TUI schafft den Sprung nicht, Nikola wieder im roten Bereich, auch die Deutsche Bank schwächelt und Nel ASA enttäuscht erneut
Die Anleger zeigen sich zu Beginn der neuen Woche vorsichtig
Die Rallye aus der Vorwoche scheint schon wieder in sich zusammenfallen. Der DAX gab am Montag schon wieder um knapp ein Prozent nach und verabschiedete sich damit wieder vom Rekordhoch. Wenig überraschend gab es auch bei vielen Einzeltiteln rote Vorzeichen zu sehen und leider nur eher wenige Ausnahmen.
Vor diesem Hintergrund enttäuschte auch die Aktie von TUI (DE000TUAG505), die sich um 1,12 Prozent auf 6,90 Euro hinabbewegte. Enttäuschend ist das, weil die Bullen damit die Gelegenheit für einen Sprung über die Marke bei 7 Euro verpassten. Immerhin lässt sich mit etwas Wohlwollen noch eine positive Tendenz unterstellen. Die lebt allerdings vordergründig von eher vagen Aussagen des Unternehmens zu den Buchungszahlen im anstehenden Sommergeschäft.
Ob das ausreichen wird, um die Aktie in noch höhere Gefilde zu befördern, darf wohl ein wenig bezweifelt werden. Wie sich zeigt, wird das allenfalls mit einem freundlichen Marktumfeld gelingen. Es mehren sich jedoch Zweifel daran, ob es wirklich im Rallyemodus weitergeht oder ob aufgrund der noch immer bestehenden Sorgen um Konjunktur und Inflation an der Börse nicht doch schnell wieder Katerstimmung herrschen wird.
Nikola kann sich nicht halten
Eine wichtige Rolle dabei werden zweifelsohne Vorgaben aus den USA spielen. Jene blieben gestern aufgrund eines Feiertags aus. Umso genauer werden die Anleger am Dienstag hinschauen. Interessant ist das vor allem für Aktien, bei denen die Kurse in Übersee gemacht werden. Dazu gehören etwa die Anteilsscheine von Nikola (US6541101050), welche in der vergangenen Woche eine beispiellose Erholungsrallye hinlegten. An den hiesigen Märkten folgte darauf am Montag ein Kursverlust von rund fünf Prozent.
Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Marktakteure in Nordamerika verhalten werden. Gewinnmitnahmen sind aber auch dort recht wahrscheinlich, denn für die massiven Aufwertungen bei Nikola gibt es keinen nachvollziehbaren Grund. Es wird zwar munter spekuliert über Aktivitäten der Shortseller und Ähnliches. Doch die Erfahrung lehrt, dass derartig begründete Aufstiege recht schnell in sich zusammenfallen können. Ein unsanftes Erwachen wäre in diesem Fall also keine große Überraschung.
Auch die Deutsche Bank schwächelt
Die Deutsche Bank (DE0005140008) zeigte sich im gestrigen Handel ebenfalls auf der Verliererseite. Das Papier geriet schon vor dem Wochenende unter Druck, nachdem Berichte über ein schwächelndes Investmentgeschäft die Runde machten. Erholen konnten die Bullen sich davon am Montag nicht. Stattdessen ging es um weitere 1,1 Prozent auf 9,40 Euro in die Tiefe. Die wichtige 10-Euro-Linei rückt weiter in die Ferne.
Die Deutsche Bank-Aktie ist schwer abhängig von der allgemeinen Marktstimmung und den Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung. Letztere sind in den vergangenen Tagen nie wirklich verschwunden. Sie wurden lediglich von Hoffnungen und guter Laune etwas übertüncht. Bei der Deutschen Bank bleibt es da letztlich bei einer Seitwärtsbewegung, welche immer mehr Schlagseite in Richtung Süden zu bekommen scheint. Umso wichtiger wäre es für die Bullen nun, zumindest für ein bisschen Gegenwehr zu sorgen.
Kurze Freude bei Nel ASA
Ein wenig implodiert ist am Montag die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Jene freute sich vor dem Wochenende noch über einiges an Aufschwung. Es reichte sogar, um die wichtige Marke bei 1,20 Euro zu überwinden. Leider konnten die Anteilseigner sich darüber nicht besonders lange freuen. Mit Abschlägen in Höhe von 4,44 Prozent ging es gestern auf nur noch 1,17 Euro zurück und charttechnisch findet das Papier sich wieder einmal in bedenklichen Regionen wieder.
Die Nel ASA-Aktie wirkt weiterhin etwas antriebslos. Zwar ist es erst einmal erfreulich, dass trotz spürbarem Druck von oben der nächste Kurssturz ausgeblieben ist. Angesichts einer deutlichen Abwärtsbewegung im Chart mit Verlusten von 13 Prozent seit Jahresbeginn ist das aber nur ein schwacher Trost. Ohne frische Impulse scheint dem Papier der Weg gen Norden verwehrt zu bleiben.
Durchhänger oder böses Omen?
Es machte sich am Montag vielerorts Ernüchterung breit und von einer größeren Erholungsrallye war nicht viel zu sehen. Abzuwarten bleibt, ob es sich dabei um ein Durchschnaufen der Märkte oder vielleicht doch den Beginn einer längeren Korrektur handelt. An den Märkten sind die Beobachter sich darüber noch uneins. Für Spannung ist aber in jedem Fall weiterhin gesorgt.
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20.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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