lassen kann. Von einem waschechten Comeback kann hier noch kaum die Rede sein, zumal Dauersorgen wie die Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat noch lange nicht aus der Welt geschafft sind. Sollte der Titel sich auf dem aktuellen Niveau stabilisieren oder gar noch weiter zulegen können, wäre es aus charttechnischer Sicht aber in jedem Fall als ein erster Erfolg auf einem langen und schwierigen Weg zu betrachten.
Freudentaumel
Sinkende Zinsen und Stimuli der chinesischen Regierung scheinen genau das zu sein, worauf die Börsianer nur gewartet haben. Zumindest an den letzten beiden Handelstagen gab es kaum noch Halten und die deutlich höheren Kursstände bei zahlreichen Einzeltiteln sprechen eine klare Sprache. Zu befürchten ist allerdings, dass die Euphorie recht schnell nachlassen könnte, was wiederum mit einiger Wahrscheinlichkeit Gewinnmitnahmen provozieren dürfte. Etwas angespannt bleibt die Lage da auch weiterhin.
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28.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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